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Thema: ohne Titel..............

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    123

    Standard ohne Titel..............

    Hallo zusammen,
    mich erstaunt es immer wieder, welche Gründe Spieler angeben mit dem Spielen aufhören zu wollen.
    Gründe, die ich hier immer wieder aus den Beiträgen herauslese und die mir vor allen Dingen in der SHG, die ich besuche immer wieder begegnen.

    die häufigsten Gründe die genannt werden...zwar meistens nicht klar formuliert...aber immer wieder deutlich herauszuhören:

    Kein Geld mehr oder aber Druck von aussen.
    In der Regel durch den Partner.

    Ich behaupte jetzt einfach mal, dass dies niemals Gründe sein können, die zu einer dauerhaften Spielfreiheit führen.

    Jedenfalls habe ich dies bei niemandem...und ich habe viele Spieler kennengelernt, anders erlebt.

    Manchmal bin ich echt frustriert oft aber auch zornig darüber, wenn ich dann versuche zu erklären, weshalb ich denke, dass dies nicht der richtige Weg ist und ich dann einfach nicht bei dem Menschen "durchkomme".

    Dieser Frust und dieses nicht gelassen sein können war letztendlich dann auch der Grund, weshalb ich nur das Startseminar zum Suchthelfer gemacht habe.
    Ich kann mich bei Menschen denen ich mich nahe fühle nicht genug abgrenzen. Soll heissen ich nehme mir deren Schicksal zu sehr zu Herzen und nehme deren Probleme mit nach Hause und bei Spielern an die ich nicht wirklich rankomme, reibe ich mich auf.
    Also versuche ich nun an mir zu arbeiten um ein gesundes Level für mich zu finden.
    Kein einfaches Unterfangen.

    Hier im Forum und im chat habe ich schon einige Angehörige "kennenlernen" dürfen und stelle fest, dass ich hier genauso reagiere wie bei Spielern.
    Auch hier kann ich mich schwer abgrenzen.
    Bei manchen könnte ich heulen, weil es ihnen so geht wie es ihnen geht und bei den anderen rege ich mich darüber auf, wenn sie gut gemeinte Anregungen um nicht zu sagen Ratschläge, als Angriff auf ihre Person sehen.

    Den goldenen Mittelweg habe ich noch immer nicht gefunden.
    Ich musste mich schon mehr als einmal ganz raus nehmen....auch wenn es mir leid tat.
    Ich möchte hier einmal Mikesch danken, die mich schon häufig genug "runtergeholt" hat, wenn ich auf 180 war, die mich aber auch darauf aufmerksam macht, wenn ich mir das Schicksal anderer zu sehr zu Herzen nehme.

    Hmmm jetzt bin ich irgendwie vom Thema abgekommen.

    Was ich nicht vergessen sollte zu sagen...
    Ich habe es geschafft mit dem Spielen aufzuhören, als mir bewusst wurde, dass ich mich kaputt mache, dass ich Menschen anlüge um mein Spielen zu verheimlichen, dass ich nicht mehr schlafen konnte, dass ich vor etwas weglaufe, dass ich einfach nicht mehr konnte...nicht physisch und auch nicht psychisch. Ich habe gelitten wie ein Hund....über mein Unvermögen...mich geschämt vor mir selber....
    Klar habe ich auch Geld verloren und klar hat mich das geärgert aber irgendwie war dieses Ärgern darüber ein Klacks gegen all das was ich bei den Punkten oben geschrieben habe.

    Ja, das wollte ich Euch heute Abend einfach mal schreiben.
    Ein kleines Stück von mir.
    Weiss noch nicht, wie ich mich fühle, wenn ich es gleich abschicke.
    Daher werde ich es ganz schnell tun ;o)

    Gute Nacht!
    Sternchen* (heute mit Schreibflash)

  2. #2
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Hallo Sternchen,
    ich glaube, das Innere Kind sucht nach Geborgenheit und Zuwendung und weiß intuitiv, daß es sie nicht erhält. Das ist ein verinnerlichter Prozess. "Es ist alles in Ordnung, wenn ich abgelehnt werde, das bin ich von Geburt an bewußt und so verhalte ich mich als Erwachsener Mensch - genauso. Das Verlieren im Glücksspiel definiert nur zu gut meine Verlorenheit oder so ich sagen, meine Einsamkeit vor mir selber. Ich spüre mich aber, oder ich spüre sen Schmerz, aber ich spüre - wenn ich verloren bin und wieder einmal verloren habe usw,usw,usw.....
    Ich möchte bei mir bleiben: Ich habe Heute Nachmittag einen Spaziergang in winterliche Sonne gegangen, im Außenbezirk von Hannover. Der Weg führte mich an meinem Lieblingsfriedhof vorbei. Auf dem Friedhof werde ich immer angerührt in meiner Glaubensfrage. Der Frage nach einer Transzentralen liebenden Kraft die sich vermenschlicht. Der Frage nach der Weihnacht, der Wiedergeburt des inneren Kindes in mir selber. Ich nahm den kleinen Andreas verinnerlicht an der Hand und zeigte ihm wo der sterbliche Teil von mir einmal Ruhe finden will. Es war anmutig friedlich. Später Zuhause angekommen, nach dem Genuß einer Kaffeemahlzeit legte ich mich auf mein Bett, legte eine Beetthoven - Symphonie auf , nahm meinen Kuschel - Stoffigel und wurde beseelt durch die Klassische Musik sehr erfüllt. Das bewußte Hören von Klassik ist ein Werkzeug meiner Genesung von meiner Sucht. Ich höre nur für mich und meinen Ohren und meinem Herzen zuliebe gute Musik. Das rührt mich an und ich verstehe Heute erst recht, warum ich schon in meiner Jugend ein Faible für Beethoven hatte. Heute handele ich nach meinen Wünschen.
    Nach der Klassischen Ruhe konnte ich mich noch ein wenig um den Haushalt kümmern und mich in diesem und einem anderen Forum mittleilen. Ich fülle also mein Herz mit Erfreulichem, das ich mit kindlicher Freude tue und werde bereit auch Kleinigkeiten, wie einen harmonischen Nachmittag mit mir alleine kindlich ernst zu nehmen.
    Ich wünsche uns die Weisheit diese Freude zu entdecken.

    Schöne 24 Stunden
    Andreas

    PS: Der Beitrag kam aus einer Spontanität, und das darf sein!

  3. #3
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    Standard AW: ohne Titel..............

    hallo andreas,
    ich vertiefe mich grade in *gespräche mit gott* von neal donald walsch.dieses hörbuch hab ich kürzlich von einer lieben freundin geschenkt bekommen,und ich muß sagen:nach kurzem belächeln merke ich wie sehr es mich tröstet,aufbaut,mir mut macht.
    dein beitrag könnte fast ein kapitel daraus sein.
    danke.
    und alles gute!
    regina

  4. #4
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Lieblingsfriedhof?????????????????????

    Andreas!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Puh, was ist denn das für ein Wort? Was überhaupt für ein Gedanke?

    Lieblingsfriedhof....Das klingt nach Sehnsucht, nach Vorausschau auf die endgültigen Ruhe, nach Einsamkeit. - aber nicht nach dem jetzigen und wirklichen Leben, Lieben und Leiden.

    Irgendwie fehlen mir die Worte. Irgendwie fehlt mir hier ein Stückchen von der Abgrenzung - von Sternchen noch kurz vorher hochgelobt, dass mir diese gelingt.

    Es ist mir ein inneres Bedürfnis Dich zu fragen:
    Hat Dir der Klinikaufenthalt wirklich etwas gebracht, Andreas?

    Auch ohne Arbeit, lieber Andreas, auch ohne ständiges sich beweisen müssen, ist das Leben lebenswert. Du bist es wert!

    Marlies

  5. #5
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Liebes Sternchen (mit den manchmal leicht lädierten Zacken),

    ich hoffe, Du kannst es verstehen, dass ich zunächst einmal auf den Beitrag von Andreas antworten möchte. Dieses Wort nahm mir fast den Atem und so kann ich es gut nachempfinden, was Du ausdrücken willst.

    Wenn ich genau weiß, wo und an was es hapert bei anderen Menschen. Wenn ich es manchmal schon an einem Wort festmachen kann,
    wenn ich das Gefühl habe, demjenigen die Erfahrungen, die daraus sprechen ersparen zu können, weil ich sie gemacht habe und weiß, wie schmerzhaft sie sind.
    Wenn ich dann noch die Gabe besitze, diese Dinge an- und auszusprechen und
    verständlich rüberbringe...meine, er sagt er versteht es und tut genau das Gegenteil, oder macht einfach weiter... wie auch immer, nur er nimmt meinen Ratschlag nicht an.
    Wenn ich mich dann noch emotional an den Menschen gebunden fühle und da reicht ja meist schon ein gemeinsames Problem und gleichzeitig die Komunikation (die bei den meisten Menschen ihre liebenswerten Seiten zeigt), dann ist es sehr schwer, sich nicht mit deren Problemen zu identifizieren und sie sich zu eigen zu machen. Erschwerend kommt auch oft noch hinzu, dass ich mich dann nicht mit mir selbst beschäftigen muss (was ich aber bei Dir nun wirklich nicht so sehe, meistens)

    Ich glaube nicht, dass es den wirklichen richtigen goldenen Mittelweg gibt. Es ist eher eine Gradwanderung und je nach - keine Ahnung was - tritt man mal links oder auch rechts daneben. Manchmal geht man einen Umweg, manchmal verläuft man sich, ab und an kommt man ganz woanders an - auch das ist das Leben.

    Mit diesem Bewußtsein gelingt es mir persönlich zu sagen: Leben und leben lassen. Kein Mensch ist vollkommen. Jeder von uns ist ein Individium, einzigartig und unverwechselbar. Jeder hat seine kleinen und großen Ecken, Kanten, Marotten.

    Ich für mich selbst habe gelernt, dass ich niemanden helfen kann, der sich nicht helfen lassen will und ich habe gelernt, dass ich viel zu viele Ecken und Kanten und Marotten habe, als das ich es mir leisten kann, nur für die anderen dazusein. Es ist mir ein Bedürfnis, mich mitzuteilen, es gehört zu mir und es hilft mir immer wieder, mein Bewußtsein für mich zu schärfen. Schön, wenn es gleichzeitig anderen hilft - aber das geht wirklich nur, wenn die anderen es wollen.

    Marlies

  6. #6
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Hallo Marlies,
    ich weiß es zu schätzen, wie gut Du meine Beiträge liest. Sehr aufmerksam.
    Für jemanden wie mich, der chronisch Depressiv ist ist eine permanente Todessehnsucht nicht ungewöhnlich, oder stehe ich etwa alleine da?
    Das Wort "Lieblingsfriedhof" symbolisiert schon eine Wegweisung: "Hier möchte ich - wenn ich auf ein erfülltes Leben zurückblicken kann - begraben werden". Das empfinde ich als Heimatgefühl, mehr nicht. Oft genug gehe ich in einem Gefühlschaos über das Friedhofsgelände.Dann werde ich traurig. Und immer öfters - vielleicht immer wieder entdecke ich hinter der Trauer meine Lebenslust. Ich bin ja nur für die Länge eines Spaziergangs dort. Hinter der Mauer liegt das volle Leben. Ich mache mich auf den Weg, meine depressive Stimmung hinter mich zu bringen. Das ist allemale der Freude wert.

    Hoffentlich habe ich das verständlich geschrieben. Gerade Heute habe ich nach Arztbesuch und Lymph - Dräinage eine positive Stimmung.

    Viele Liebe Grüße
    Andreas

  7. #7
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Hallo Sternchen,
    ich wollte eigentlich nur mal ein Beispiel geben, dass es auch mit diesen Gründen klappen kann. ich sehe das genau wie Du, dass das Gründe sind die nicht sehr viel Erfolg versprechen!
    Jedoch ist einer in meiner SHG, der nur durch den Druck von seiner Frau mit dem Spielen aufhörte. Er war nie selbst bereit dazu und hat es nicht für sich getan, sondern für seine Frau. Sie hatte es gefordert!
    Und jetzt sehe ich ihn mir an und ich kann sagen, dasss er es geschafft hat. Er ist auf Drängen seiner Frau für 3 Monate auf Therapie gegangen. Seit seiner Rückkehr ist es Spielfrei, hat sein Leben komplett umgedreht und ist mittlerweile wieder glücklich mit seiner Frau.
    Er ist jetzt seit 3 Jahren spielfrei...

  8. #8
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Hallo Sternchen,
    vergiss hinter der Bitterkeit, daß du spielkrank bist, nicht das Wichtigste.
    Du bist ein Mensch - und das einzige was du 100 prozentig tun solltest, ist dein Leben so aufzubauen, das du wieder Freude in dir spüren darfst und kannst.
    Versteck ich mich hinter Krankheit, wenn ich Spielsucht als Suchtkrankheit bezeichne? Nein, das tue ich nicht es ist das Kind beim Namen nennen.
    Erfolg hast du letztlich nur, wenn du das was du erreicht hast, auch als Erfolg wertest. Das totale ausbrennen unserer Sucht geht nicht - vielleicht jedoch sich so zu stärken, das ich nie mehr Spielen muß - das heißt eine Antwort und Maßnahme für mich gegen Spieldruck gefunden zu haben.
    Die Jahre vergehen - und wir leben mit unserer Sucht - egal ob passiv, oder aktiv. Egal ob Betroffen oder Mitbetroffen - das einzige was letztlich zählt, ist doch Freude und innere Zufriedenheit in sich gefunden zu haben.
    Das wird nie der Fall sein, wenn ich nur mit einen 100 prozentigen Ergebnis zufrieden bin.
    Ich sehe die Härte dir selbst gegenüber aber auch als eine Art der Selbstbestrafung. Für mich spricht daraus ein ungeheures Schuldbewußtsein.
    Das hatte ich auch lange in mir.
    Heute bin ich soweit, das ich mich selbst akzeptieren kann - mit meinen Schwächen - mit meiner Sucht. Seitdem geht es mir gut - und das Spielen rückt immer mehr in einer Nebenrolle - ist fast nicht mehr zu spüren.
    Mein Wissen das es nie ganz weg sein wird bei mir, ist da. Von einen Rückfall kann und werde ich mir nie ganz freisprechen.
    Aber ich habe auch als Suchtkranker das Recht auf Freude, innerer Zufriedenheit und Anerkennung. Auch die Anerkennung durch mich und Anderen, es in letzter Zeit gut im Griff zu haben.
    Positive Grundgedanken - nicht Verbissenheit - lassen uns eines Tages sagen ich habe gelebt - und bin mit mir zufrieden - trotz meiner Sucht.
    Das ist, was ich für mich anstrebe - und gleichgültig ist mir geworden, ob das verstanden wird, oder nicht.
    Ich wünsche dir neben deiner Spielfreiheit deine Selbstachtung und die Erkenntnis, das du mit dir zufrieden sein darfst - weil du für dich alles tust, um deine Sucht zu bekämpfen.
    Das ist übrigens auch für mich die Voraussetzung inneren Frieden und Ruhe zu finden - mit mir im Reinen zu sein - egal was andere von mir denken.
    Wer mich liebt, der erkennt wie sehr ich unter meiner Sucht leide - und alles tue mich selbst und meinen Partner nicht zu enttäuschen.
    Tue ich es doch - so stelle ich an Liebe die Anforderung, mich dann zu unterstützen - und nicht allein zu lassen. Ist das zuviel?
    Ich weiß von mir, das ich meine Partnerin nie auf Grund einer Erkrankung verlassen würde - auch nicht bei einer Suchterkrankung. Das verlange ich auch, wenn ein Mensch mir sagt, er liebt mich.
    Übrigens: Ich finde jedoch, es hat nichts mit Liebe zu tun, wenn ich die Existenz meiner Partnerin nachhaltig gefährde...dann ist die Sucht stärker als Liebe - und somit ist es wohl keine wirkliche Liebe.
    Du siehst, ich befinde mich auf einen schmalen Grat - es darf also nie einen Rückfall geben, der ihre Existenz mitgefährdet - denn dann stellt sich mir die Frage, wie sieht es mit der Liebe zu ihr aus..ist es Liebe? Und wenn nicht, bleibt mir nur die Konsequenz zu gehen.
    Das heißt vereinfacht, habe ich das Gefühl ihre Existenz zu gefährden, werde ich mich umdrehen und gehen. Tue ich es nicht - habe ich ein großes Problem mich selbst zu akzeptieren - und innere Zufriedenheit ist für mich nur mit dieser Akzeptanz erreichbar.
    Ich meine aus deinen Zeilen zu lesen, das du entfernt bist von innerer Zufriedenheit, die ich dir an dieser Stelle für die Zukunft sehr wünsche.

    Lieben Gruß
    Rudi

  9. #9
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Lieber Gerri,

    als ich Deine Zeilen gelesen habe, sind mir ein paar Dinge eingefallen. Ich habe in meinem Leben schon Menschen erlebt, die ihren Partner mit - oder wegen - ihrer Krankheit verlassen haben. Denn eine Krankheit, die mein Leben vielleicht sogar bedroht, kann mich so verändern, dass meine Partnerschaft das nicht aushält. Und ich rede dabei nicht von einer Sucht als Krankheit!

    Auf der anderen Seite habe ich es gesehen, dass liebende Menschen ihren Partner bis zum Tod begleitet haben. Aber diese Zeit kostet soviel Kraft, dass ich denke, dass man das nicht von jedem erwarten darf.

    Ich persönlich würde es mir von meinem Partner auch wünschen, in schlimmen Zeiten wie einer schweren Krankheit Beistand und Unterstützung zu erhalten. Aber (um Dir sogar eher zuzustimmen, als Dir zu widersprechen!) das ist immer davon abhängig, wie sehr ein Patner selber dazu in der Lage ist. Und dazu gehört auch, für sich selber Verantwortung zu übernehmen und seine eigenen Grenzen zu akzeptieren - eben um mit sich selbst im Reinen zu sein. Selbst wenn das bedeutet, dass ich meinen (kranken) Partner verlassen muss!

    Dass man es schafft, auch eine Grenze zu ziehen, weil man sieht, dass man dem anderen schadet, ist in meinen Augen eine sehr große Kunst. Und jeder, der einen Partner mit einer solchen Fahigkeit an seiner Seite hat, ist zu beneiden. Doch wir sind alle verschieden, manche haben mehr, manche weniger Kraft - und damit Disziplin, von der Sternchen gesprochen hat. Für einige bedeutet es schon viel Kraft, etwas so klar zu sehen und es dann auch noch zu wollen.

    Es macht mir Freude, Deine Worte zu lesen, aus denen soviel Klarheit spricht!

    Liebe Grüße,
    Kate

  10. #10
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    Standard AW: ohne Titel..............

    Liebe Kate,
    es ist so wie du sagst - nicht jeder Mensch hat die Kraft, den Partner beizustehen, wenn es wirklich sehr ernst wird.
    Einen Menschen zu pflegen bedeutet eben eine immense Kraft aufzubringen. Einen Suchtkranken beizustehen, der mehrfach abgerutscht ist, kann man als Partner nur auf die Basis von Forderungen helfen - niemals auf die Basis der Akzeptanz der Sucht.
    Beides ist nur möglich, wenn große Liebe vorhanden ist - eine Liebe, aus der wir Kraft gewinnen können.
    Liebe ich meinen Partner so, das ich mich für ihn aufopfern kann?
    Ich denke das Beistehen oder die Pflege eines Kranken darf nie als Aufopfern gesehen werden. Der Gebende muß auch zurückerhalten.
    Auch der Kranke oder krank gewordene Partner hat ja nicht die Fähigkeit zu Lieben verloren. Spüren wir Liebe zurück, sind wir innerlich bereit, weit über unsere Grenzen zu gehen.
    Nur die Liebe kann uns die Kraft geben, diese Grenzen dauerhaft zu überschreiten.
    Alo beziehe ich die Kraft zu Helfen vor allen Dingen aus der Liebe, die mir geschenkt wird, die ich in mir fühlen darf. Ist diese Liebe nicht beidseitig vorhanden, wird die Kraft zur Betreuung niemals ausreichen.
    Ich gebe dir Recht - Liebe ist die größte Kraft, die in uns wohnt - und unsere physische Kraft wächst mit der Liebe.
    Danke für deine Zeilen - ich habe mich darüber gefreut.

    Lieben Gruß
    Rudi

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