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Thema: verunsicherung

  1. #1
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    Standard verunsicherung

    Hallo an euch
    Heute bin ich total verunsichert. Weil es menschen gibt die es immerwieder schaffen es mir schwer zu machen.
    Voller hoffnung war ich, voller selbstsicherheit und zuversicht.
    Habe gestern mit einer freundin gesprochen, die von meiner sucht weis.
    Ich erzählte ihr von meiner so hart erarbeiteten spielfreiheit und das ich seit dem 14 januar blos einmal einen kleinen ausrutscher hatte.
    Sie sagte, sie ist sich nicht sicher, das ich es schaffe, das machte mich fürchtbar wütend.
    WIr fingen an zu streiten.
    Sie sagte sie sieht wie sehr ich am kämpfen bin und sie denkt das ich nicht genug kraft habe.
    Menno, manchmal glaube ich, daß es menschen gibt, die einem nicht mal die spielfreiheit gönnen.
    Eure meinungen würde ich gerne lesen
    Gruß Sabiene

  2. #2
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    Standard AW: verunsicherung

    [Sie sagte, sie ist sich nicht sicher, das ich es schaffe, das machte mich fürchtbar wütend.
    WIr fingen an zu streiten.
    Sie sagte sie sieht wie sehr ich am kämpfen bin und sie denkt das ich nicht genug kraft habe.]

    Hallo Sabiene,

    da schreibst Du einiges nieder, was ich von mir kenne. Diesen kämpferischen Wunsch die Sucht ein für allemal zu bezwingen. Und, schnapp, schon bin ich wieder in die Falle getappt und werde wütend. Auf mich, weil ich mich selber beschuldige, daß ich so bin.
    Ich glaube, Deine Freundin zeigte Dir einen Spiegel auf. Sie bestreitet die endgültige Abstinenz - vom Glücksspiel. Da kommt die Wut hoch , die Du erkämpft hast - und trifft die Freundin!
    Und es ist so einfach zu sagen: "Heute brauche ich nicht spielen, nett daß Du mich ermahnst, aber ich freue mich daß ich Heute frei von diesen Sorgen bin".
    Da erkenne ich keine Wut beim Schreiben. Eher Verständnis der Ansprechenden.
    Ich selber bin frei vom Glücksspiel - aber nass in einer anderen Sucht. Und ich brauche Gespräche - Gespräche - Gespräche mit (betroffenen) Menschen. Manchmal kommt mir der andere aggressiv rüber. Dann ist mein Schamgefühl wieder einmal sehr groß. Meine Sucht verlangt Einsamkeit. Grottentiefe Einsamkeit. Dann verkrieche ich mich in das tiefste Loch und schalte alles um mich herrum ab. Wie beim Spielen. Jeder Mensch kann mir daraus helfen, wenn ich anfange mich ihr oder ihm zu öffnen.
    Ich bin vorhin mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und eine Mutter mit Fahrrad und Kinderanhänger kam mir auf der Kreuzung entgegen. Sie befuhr die falsche Richtung und schimpfe auf mich ein, weil ich zügig rüber wollte. Mit Lust und Freude habe ich ihr "Blöde Kuh!" nachgerufen. Meine Wut war draußen. Nicht ich habe mich falsch verhalten - sondern eine Grenze aufgesetzt. Das tat mir gut. Mein permanenter Suchtdruck (Co - Abhängigkeit) nahm darauf spontan ab. Ich bin der Dame - und auch mir - nun nicht mehr böse. Beim Schreiben jetzt kommt mir ein Lächeln auf.
    Ich will damit sagen: Wut tut gut. Aber sie sollte zum Frieden führen. Der Groll führt in die (Spiel)Hölle.
    Nun will ich noch einmal hinaus, die Sonne scheint so schön.
    Gute 24 Stunden
    Andreas

  3. #3
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    Standard AW: verunsicherung

    Zitat Andreas:"Heute brauche ich nicht spielen, nett daß Du mich ermahnst, aber ich freue mich daß ich Heute frei von diesen Sorgen bin".

    Ja da hast du recht. Immer noch bin ich so, ich mache mir zuviele gedanken was andere von mir denken.
    Mir kann es doch egal sein ob sie mich für schwach oder stark hält.
    Ich bin ich und ich bin, auch wenn es "nur" für ein heute ist, spielfrei.
    Danke Andreas, das hat mir sehr geholfen.

    Liebe grüße Sabiene

  4. #4
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    Standard AW: verunsicherung

    Hallo Sabiene,

    Du hast es in deinem Beitrag ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Ich habe auch ein wenig damit zu kämpfen. Im großen und ganzen stehen alle meine Angehörigen zu mir. Aber es gibt eine Person, die daran zweifelt, das ich es schaffe. Das macht mich auch sehr wütend. Aber ich sage mir, ein Beweis des Gegenteils ist doch immernoch die beste Antwort, oder?
    In manchen Momenten zweifle ich auch mal an mir, und auch daran, ob wirklich alle hinter einem stehen, die es sagen. Oder ist es mehr die Hoffnung, das man die Kraft hat? Ich weiß es nicht genau.
    Aber ich denke, wenn wir es den Zweiflern beweisen, das wir die Kraft haben, dann werden sie sich irgendwann eingetsehen, das sie uns unterschätzt haben. Ein Bißchen freue ich mich auf diesen Moment.

    Aber man muß auch bedenken, das wir immer wieder den Anstoß brauchen, um das Ziel nciht aus dem Auge zu verleiren und es nicht eines Tages schleifen lassen. Von daher finde ich die Aktion deiner Freundin aif eine gewisse Art und Weise richtig. Es ist vielleicht ein Bißchen übertrieben von ihr, aber vielleicht versucht sie, dich aus der Reserve zu locken, und dich daran zu erinnern, was du noch vor dir hast. Sei nicht ganz so böse mit ihr.
    Wir brauchen ab und an mal Denkanstöße, und dazu gehört eben auch Zweifel unserer Angehörigen.
    Ich glaube unsere Angehörigen sehen das auch mit einem anderen Zeitgefühl. Wenn man sagt, ich ahbe seit einem oder zwei Monaten nicht mehr gespielt, dann ist das für uns eine Ewigkeit, aber für sie ist es eben nur ein kurzer Zeitraum.
    Wir dürfen dadurch nicht aus den Augen verlieren, das für uns jeder Tag der spielfrei ist ein sehr großer Schritt ist.

    LG Ole

  5. #5
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    Standard AW: verunsicherung

    Zitat Ole :die daran zweifelt, das ich es schaffe. Das macht mich auch sehr wütend. Aber ich sage mir, ein Beweis des Gegenteils ist doch immernoch die beste Antwort, oder?

    es ist einfach nur dann ein komisches gefühl für mich, als würde man mich in die enge treiben ,wenn man einfach hergeht und an mir zweifelt, das macht mich so wütend.
    Das beweisen vom gegenteil, ja da komme ich dann ins rudern, daß weis ich genau, denn für mich gilt tag für tag in die spielfreiheit und für die freundin ist ein tag einfach ein "nichts".FÜr mich ist dieser zeitraum der wichtigste geworden.
    Ich möchte einfach nicht, daß man mich anzweifelt, habe ich doch erst auch mal meine selbstsicherheit wiederfinden müssen.
    Habe wieder lernen müssen gerade zu gehen, und nicht mich ständig im kreis zu bewegen.
    Ich weis jetzt nicht ob ihr spieler mich versteht, dieses gefühl überfordert zu werden von anderen und irgendwie gezwungen zu werden, zuweit in die zukunft zu schauen. Vieleicht ist da auch die angst, abzukommen von dem weg.
    Gruss sabiene

  6. #6
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    Standard AW: verunsicherung

    hast du denn schon mal mit deiner Freundin darüber geredet? Wieviel einblick hat sie denn in deine gesamte Situation? Vielleicht versteht sie es ja besser, wenn du ihr es genau so erklärst wie mir eben?!?
    Wenn du sagst, das du erstmal deine Selbstsicherheit wiederfinden mußtest, glaube ich das du sie noch nciht ganz zurück hast. Du bist sicher noch in dem Prozess dahin zurück, das du wieder selbstbewußt auftreten kannst. Mir geht es genauso, aber ich stelle mich auch der negativen Kritik, denn das ist für mich ein guter Zug hin zum Selbstbewußtsein.
    Ich weiß, es klingt jetzt einfach, aber rede mit ihr darüber das die 24 Stunden für dich (für uns) so entscheidend sind, das wir halt in kleinen Zeitepochen denken. Und das ist ja auch gut so. Um so besser fühlt es sich an, wenn man auf den Monat zurückblicken kann, das brauchen wir eben.
    Es sollte immer den Fingerzeig von Freunden & Verwnaten geben, aber halt nur so das wir uns wieder auf das wesentliche konzentrieren und nicht an Selbstzweifeln kaputt gehen.

  7. #7
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    Standard AW: verunsicherung

    Hallo ole
    Das weis sie schon alles. Sie wahr auch schon eine zeitlang bei den aa s.
    Ich denke so, na wer nicht spielsüchtig ist, kann das einfach schwer verstehen.
    Ist mir inzwischen auch egal, ich habe mir ein buch gekauft, sorge dich nicht-lebe.
    Ich mache mir keinen kopf mehr um andere und bleibe wieder bei mir.
    Es sind zwischendurch meine selbstzweifel, die mich so aus der fassung bringen. Was soll man auch von sich halten, wenn man längere zeit nicht mehr das gemacht hat was man sich vorgenommen hat.
    Ich dachte 2 jahre lang, ich spiele nicht mehr und habe es trotzdem getan, ich dachte ich erledige das und das und habe es dann vor mir hergeschoben.
    Ich habe den kopf in den sand gesteckt und mich nur noch mit dem spielen beschäftigt.
    Es fällt mir inzwischen leichter wieder gesprächen zuzuhören, das essen zu geniesen, mich zu entspannen usw,
    Ja ich bin sehr streng zu mir. Das verzeihen für mein tun, während der sucht fällt mir oft schwer.Alle menschen haben fehler, wieso sollte ich keine fehler haben? Diese frage stelle ich mir oft. Dann gehts mir wieder besser.
    Ich brauche keine schuldgefühle mehr haben, denn das aufhören mit dem spielen kam ganz von mir.
    Niemand hat mich dazu gedrängt. Ich wollte einfach wieder ein normales leben führen.
    Gruß Sabiene

  8. #8
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    Standard AW: verunsicherung

    hallo sabiene

    Das kenne ich auch,diese Wut.

    Warum war ich dann immer so wütend wenn ich angezweifelt wurde?

    weildadurch meine eigenen tiefstitzenden Grundgedanken zu mir selber wieder lebensig wurden. Nämlich an mir zu zweifeln,mir nichts zu zutrauen..im Gegenteil ,geradean wichtigen punkten immer wieder zu versagen.

    Ich bin davon überzeugt, weil ich es jetzt anders wahrnehmen kann, das die Wut darauf bezogen ist. Denn wenn es kein eigenes Thema mehr ist,berührt es einen nicht mehr.

    Ich finde diese Wut dann auch ganz normal, weilman kämpft und kämpft und setzt alles drann nicht zu versagen. Mann will nicht mehr zweifeln müssen..und doch sitzt diese Überzeugung noch in irgendeiner Ecke von einem selber..durch eben die früheren Erfahrungen bedingt.

    Es ist aber wichtig zu erkennen,woher diese Wut kommt und diese mit Verständnis für sich selber anzunehmen,statt sie auf die Person die zweifelt zu übertragen.Denn durch das Annehmen kann man ganz anders damit umgehen.So meine Erfahrung.Probier es doch malaus..und sehe selber was der Unterschied dann ausmacht. Denn nur durch eigene Erfahrung bilden sich neue Muster.

    Die eigenen Zweifel auffangen, so wie man es sich wünscht,dass sie von Außen aufgefangen und genommen werden könnten..macht sicherer und unabhängiger.

    lg Charlotte

  9. #9
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    Standard AW: verunsicherung

    Ps ,sabiene

    lese geradedeinen letzen Beitrag und sehe dass du schon selber auf dem Weg dies zu erkennen angekommen bist.Das freut mich...denn erzählen kann man viel.

    wichtiger ist immer das eigene Erkennen


    Du sagst du kannst dir nicht verzeihen.Vielleicht hilft dir zu wissen,das ein Suchtverhalten eine wichtige Überlebensstrategie ist..ohne die man eventuell gar nicht mit gewissen Lebenssituationen fertig geworden wäre.

    Also quasi als erste Hilfe Massnahme /selbstschutz...(unbewusst)

    nur darin hängen bleiben muss man nicht,denn es gibt Auswege und Hilfen.

    Wir haben uns alle für nichts zu schämen,denn wir haben alle immer nur in guten Glauben gehandelt,das etwas sinnvoll oder nützlich wäre( auch wenn sich später heraus stellt das es ein Irrtum , eine Illusion war)

    Glaube an Dich auch wenn es kein anderer tut.Lass dich selber nicht im Stich

    lg Charlotte

  10. #10
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    Standard AW: verunsicherung

    Hallo Sabine,

    das kenne ich gut, diese Zweifel von anderen an der Echtheit der ausgesprochenen, an sich selbst gestellten Erwartungen.

    Bei Dir ist es die Freundin, bei mir ist es die Herkunftsfamilie, die mich am liebsten in einer geschlossenen Anstalt, mindestens aber im Büßerhemd am Pranger stehend sehen möchte, wobei sie die ersten sind, die mich mit faulen Eiern bewerfen und jedem erzählen, wie Recht wir doch haben, sie ist einfach nichts wert.

    Ein wenig meiner jetzt schon 2,5 Jahre währenden Abstinenz hat natürlich auch etwas damit zu tun, das ich mir sage: "Euch zeige ich es! Nie wieder sollt Ihr Gelegenheit bekommen, mich anzugreifen."

    Die Wirklichkeit ist: Ich habe gelernt, dass ich es mir selbst wert bin, mich nicht mehr im Spiel zu verlieren und dabei hilft mir, gar nicht nicht mehr zu spielen. Alles andere ist Nebensache geworden.

    Alles Gute für Dich

    Mikesch

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