Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: Meine Geschichte...

  1. #1
    Registriert seit
    11.05.2009
    Beiträge
    1

    Standard Meine Geschichte...

    Hallo,

    ich habe mich in dem Forum mal etwas umgeschaut und viele Beiträge gelesen, deswegen bin ich mir unsicher, ob mein „Fall“, der im Vergleich zu den anderen vielleicht eher lächerlich wirkt, überhaupt hier etwas zu suchen hat...

    Also es ist so, dass ich soeben mein Abitur am machen bin und mein Leben lang eigentlich ziemlich sparsam war und auch eine Summe weit über 1500euro angespart hatte, also hatte nie Geldnöte, weil sich Ausgaben und Einnahmen durch Jobs immer gedeckt hatten.
    Seit letzten Jahr bin ich dann so langsam auf den Geschmack von Spielotheken gekommen, habe auch ab und an verloren, aber es hielt sich alles in Grenzen.
    Seit anfang des Jahres jedoch hat es sich eher zu einem Zwang, ja schon fast sucht ausgeweitet und meine kompletten Ersparnisse, mit denen ich weitaus besseres anfangen wollte, sind futsch. So Ende März, anfang april habe ich auch realisiert, dass ich unter der sucht leide, da sich dadurch probleme in meiner beziehung und mit meinen freunden ergeben haben, da ich weniger zeit für sie hatte. Zudem war ich im Alltag unkonzentrierter, da sich eine großzahl der gedanken nur um das glücksspiel drehten.
    Ich hatte beschlossen auf Spielothekenbesuche zu verzichten und mein Geld wieder sinnvoll zu verwenden, auch wenn ich bis zu dem zeitpunkt schon viel verloren hatte, aber immerhin noch eine kleine grundlage von mehreren hundert euro vorzuweisen hatte.
    Immer mal zwei, drei tage ist mir der entzug auch gelungen, aber dann kam wieder der rückschlag. Im klaren kopf konnte ich mich meistens beherrschen, aber immer wenn alkohol im spiel war, was ja durchaus in den jungen jahren und gerade bei den feierlichkeiten zum abitur vorkommt, war ich geradezu zügellos und habe die feierlichkeiten verlassen, um in eine spielothek zu gehen. So gelingt es mir nicht mehr, dass sonst so schöne leben zu genießen. Bis heute ist es mir nicht gelungen, davon wegzukommen... immer wieder setze ich mir neue fristen nach dem motto „ab dem 1. des monats gehe ich nicht mehr“ oder „heute das letzte mal, morgen ab Montag nicht mehr“.
    Ich bin verzweifelt, weil ich es einfach schon so oft versucht habe und nicht weiß, was ich tun soll... der gipfel ist, dass ich sogar schon bekannte/verwandte sozusagen bestohlen habe um zu spielen... ich weiß nich woran es liegt, denn eigentlich schätze ich mich schon als einen intelligenten menschen ein, der eigentlich wissen müsste, dass man unterm strich nur verlust macht und es einfach sinnlos ist. Ich ärgere mich selbst darüber, wie arm und willenlos ich sozusagen bin, dass ich es nicht durchziehen kann... momentan ist es so, dass ich sogut wie kein geld mehr habe und wenn ich was habe, ist es schnell weg. Ich habe sozusagen angst vor den zeitpunkt, wenn ich in besitz von geld komme (taschengeld, gehalt), da ich es nicht verspielen will.... traurig finde ich das, denn eigentlich sollte man sich freuen, geld zu erhalten.

    Es ist einfach so, dass ich seit anfang des jahres meine lebensqualität verspielt habe: ich war immer ein fröhlicher mensch, der gerne gefeiert hat und gute soziale kontakte hatte, jedoch jetzt beschäftigt mich immer mein problem und ich kann nicht mehr ausgelassen mein leben genießen, da erstens das geld fehlt und der druck durch diese sucht mich auffrisst....

    Vielleicht kann mir jemand ratschläge geben, auch wenn es sich nicht um einen fall handelt, bei dem die person hoch verschuldet ist...

  2. #2
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Meine Geschichte...

    Hallo Stefano,

    zunächst einmal ein herzliches Willkommen in diesem Forum. Ich finde nicht,
    dass Deine Geschichte lächerlich ist. Im Gegenteil. Du hast sehr deutlich erkannt, dass Du ein Problem hast und Dein Leben deshalb nicht mehr im Griff.
    Das ist ein guter Anfang!

    Wichtig ist, dass Du Dir bewußt machst, was diese Sucht bereits jetzt mit Dir angestellt hast. Ansätze davon sind sehr gut in Deinem Posting erkennbar. Aber leider nur Ansätze.... Das Wort "sozusagen" im Bezug auf Diebstahl bzw. Betrug (wobei wenn jemand Geld leiht und genau weiß, dass er es nicht zurückzahlen kann sehr wohl dazugehört), zeigt ziemlich genau, dass Du versuchst, das ganze wohl doch mehr als eine vorübergehende Episode herunterzuspielen.

    Wenn Du Dir sicher bist, dass Du wirklich heraus möchtest aus dem Teufelskreis, dann sei als erstes ehrlich mit Dir selbst!! Gestehe Dir nicht nur ein, dass Du ein Suchtproblem hast sondern auch, was dadurch bereits entstanden ist. Suche Dir Hilfe - nicht nur hier in der virtuellen Welt - sondern real. Rede mit Deinen Eltern, mit den Freunden, Bekannten, Verwandten und bekenne, dass Du ein Problem hast. Du wirst es nicht für möglich halten, aber es werden viele Menschen da sein, die Dir helfen werden. Suche Dir schnellstmöglich parallel dazu eine Suchtberatungsstelle und/oder eine Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe, am besten beides.

    Ganz wichtig ist für's erste, dass Du vorübergehend die Kontrolle über Dein Geld abgibst, um Dich vor Dir selbst zu schützen. Davon wirst Du hier sicherlich schon einiges gelesen haben. Du bist vielleicht noch nicht da, wo viele der Forumsmitglieder schon waren, aber Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie schnell es geht, um dort hin zu kommen.

    Und schiebe diese Taten nicht vor Dir her, so nach dem Motto: übermorgen ist auch noch ein Tag, morgen kann ich ja vielleicht noch durch das Spiel den finanziellen Schaden wieder gut machen. Sei Dir sicher, es kann nur schlimmer werden!!!!!

    Gute 24 Stunden fürs erste

    Mikesch

  3. #3
    Registriert seit
    23.04.2006
    Beiträge
    344

    Standard AW: Meine Geschichte...

    Hallo Stefano,
    es ist schwer Ratschläge zu geben, de3nn meistens sind die betroffenen Spieler ohnehin geprügelt genug - durch das Ausleben ihrer Sucht.
    Du hast Dein Abi bestanden. Herzlichen Glückwunsch! Das hast Du ja auch nicht alleine bewältigt. Und es ist ja nicht die Intelligenz, die die Freude vermittelt, es sind ja viele Emotionen dabei geweckt worden.
    Das Begreifen aber - nun den Weg in das Erwachsensein zu gehen, also Universität - welche Studienfächer möchtest Du belegen;
    Eine Berufsausbildung im kaufmännischen oder in einem Verwaltungsberuf;
    Eine feste Partnerschaft zu einem geliebten Menschen, das sind Bereiche die jetzt dran sind.
    Wenn der Kater sich legt, der Kopf wieder frei wird....
    Du findest auf dieser Homepage Wichtige Adressen: Beratungsstellen, Kliniken und vor allem Selbsthilfegruppen, vielleicht in Deiner Nähe?
    Ich staune immer, wie viele Stühle leer bleiben, wenn der Meetingstermin ansteht, bei uns. Da möchte ich gerne gerade junge Spieler sehen, die ihre Zukunft noch vor sich haben. Mir persönlich sind Menschen bekannt, die das Spielen als "Jugentliche Flucht" benutzt haben und in der Selbsthilfegruppe das Erwachsen - sein gelernt haben. Unter Erreichen der Spielabstinenz.
    Ob Du süchtig bist - entscheide selber. Das Forum lädt Dich ein im Link: Selbsttest. Beantworte Dir doch einmal selber die 19 Fragen und schaue, wie es Dir dabei geht.
    Über Eine Antwort von Dir würde ich mich freuen.
    Schöne 24 Stunden
    Andreas

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •