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Thema: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

  1. #11
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Sheepyi,
    ich denke, du hast den Knackpunkt erwischt.
    Wie kann ich mit meinen Partner reden, wenn er blockiert? Wenn er Ängste nicht mit dir teilt, vielleicht auch weil er meint, dich schonen zu müßen?
    Es ist schwierig an einen Spieler ,der blockt ,heran zu kommen.
    Genau das war mein Fehler - und das schlug sich auf unsere ganze Beziehung nieder - denn nach meiner ersten Lüge, bauten sich automatisch neue auf.
    Dann kam die Angst, es meiner Partnerin nicht mehr zumuten zu können.
    Das hat uns so sehr ausgehölt - und es kam dazu, das wir uns trennten - ohne Hass und Streit, mit der Bewahrung gegenseitiger Zuneigung und Freundschaft.
    Aber eine Trennung voll Schmerz - denn viele Positiverinnerungen standen nach 16 Jahren auch da.
    Insbesondere aus der Zeit des gemeinsamen Aufbaues in langen Zeiten meiner Abstinenz.
    Ich denke, das zählt auch für Nene, ihr kommt an Euren Partner heran, wenn ihr voller Offenheit von Euren Verdacht, von Euren Ängsten erzählt. Und nehmt ihn die Angst über Dinge offen zu sprechen, die geschehen sind - iklsv. Rückfall.
    Nur von da aus kann man eine neue Linie - neue Basis finden weiter zu machen. Aus meiner Erfahrung sage ich, das eine gemeinsame Basis von Zeit zur Zeit der Erneuerung bedarf - denn Zeiten , Menschen, Spieler und Mitbetroffene ändern sich.
    Dinge die gestern gesagt, müßen heute nicht mehr zutreffen, weil sie so wie beschlossen evtl. zuviele Fragen und Ängste auflassen.
    Ich denke schon, das es wichtig ist, sich zusammen zu setzen und sich zu überlegen, wie kann unser MORGEN aussehen- wie können WIR verhindern, das einer von uns die Kraft verliert, an gemeinsamen Zielen festzuhalten.
    Offenes Gespräch also - sicher viel leichter gesagt als getan.
    Jedoch die Basis einer jeden Beziehung - nicht nur die mit einem Suchtkranken. Da jedoch um einiges wichtiger.
    Wir selbst hatten nicht alles falsch gemacht - doch in entscheidener Konsequenz machten wir beide große Fehler, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Erspart Euch die.
    Ja, ich hatte meine Zeit der Rückfälle - und war bereit eine neue Abstinenz zu beginnen - noch mehr an mir zu arbeiten. Sie hatte nicht mehr die Kraft auch nur noch einen Rückfall mit zu überstehen. Diese Angst konnte ich ihr nicht nehmen - denn es gibt nicht die Gewissheit.
    Heute bin ich wieder 18 Monate ohne Spiel- ich schaffe es erneut jahrelang meine Sucht im Zaun zu halten - ohne große Probleme.
    Doch ob es so bleibt, das kann ich niemanden garantieren.
    Ist mit einem Spielsuchtkranken der alle 6-7 Jahre einen Rückfall durchmacht nicht mehr ein miteinander möglich? Oder schaffe ich es als Mitbetroffene damit umzugehen?
    Das ist meine Frage an Euch.
    Liebe Grüße und ein schönes WE
    Rudi

  2. #12
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Gerri, hallo Sheepy!

    Ich habe gerade eure Gedanken gelesen und möchte nur kurz sagen, dass sie mich zum Nachdenken bringen - ich werde sie sicher öfter lesen. Vieles kenne ich, anderes ist mir so noch nicht klar geworden. Besonders Gerri´s Gedanken haben mich bewegt - in Bezug darauf, wie seine Beziehung daran scheiterte. Es ist so schade. Ich muss unbedingt mit meinem Mann sprechen, ich weiß das, ich schiebe es nur immer auf. Ich wünsche mir, dass er sich darauf einlässt.

    Ich danke euch für eure Antworten! Vorerst verabschiede ich mich - das Familienleben ruf!

    Liebe GRüße
    Nele

  3. #13
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    ich denke manchmal daß die kraft mich verläßt.
    die kraft immer kämpfen zu müssen.

    und er meint...wenn er mich schont und mir sachen verheimlicht....HILFT er mir.
    er schont sich doch nur selber!

    ich will nicht mehr ins leere kämpfen.

    ich bin nicht naiv und ich weiß was mich erwarten kann im zusammenleben mit einem spieler.
    ich will helfen und eine stütze sein.
    aber KANN ich das wenn nicht mit mir geredet wird?
    soll ich denn alleine kämpfen???

    nein...

    ich weiß was ICH mir vom leben wünsche!
    und das ist was anderes.

    sorry...hatte ben schon mal einen wesentlich ausführlichern beitrag geschrieben...aber der war plötzlich....WUSCHHHHHHH......! wech.

    nun hab ich keine power mehr.

    nur soviel.:ich bin sehr kraftlos und enttäuscht.

    Regina

  4. #14
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    ach noch was...gerri..
    ich nehm meinem partner nicht (!!!) die angst wenn ich offen und ehrlich über meine emfindungn und meine bereitschaft ihm zu hlefne spreche!

    wei oft hab ich versucht ihm das klarzumachen daß er mit ALLEM zu mir kommen kann!!!!!!!!

    !!!!!!!

    daß es viel schlimmer ist - ich finde *schlimme dinge* im nachhinein...hab ich soooo oft versucht ihm zu verklickern!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    !!!!!!!

    er kapierts einfach nicht.
    scheinbar.

    ich weiß nicht mehr was los ist.

    das *verstecken* scheint teil seiner personality geworden zu sein.
    schade.

  5. #15
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Regina, Hallo @ all,

    zum Ersten , ja es gibt uns noch und zum Zweiten es geht uns gut!
    Ich schau ab und zu mal rein, da aber in letzter Zeit nicht viel los war hier hab ich auch nichts geschrieben.

    Jetzt aber mal zu Deinen letzten Beiträgen, liebe Regina:

    Ich kann Deine Gefühle, Deine Enttäuschung und die Resignation gut nachvollziehen!
    Bei Anton war das in den ersten anderthalb Jahren genau das gleiche Verhaltensmuster.
    Immer nur das preisgeben, was nicht mehr zu veheimlichen war, immer wieder neue unangenehme Dinge, die zu Enttäuschung und Frustration, mangels Offenheit bei mir führte.
    Und wenn wieder was rauskam, immer wieder die Beteuerung, jetzt war es aber wirklich alles, es gibt nichts mehr..... bis ein paar Wochen oder Tage später, der nächste Hammer kam.

    Wie oft hab ich mich gefragt, mich und ihn natürlich, warum tut er das, warum kann er nicht endlich mal die Karten auf den Tisch legen, ich weiß doch was los ist, lieber einmal offen und ehrlich, als bröcklesweis...
    Den Mund hab ich mir fusselig geredet, geheult, geschrien, ihn vor die Tür gesetzt und und und...
    Hat alles nicht wirklich genutzt, es kam immer noch was nach!

    Er konnte es damals nicht erklären, er wusste es selber nicht!

    Da fängt man irgendwann an zu Zweifeln, an seinem und am eigenen Verstand.

    Sind es doch offensichtlich Lügen, wirkt es fasst schon schizophrän, fühlt man sich doch immer wieder hintergangen und enttäuscht.

    Aber ist das wirklich so?

    Inzwischen weiß ich um die Dynamik dieses Verhaltens, das zum Suchtmuster gehört!
    Ein Süchtiger hat kein Selbstwertgefühl, keine mentale Stärke, die es ihm zu diiesem Zeitpunkt ermöglicht, sich selbst mit den Auswirkungen seiner Sucht zu konfrontieren.
    Auch wenn er spielfrei ist!!!! ist er nicht gesund!!!!

    Bei Anton war es so: Er hat verdrängt, womit er nicht direkt konfrontiert war und wenn er konfontiert wurde (z.B. ein Gläubiger stand vor Ihm und verlangte sein Geld) dann hat er sich geschämt, hatte Angst zu kommen und zu sagen, Du Kiki , da ist noch was, hatte er doch erst vorkurzem beteuert es kommt nichts mehr...
    Also erstmal für sich behalten, es irgendwie regeln, in der Hoffnung es kommt nicht raus und wenn doch ( immer ) alles zu geben.
    Den Ärger schlucken und hoffen das es das jetzt gewesen sein möge....ohne es wirklich zu wissen.

    Wirklich aufgehört hat das erst, so im März/ April!

    Inzwischen ist er in der Lage dieses Verhalten zu reflektieren und zu erklären.
    Es ist keine Böswilligkeit, es ist einfach nicht presänt und auch für ihn war es jedesmal wieder ein grosser Schock, wenn er sich dem Stellen musste.

    Sie hören auf zu spielen, was schon eine grosse Leistung ist, aber bis zu dem Punkt sich dem allen zu stellen,ist es von da an ein weiter, beschwerlicher Weg und ohne Hilfe kaum zu bewältigen.

    Anton hat diese Hilfe in seiner Suchtberaterin gefunden, die im hilft all das aufzuarbeiten, zu fassen und zu reflektieren.

    Inzwischen ist bei uns Ruhe eingekehrt, er ist seelisch stabil und gestärkt und es ist immer besser.

    Aber wie lang war der Weg von seinem Outing bis hierher, es sind im Oktober 2 Jahre und er geht weiter, weil der Kampf gegen die Sucht, der hört nie auf!

    Aber es wird leichter, er ist nicht mehr vordergründig und das macht das Leben irgendwie "normaler" !!!

    Aber wir sind auf der Hut!
    Ich bin wachsam, nicht misstrauisch, aber aufmerksam was irendwelche Missstimmungen betrifft und wir haben nach wie vor unser Sicherheitsnetz gespannt, in Form von Kontokontrolle und Taschengeld.

    Wie sagt er immer: wer sich in Gefahr begibt kommt darin um

    Der Weg ist das Ziel, Regina!

    Ich hoffe Du kannst aus meinen Zeilen was mitnehmen für Euch!

    Alles Liebe für Dich und liebe Grüsse an alle hier

    Eure Kiki

  6. #16
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Kiki,
    auch ich kann aus deinen Zeilen einiges entnehmen.
    Spielfrei bedeutet nicht mit seiner Sucht "durch" zu sein.
    In vielen Bereichen des täglichen Lebens spiegelt sich die Suchterkrankung .
    Verheimlichen und Lügen selbst banaler Dinge, die ´das Verheimlichen überhaupt nicht erklärbar machen.
    Ich lese aus Sheepyis Eintragung des Schrei nach der Frage, warum das?
    Kann es nicht erklären .
    Doch daraus resoultiert mein Gedanke - kann man einen Spielsuchtkranken vertrauen??
    Ich sage ja - nämlich darin, daß er wirklich alles versucht, suchtfrei zu wirken,aber dennoch von seiner Suchtkrankheit befallen ist.
    Vertrauen darauf, das er SPIELSUCHTKRANK ist und eine Spielfreiheit nicht das Ende einer Suchterkrankung ist. Vertrauen darauf, das es morgen wieder da sein kann - und Vertrauen darauf, das er es nicht tut um zu verletzen - es dennoch kaum vermeiden kann.
    Vertrauen auch darauf, das ein Spielsuchtkranker ein wunderbarer Partner ist,auch aus einen schlechten Gewissen heraus - und der eigenen Hilflosigkeit ,sich immer wieder gegen den Zwang der Sucht durchsetzen zu können.
    Jeder Rückfall nach längerer Zeit der Spielfreiheit beweist dieses.
    Erkennt der Suchtkranke, daß das in ihm gesetzte Vertrauen am Ende ist, erfolgt häufig die Flucht nach vorne.
    Das heißt auch die Beziehung als Suchtauslöser zu hinterfragen, um eine eigene Rechtfertigung für sein Negativverhalten zu haben.
    Hier - Schuld beim Partner suchen.
    Nun will ich noch einmal darauf hinweisen, das diese Verhaltensweise extrem ist - und es bei den meißten Spielsuchtkranken nicht zu diesen Exzess kommt.
    Ein Arrangement zwischen Suchtverhalten und Beziehung?
    Wohl häufig so.
    Nur wirklich starke Partner - die ihr alle ausnahmslos seit- nehmen den Kampf gegen die Auswirkungen der Sucht auf - und nehmen sie nicht als unabänderbar hin.
    Das ist das tolle an Euch - und war es auch an meiner Ex.
    Und es sind starke Spielsuchtkranke, die sich nicht in Ihrer Sucht ergeben, sondern oft jahrzehntelang alles tun, ihre Sucht zu besiegen.
    Auch das sollte gesehen werden - und manchmal sind tröstende Hände nach einen erneuten Versagen besser als Vorhaltungen -
    zusammen weinen können, um neu aufzustehen.
    Das charaktersiert wohl die Beziehung mit einen Suchtkranken.
    Zeigt aber auch viele Emotionen - und läßt manches mal Blicke in die Seele zu, die in einer "gesunden" Beziehung niemals stattfinden.
    Vielleicht ist das der Reiz mit einen Suchtkranken zu leben - Seelenaustausch..der so schmerzvoll sein kann - aber unvergleichlich bleibt.

    Euer Rudi

  7. #17
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    **....und läßt manches mal Blicke in die Seele zu, die in einer "gesunden" Beziehung niemals stattfinden.
    Vielleicht ist das der Reiz mit einen Suchtkranken zu leben - Seelenaustausch..der so schmerzvoll sein kann - aber unvergleichlich bleibt**

    ich seh keinen reiz darin.
    ich sehe keinen reiz darin in der vertrauensfrage immer wieder nach hinten geschmissen zu werden,ich sehe keinen reiz darin immer wieder von vorn anfangen zu müssen.
    ich sehe keinen reiz darin aufgrund unduchsichigkeiten informationen aus ihm herausquetschen zu müssen und mich dann auch noch giftig anfahren zu lassen wenn *es* dann aufgedeckt ist.
    ich seh sicher keinen reiz darin jetzt wieder verstärkt auf der hut zu sein.

    seit einigen wochen macht sich bei mir wieder das *globusgefühl* bemerkbar.
    ich weiß nicht ob ihr damit was anfangen könnt.
    es ist das verkrampfen der inneren halsmuskeln,im rachenraum.
    fühlt sich ähnlich an wie eine halsentzüdung,nur ohne wirklich schmerzen.
    eine enge,nachts ein beklemmendes gefühl,teilweise wirklich pfeifender atem,wenns schlimm kommt erstickungsgefühle.

    ich litt schon mal drunter,als die trennung von meinem ex sich so fürchterlich in die länge zog und er mir das leben zur hölle machte.
    es ist psychisch bedingt,man hat *so'n hals!*

    ich weiß diesmal wie ich dagegen angehn kann,mit bewußter entspannung,bonbons lutschen,singen....all son kram.

    es fing an in den letzten wochen an,ausgelöst (ich denke mir das so,weil es mich immens belastete) durch die lange arbeitslosigkeit von detlef.
    dieses ständige zusammenhocken und seine klammerei nahmen mir den atem...

    jetzt hat er eine praktikumsstelle für sechs wochen,am mittwoch war sein erster tag!
    ich hatte abends alles nett gemacht,ein lecker essen gekocht,ihm eine kleinigkeit als geschenk eingepackt,wir habne ihn alle freudig und gespannt erwartet.

    und dann kam abends dieser vorfall.

    ich bin einfach tierisch entäuscht daß er nicht mal mit so kleinigkeiten zu mir kommt.
    er weiß daß seine insolvenz nun läuft,er kann sich keine schnitzer erlauben!
    wir haben so gekämpft um das alles zu regeln!
    sein quad wurde ihm weggenommen,wir haben wieder gekämpft und konnten es zurückkaufen,damit er im falle daß er arbeit findet mobil ist..und auch nicht hier im haus so angebunden ist!

    und nu kommt me mahnung wegen unbezahlter steuern..und er versteckt sie vor mir.

    da soll mir nicht die hutschnur platzen.

    ich weiß nicht ob das recht ist wenn ich euch das alles schreibe.
    aber ich ersticke sonst noch dran.

    herr im himmel...ICH WILL DAS ALLES NICHT.
    ich will nicht immer auf der hut sein...was als nächstes passieren könnte.
    ich will auch kein verständnis mehr für's AUSSITZEN haben.
    kein verständnis mehr für diese scheiß-folgen der sucht!!!

    ER ist der kranke!!!
    und es ist an IHM etwas zu tun.
    ich nicht mehr.

  8. #18
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    oh...sorry!
    ICH habe den obigen beitrag geschrieben....detlef war noch angemeldet...!
    bitte um entschuldigung...hab ich gar nicht gemerkt im eifer...!

    Regina

  9. #19
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Moin,

    solange ich nicht ehrlich bin, solange ich Dinge verstecke - lüge, betrüge ich weiterhin - und kann für dieses Verhalten absolut kein KEIN aber auch wirklich nicht das kleinste Fünktchen Verständnis erwarten.

    Ich kann das auch nicht meiner Suchtkrankheit zuschieben oder das ich nicht alles auf einmal neu erlernen kann, oder das ich mich erst umgewöhnen muss... keine Ahnung was es da sonst noch so an Ausreden gibt!

    Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Lügen, Verstecken sind jahrelang erprobt und mir also in Fleisch und Blut übergegangen. Da fällt mir dann der Umgang mit der Ehrlichkeit doch sehr schwer, weil es ja was Neues ist, was ich erst lernen muss - aber selbst diese Erklärung möchte ich nicht als Verständnis für alle Spieler, mich eingeschlossen, sehen, sondern als das was sie ist, nämlich nichts anderes als eine Erklärung.

    Solange ich diesen Teil im Leben nicht im Griff habe, spiele ich weiterhin aktiv und am allerschlimmsten empfinde ich dabei: betrüge ich nicht nur meine Mitmenschen sondern auch mich selbst - stets und ständig, immer wieder.
    Ich bin weiterhin ein aktiver Spieler - nur mein Spielfeld habe ich verlagert und mein Automat ist der Mensch, dem ich so viel bedeute und der sich den Kopf zermartert, wie er mir helfen kann und selbst dabei krank wird.

    Ist es nicht ein schönes Spiel, etwas zu verstecken, die Unwahrheit zu sagen, jemanden zu manipulieren? Ist es nicht genauso wie bei einem Automaten: merkt er's habe ich verloren, merkt er es nicht bin habe ich auf der Risikotaste den ersten Schritt gemacht und kann weitere folgen lassen.

    Ich kann nur immer wieder versichern, dass der einzige Gewinn der ist, wirklich mit Haut und Haar vom Spielen zu lassen. Erst dann wird das Leben lebenswert und richtig klasse. Am schönsten ist es, dass es in Wirklichkeit viel weniger schwer ist, von schlechten Gewohnheiten zu lassen, als es zunächst den Anschein hat. Warum? Weil der gerade Weg ohne Risiko viel einfacher ist und vor allen Dingen den wirklichen Gewinn in schwindelerregende Höhen treibt.

    Mikesch

  10. #20
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Ihr Lieben,

    Ich kann Regina verstehen in Ihrer Wut und in Ihrer Reaktion mit einem rigorosen: Ich will nicht mehr!
    Ich war auch oft an genau diesem Punkt.
    Es sind halt meine Erfahrungen, es ist unsere Geschichte und im Moment und mit Rückblick auf die letzten Monate, kann ich nur sagen es hat sich gelohnt durchzuhalten.
    Heute ist es mir erst wieder aufgefallen! Ich hab sie zurück meine Gelassenheit, ich fühl mich unbelastet und frei.
    Ich kann mich wieder freuen, kann mit dem Auto , mit lauter Musik nach Hause fahren ohne die Vorahnung, er ist wieder nicht da, ich kann zum Telefon greifen, ihn anrufen ohne die Vorahnung er geht nicht ran, ich kann Kontoauszüge holen ohne die Sorge, obwohl alles in Ordnung ist.
    Wir haben es bis hierher geschafft und gehen weiter und in die Zukunft schauen kann keiner.
    Aber wie war das Thema , kann man einem Spieler vertrauen:

    Meine Antwort ist für mich klar, einem Spieler wohl nicht, aber meinem Mann schon.
    Ich kann drauf vertrauen, das er mich liebt!
    Ich kann drauf vertrauen, das er wirklich alles tut, damit ihn die Sucht nicht mehr beherrscht und aus meinem Mann nicht wieder der Spieler wird!
    Und ich kann drauf vertrauen, das wir diesen Weg wieter gemeinsam gehen.

    Ich habe auch keine Ausrede oder Entschuldigung gessucht für dieses Verhalten.
    Es war schei... sonst gar nichts und es war nicht fair und es war dumm und....
    Aber es ist ein Teil der Sucht und kein schlechter Charakter, hast du selbst gesagt , Mikesch!
    Spielfrei heisst nicht suchtfrei oder Trocken, das kommt erst wenn sich auch das Suchtverhalten ausserhalb des Spiels ändert.
    Bei Anton ist es jetzt so , er ist auf einem sehr guten Weg! Aber jeder hat seine eigene Geschwindigkeit Dinge zu reflektieren und zu ändern, manche schaffen es nie, andere sofort und aller Konsequenz, so wie Du Mikesch, andere Wiederum in kleinen Schritten, so wie Anton, aber wie gesagt, der Weg ist das Ziel und das Ziel heisst Suchtfreiheit und Vertrauen darin, das der betroffene dieses Ziel nicht verliert.

    Liebe Grüsse Kiki

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