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Thema: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Ihr Lieben,

    Ich kann Regina verstehen in Ihrer Wut und in Ihrer Reaktion mit einem rigorosen: Ich will nicht mehr!
    Ich war auch oft an genau diesem Punkt.
    Es sind halt meine Erfahrungen, es ist unsere Geschichte und im Moment und mit Rückblick auf die letzten Monate, kann ich nur sagen es hat sich gelohnt durchzuhalten.
    Heute ist es mir erst wieder aufgefallen! Ich hab sie zurück meine Gelassenheit, ich fühl mich unbelastet und frei.
    Ich kann mich wieder freuen, kann mit dem Auto , mit lauter Musik nach Hause fahren ohne die Vorahnung, er ist wieder nicht da, ich kann zum Telefon greifen, ihn anrufen ohne die Vorahnung er geht nicht ran, ich kann Kontoauszüge holen ohne die Sorge, obwohl alles in Ordnung ist.
    Wir haben es bis hierher geschafft und gehen weiter und in die Zukunft schauen kann keiner.
    Aber wie war das Thema , kann man einem Spieler vertrauen:

    Meine Antwort ist für mich klar, einem Spieler wohl nicht, aber meinem Mann schon.
    Ich kann drauf vertrauen, das er mich liebt!
    Ich kann drauf vertrauen, das er wirklich alles tut, damit ihn die Sucht nicht mehr beherrscht und aus meinem Mann nicht wieder der Spieler wird!
    Und ich kann drauf vertrauen, das wir diesen Weg wieter gemeinsam gehen.

    Ich habe auch keine Ausrede oder Entschuldigung gessucht für dieses Verhalten.
    Es war schei... sonst gar nichts und es war nicht fair und es war dumm und....
    Aber es ist ein Teil der Sucht und kein schlechter Charakter, hast du selbst gesagt , Mikesch!
    Spielfrei heisst nicht suchtfrei oder Trocken, das kommt erst wenn sich auch das Suchtverhalten ausserhalb des Spiels ändert.
    Bei Anton ist es jetzt so , er ist auf einem sehr guten Weg! Aber jeder hat seine eigene Geschwindigkeit Dinge zu reflektieren und zu ändern, manche schaffen es nie, andere sofort und aller Konsequenz, so wie Du Mikesch, andere Wiederum in kleinen Schritten, so wie Anton, aber wie gesagt, der Weg ist das Ziel und das Ziel heisst Suchtfreiheit und Vertrauen darin, das der betroffene dieses Ziel nicht verliert.

    Liebe Grüsse Kiki

  2. #2
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    ja,ihr lieben...
    vielen dank für eure wie immer vielfältigen beiträge...

    kiki...es freut mich daß es euch so gut geht und daß ihr glücklich seid!

    mikesch...auch deinem beitrag stimme ich zu,und er hat mich bekräftigt nicht VÖLLIG verkehrt zu sein oder mich ANZUSTELLEN.

    gerri...dein beitrag war der auslöser hier mal wieder zu schreiben.bei uns knallte es und du hattest grade den beitrag über das vertrauen reingesetzt...

    wie es bei uns weitergeht - keine ahnung.
    es war schon eine ziemlich feste vertrauenesbasis da...
    nun stehen wir wieder irgentwie am anfang.

    warscheinlich ging es uns in dieser hinsicht schon zu gut!
    so daß detlef meinte..."ich will diesen abend damit nicht belasten"
    und ich die ganze geschichte wieder mal viel zu nah an mich ranließ.
    beides gravierende fehler.

    aber was will ich denn anderes als ein *normales* leben...?

    die angst davor wieder hintergangen zu werden,die angst allein gegen windmühlenflügel zu kämpfen,die angst daß der spieler mich wieder ausbremst in meinen bemühungen,die angst meine kraft zu opfern und doch unwissenlich ins niemandsland zu laufen - ist wieder da.

    so klein dieser vorfall auch war...
    es schmerzt.

    ich muß einfach noch mehr lernen MEINEN weg zu gehen.
    und nicht und NICHT NUR DEN GEMEINSAMEN.

    liebe grüße!
    Regina

  3. #3
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo ihr Lieben,
    ich unterstreiche die Worte Mikesch´s weitgehend.
    Ich sehe aber aus einen Satz bei ihr und auch bei Sheepyi ein wesentlichen Vorgang, der das Leben und die Beziehung mit einen Suchtkranken sehr erschwert, oder gar unmöglich macht.
    Ich zitiere Regina..."ich liebe meinen Mann, aber nicht den Spieler".
    Auf den ersten Blick sehr verständlich - zeigt er jedoch ganz klar den Pferdefuß auf.
    Wenn ich einen Menschen liebe,muß ich ihn so nehmen wie er ist.
    Wenn wer nur ein Bein hat - kein Problem - wenn er Suchtkrank ist, aber sehr wohl.
    Sicher liegt es daran, das man diese Krankheit sehr spürt ,aber nicht sehen kann.
    Der Spieler läßt sich nicht aus Reginas Mann lösen. Die Suchtkrankheit bleibt in ihn - und wenn er 100 Jahre alt wird.
    Was er kann ,ist alles tun, seine Suchtkrankheit zu beherrschen- und dazu gibt es eine Menge Hilfen.
    Werden diese Hilfen in Anspruch genommen - und kommt es trotzdem zu einen Fehlverhalten, dann ist es ein echtes Beziehungsproblem. Das scheint mir bei Regina der Fall.
    Natürlich verstehe ich Regina - und weiß um das Leid, welches unseren Mitbetroffenen zugefügt wird.
    Aber es kommt zur Überreaktionen bei den Mitbetroffenen, wenn er sich nicht klar darüber ist, das eine Suchtkrankheit nicht heilbar ist.
    Somit kann man den "Mann" nicht vom "Spieler trennen - sie sind - um es mal krass auszudrücken - eine Einheit.
    Bei Mikesch sehe ich, das sie alles tut, nie mehr rückfällig zu sein und sich selbst für unverzeihbar hält, wenn es ihr dennoch passiert.
    Schuldzuweisung an sich selbst, wenn es geschieht - mit der aufkommenden Frage, bin ich denn trotz meiner Sucht liebenswert und ein Partner?
    Mikesch wünsche ich sehr, das sie niemals ein Rückfall hat - denn so wie es aussieht, wied es ihr noch härter treffen als mich.
    Und ich stand seinerzeit kurz davor ganz Schluß zu machen.
    Du mußt als Suchtkranker und auch als Mitbetroffener die Suchtkrankheit als solche akzeptieren - dein Partner ist in diesen Punkt nicht normal. Wenn er alles unternimmt, nicht mehr rückfällig zu werden, dann hat er alles getan, was möglich ist.
    Ein Spieler der sich angesprochen fühlt - und meint er hat durch meine Worte einen Freibrief für´s nächste Zocken - der irrt.
    Wer nämlich wirklich als Spielsuchtkranker alles für sich - und damit auch für seinen Partner tut, wird über Jahre rückfallslos sein. Wenn das nicht erreicht wird, so wird es nach meiner Meinung nicht ernsthaft versucht, oder man läßt die Eine oder Andere Hilfemöglichkeiten unbenutzt.
    Die Hilflosigkeit der Mitbetroffenen tritt ein, wenn sie sich nicht von einen Spieler trennen, der nichts für sich tut - denn das hält wirklich kein Mensch auf Dauer aus - aber auch wenn sie meinen, er hat jahrelang nicht gespielt - es wird nie wieder der Fall sein.
    Das beweist sich häufig als Irrglaube - auch bei den Betroffenen, die sich dann am liebsten selbstaufgeben.
    Richtig ist, das ein Spieler der nach jahrelanger Abstinenz rückfällig wird, den Zuspruch bedarf, du schaffst es wieder abstinent - und ich meine abstinent, nicht spielfrei - zu leben.
    Das ist der Beziehung zuträglich - und beugt zu tiefe Enttäuschung vor.
    Es kann sein, das die Spielsucht meines Partners alle paar Jahre auf Grund eines Rückfalles Geld kostet , wenn ich das nicht erdulden kann und unbedingt vermeiden will, sollte ich mich besser noch heute trennen - denn das erspart beiden viel Leid und Kummer.
    Wenn ich hier alles so lese, scheint mir bei Nene und Kiki die Basis geschaffen sein, ein lebenlang mit ihren Partner - den Spieler - glücklich leben zu können.
    Herzlichst Rudi

  4. #4
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    ich will mal versuchen, meinen beweggrund son bissel verständlich zu machen.

    ich habe am mittwoch, nach dem ich seit november arbeitslos bin, nen praktikum angefangen. bin froh und happy was anders zu tun, als nur hier zuhause zu sein. dann kam ich mittwoch nach hause und hier ist alles schön gemacht, mit essen, nen buch zum lesen und viel freude von den lieben hier zu hause.

    richtig, ich habe nen brief der eine mahnung war nicht regina gezeigt. ich habe letzten monat nen brief bekommen, wo zwei rechnungen in einen brief waren in zwei geteilt, da ich sonst nicht mehr genug geld auf dem konto gehabt hätte.
    diesen habe ich regina gezeigt, ihr aber nicht gesagt, das ich das in zweimal zahle. ich habe für mich beschlossen, das ich das so mache.

    jetzt habe ich am ersten, vergessen diese rechnung zu bezahlen und so kam die mahnung.

    ich habe diesen brief aufgemacht und habe nur gedacht "scheisse" vergessen.
    ich wollte diese gute stimmung hier an diesem tag nicht belasten. habe gedacht, das überweist du gleich wenn du zeit hast.
    regina fragte nach dem brief und so kam es raus, das ich ihr "den" nicht gezeigt habe, sondern in meinen ordner gelegt hab, wo meine banksachen auch drinne sind.

    klar sieht es jetzt für sie aus, das ich wieder in altes verhalten rein rutsche oder an tag lege. dieses ist meiner meinung aber nicht so.
    ich war nur glücklich an diesem tag und wollte die stimmung hier zu hause nicht durch nen fehler, der mir passiert ist vermiesen.
    was habe ich daraus gelernt.....
    fehler gleich zugeben und reden
    dann bleibt die stimmung gut

    ich hoffe ich habe es verständlich geschrieben

  5. #5
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Detlef,

    wenn ich Deine Schilderung das Voralls so lese, dann ist das für mich ein klarer Fall von aus einer Mücke nen Elefanten machen.
    Das ist aber in keiner Weise ein Vorwurf an Regina oder eine Herabwürdigung von dem was Sie empfindet, weil in der Sache Mücken zu Elefanten zu machen bin ich auch sehr gut gewesen.
    In der Situation, wo alles noch nicht so lief und auch noch eine Zeitlang danach, hab ich bei jeder Kleinigkeit Verdacht geschnüffelt, war misstrauisch und kleinlich, nicht mehr bereit noch so kleine Zugständnisse zu machen.
    Das hat sich gelegt, nachdem die Situation eine gewisse Zeit stabil blieb und sich keine Vorfälle mehr ereigneten.
    Es zeigt doch eigendlich nur, ein ich war damals an der Grenze meiner Kraft und dem was ich noch erdulden wollte.
    Ich habe dann darüber auch oft mit Anton gesprochen, es braucht Zeit und vorallem Beständigkeit, um aus der Nummer rauszukommen.
    Inzwischen würde mich sowas nicht mehr aus der Bahn werfen, aber es ist ein Prozess.
    Gib ihr einfach keinen Gund mehr für Misstrauen, sei in allen Dingen offen und ehrlich und mag es Dir selbst noch so unwichtig oder banal erscheinen oder auch sein.
    So jedenfalls hat es bei uns funktioniert.
    Wachsam bin ich immer noch, aber nicht mehr misstrauisch.

    Liebe Grüsse Kiki

    @ Gerri : ich hoffe das es so sein wird, wie Du vorher sagst, der Plan ist so ;o) haben ja erst vor erst vor 80 Tagen geheiratet! Hast Du das eigendlich mitbekommen?

    Liebe Grüsse Kiki

  6. #6
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    ich habe ja auch nie behauptet daß es eine *große* sache war.
    natürlich war es eine kleinigkeit.
    aber weiß ich ob der einen kleinigkeit nicht weitere folgen...?

    is schon nicht so einfach wenn man die verantwortung für ALLES hat.

    kiki....wir habenhier auch lange nicht kommuniziert.
    bei uns ist inzwischen auch ne menge passiert.
    viel dramatisches - nicht zwischen detlef und mir,aber doch in meinem leben.

    die letzten wochen und monate hab ich damit verbracht meine kinder und mich vor dem finanziellen ruin zu bewahren.
    mein ex-mann ist gestorben und hat mir satte 180 000 euro schulden hinterlassen.selbst die kinder waren nicht mehr abgesichert weil er in den letzten monaten seines lebens alles gekündigt hat was uns hätte retten können.
    ich mußte das haus verkaufen und die kinder auffangen.
    die zeit bestand aus schlaflosen nächten und sehr vervösen angespannten tagen,aus ner menge schreibkram und viel ärger mit den ämtern und behörden,aus angst und schrecken.
    natürlich bin ich am ende mit meinen nerven und meiner aufnahmefähigkeit was selbst *problemchen* angeht.
    und grade darum erwarte ich im moment auch von meiner familie daß sie ihre dinge mal gewürfelt kriegen....ohne irgent n blödsinn zu machen...
    ausserdem seh ich auch die gefahr daß detlef seine insolvenz aufs spiel setzt wenn er wieder anfängt rechnungen nicht zu bezahlen.
    und bei ihm ist es nun mal so ...wenn sowas erstmal in der schublade liegt...dann ist es da auch oft genug liegengeblieben.

    ich bleibe dabei.
    ich werde ihn nun machen lassen und mich net mehr kümmern.
    ich hab einfach mal ne auszeit verdient.
    Regina

  7. #7
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    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Natürlich hast Du das, vorallem dann wenn du es für Dich, so empfindest und nach allem was so passiert ist.
    ist schon harter Toback!
    Nur glaubst Du das Du Ruhe findest, mit den Zweifeln und dem Misstrauen im Bauch, dem gegenüber, das Detlef, das was Du ja auch mit Recht forderst, auch gebacken kriegt, und sich kümmert?
    Ich hab mir auch oft vorgenommen, ich mach nichts mehr, mir doch egal, soll er doch, nicht meine Baustelle, hat nicht funktioniert, die Sorge, das Misstrauen, das was verrutscht obwohl grade auf nen guten Weg gebracht war immer stärker.
    Da war es mir dann lieber, wenn ich die Dinge unter Beobachtung hatte, als es so laufen zu lassen.
    Nur waren bei uns die Vorzeichen auch anders, gemeinsames Konto, Bürgschaft e.c.t. , Ich wäre mit in die Sch... gerutscht, schon deshalb konnte ich nicht loslassen.
    Anton sagt heute auch ganz klar, allein hätte er das nicht geschafft und würde es vermutlich auch heute noch nicht schaffen.
    Ihr habt alles getrennt, da geht es ehr die Verantwortung zurück zu geben, aber nochmal die Frage, meinst Du Du findest dann Ruhe?
    Ich wünsch es Dir, noch mehr wünsche ich Detlef das er die Backen zusammen kneift, es geregelt kriegt und Dich nicht enttäuscht.
    Wäre es vielleicht ne Möglichkeit, das er sich kümmert und Dir dann vorlegt, so Schatz schau.. hab ich erledigt!
    So machen wir es und inzwischen frage ich gar nicht mehr nach Rechenschaft, sondern fange an zu vertrauen, das es funktioniert.

    Liebe Grüsse Kiki

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