Hallo Gerri,

leider komme ich erst heute dazu, Dir zu antworten. Wir Du Dir sicherlich denken kannst, geht es mir genau um diesen Satz:

"Bei Mikesch sehe ich, das sie alles tut, nie mehr rückfällig zu sein und sich selbst für unverzeihbar hält, wenn es ihr dennoch passiert."

Ich habe hierüber lange wie auch über das gesamte Thema noch einmal nachgedacht und bin unter Zurhilfenahme einiger Diskussionen mit meiner Tochter, die dieses Thema auf mein Bitten hin ebenfalls verfolgt hat zu dem Schluß gelangt, dass Du Dich mit diesem Satz in einem Irrtum befindest.

Warum? Eigentlich ganz einfach: seitdem ich nicht mehr spiele, habe ich das Thema nie verdrängt, im Gegenteil, es ist ein Teil von mir. Es ist mir mehr als bewußt, dass es zu mir gehört, wie meine Haut, meine Haare..... Es wird mir nicht überdrüssig. Es steht nicht ständig im Raum - aber es ist trotzdem immer da. Ich arbeite auch heute noch daran mit der gleichen Motivation wie vor 3 Jahren. Kann jederzeit darüber reden, meine Ängste, meine Bedürfnisse, meine Gedanken äußern und bekomme Resonanz. ich kämpfe nicht gegen die Sucht, wie oft von anderen beschrieben. Es ist mir ein Bedürfnis, meine beiden liebsten Menschen daran teilhaben zu lassen und sie sehen es genauso. Es beruht auf Offenheit - von allen Seiten.

Für das Vertrauen, welches die beiden in mich setzen revanchiere ich mich, indem ich auf mich achte - und mich achte.

Mikesch

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