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Thema: Lange gekämpft und doch gescheitert

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    29

    Standard Lange gekämpft und doch gescheitert

    Hallo zusammen,

    war lange nicht mehr da. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an mich erinnern....

    Mein mann war / bzw. ist wieder oder wahrscheinlich war schon immer von der spielsucht betroffen.

    Lange habe ich gekämpft für uns, für unsere Familie und doch bin ich letztendlich gescheitert.

    Habe ihn verlassen und es geht mir sehr schlecht. Ich weiß zwar das es das einzig richtige ist, weil ich am ende meiner Kräfte war. Schon letztes jahr habe ich mich getrennt, bin zurück gekehrt in guter Hoffnung und doch war alles umsonst.

    Was mich nur sehr erschreckt, letztes Jahr als ich gegangen bin habe ich mich so frei gefühlt es war ein tolles gefühl.

    Diesmal ist es anders, ich fühle mich leer, krank, hilflos und bin maßlos enttäuscht. Ich kann keine wut empfinden obwohl er mein leben und das leben unserer Kinder ein stück weit zerstört hat und ich es bin die wieder mal vor scherben steht. Doch das allerschlimmste ist, das ich wahnsinig Angst um ihn habe. Ich habe Angst er schafft es nicht. Habe das gefühl versagt zu haben, weil ich nicht im Stande war unser kleine familie zusammen zu halten. Im Nachhinein frage ich mich , hätte ich noch mehr tun müssen??? Habe ich nicht genau hingeschaut?? Wollte ich es nicht sehen ??? Ich habe Angst das er jetzt total abrutscht.

    Ich bekomme diese gefühle nicht weg, sie fressen mich auf. Und doch muss ich stark sein für die Kinder. Was sage ich ihnen wenn sie nach papa fragen???


    Und die große Frage nach dem WARUM???

    Ich glaube ich habe noch nie eine so große Leere empfunden....

    Doch hoffe ich das meine Entscheidung die richtige war, und vielleicht muss man erst loslassen damit der andere versteht das er in die falsche Richtung läuft.

    Danke für ´s zuhören

    LG Tanja

  2. #2
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    77

    Standard AW: Lange gekämpft und doch gescheitert

    Hallo Tanja,

    ich war auch lange nicht hier. Ich habe viel um die Ohren und einfach keine Ruhe mich mit dem Forum zu beschäftigen.
    Es tut mir sehr leid und weh Deinen Text zu lesen, denn ich kann es nachfühlen irgendwie.
    Viele werden sagen, es ist das richtige was du getan hast. Ist es warscheinlich für Dich auch. Aber dennoch tut es einfach nur weh.
    Und natürlich macht man sich danach Sorgen um den Partner, da glaube ich keinem der das dann nicht tut.

    Wie alt sind denn eure Kinder?

    Ich kann gar nicht so viel zu Dir sagen, einfach nur, daß ich Deinen Beitrag gelesen habe und mitfühle.
    Vielleicht auch, weil ich Angst habe, daß ich vielleicht mal in der gleichen Situation sein kann.
    Man liebt den Partner halt.
    Du darfst nur nicht das Gefühl haben versagt zu haben. Das wäre falsch. Eure Beziehung konnte einfach nicht zusammengehalten werden, das hat nichts mit versagen zu tun.

    Gruß, Moon

  3. #3
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    132

    Standard AW: Lange gekämpft und doch gescheitert

    Spielsucht frißt Geld, Vertrauen, Liebe - und letztlich auch tiefe Beziehungen.
    Sowohl Betroffener und auch Mitbetroffener leiden im gleichen Maße daran.
    Während sich der Mitbetroffene zum Selbstschutz und Schutz der Familie zurückziehen kann - oder muß - bleibt der Betroffene häufig Sklave ´seiner Suchtkrankheit - oft auch bis in den Tod hinein.
    Die Unterschätzung der Sucht, insbesonders nach einer Zeit der Abstinenz, ist groß.
    Der Betroffene kann jederzeit durch für ihn schwierige Umstände zurück in alte Suchtverhalten geraten, wobei seine persönlichen Schwierigkeiten so vielfältig sind, wie das Leben ist.
    Beruf, Versagensangst, Gesundheit, mangelndes Vertrauen, Sexualität - können Gründe hierfür sein. Nicht ausgetragene Problematik im täglichen Leben sind immer der Grund für Rückfälle in die Sucht.
    Es gibt nur einen guten Schutz - reden, reden, reden.
    Durch tiefe und ehrliche Gespräche entsteht Vertrauen - und dadurch ein Schutz vor der Sucht. Nicht Gespräche die unsere Sucht beinhalten, sondern Gespräche über das tägliche Leben - denn hier entsteht die Problematik.
    Die ehrliche Frage, das ehrliche Interesse an den Partner - wie war denn heut dein Tag - wie fühlst du dich - kann Herz und Seele immer wieder füllen - und Problematik somit leichter werden lassen - und erkennbarer.

    Herzlichst
    Rudi

  4. #4
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    58

    Standard AW: Lange gekämpft und doch gescheitert

    hallo rudi!
    du schreibst....Es gibt nur einen guten Schutz - reden, reden, reden.
    Durch tiefe und ehrliche Gespräche entsteht Vertrauen - und dadurch ein Schutz vor der Sucht. Nicht Gespräche die unsere Sucht beinhalten, sondern Gespräche über das tägliche Leben - denn hier entsteht die Problematik.
    Die ehrliche Frage, das ehrliche Interesse an den Partner - wie war denn heut dein Tag - wie fühlst du dich - kann Herz und Seele immer wieder füllen - und Problematik somit leichter werden lassen - und erkennbarer.


    aber der angehörige kann noch so tiefe und ehrliche gespräche führen mit uns suchtbolzen führen oder führen wollen. solange wir nicht genauso ehrlich ihm gegenüber sind, spricht der angehörige gegen eine wand.
    ich glaube nicht, das der angehörige kein ehrliches interesse an seinen süchtigen partner hat...der angehörige meint es ehrlich mit uns. nur solange der süchtige nicht selbst aufhören will, wird mit ihm auch kein EHRLICHES gespräch möglich sein.
    gruß detlef

  5. #5
    Registriert seit
    30.07.2009
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    132

    Standard AW: Lange gekämpft und doch gescheitert

    Hallo Detlef,
    solange ein Suchtkranker nicht bereit ist, an sich selbst zu arbeiten, sich selbst in die Pflicht nimmt, hat niemand eine Chance ihn aus seiner Sucht zu helfen.
    Ich dachte, das wäre klar - und habe dies als Voraussetzung in den Raum gestellt.
    Das miteinander Reden ist ein weiterer Schritt, der in der Spielfreiheit nicht ausgelassen werden darf.
    Und dann nicht nur über Sucht, sondern über Tagesprobleme, die sowohl der Mitbetroffene wie auch der Betroffene hat.
    Der Betroffene neigt dazu, bei Problemen sein Suchtverhaltenj auszuleben - ganz einfach schon um zu verdrängen.
    Wenn du heute noch spielst, betrachte das von mir geschriebene als nicht für dich zutreffend - dein Wille nicht zu Zocken - und tatsächlich auch nicht zu Zocken, ist nur ein Anfang.
    Dann beginnt das arbeiten an uns - unser Suchtverhalten auch aus anderen Lebensbereichen zu verbannen.
    Lügen oder nicht über Probleme sprechen wollen gehören dazu.
    Lieben Gruß
    Rudi

  6. #6
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    324

    Standard AW: Lange gekämpft und doch gescheitert

    Ehrlich reden!
    Wie soll mein Partner und die Mitmenschen erkennen, ob ich "ehrlich" bin oder wirklich ehrlich nach all den Lügen.
    Mein Vorschlag ist lieber ehrlich handeln und dann reden, so können die Angehörigen nach und nach wieder Vertrauen schöpfen.

    Meine Devise zum Thema Ehrlichkeit von Süchtigen ist:
    "Ich Glaube nur was ich sehe (sehen kann)!"

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