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Thema: Das Allerwichtigste

  1. #1
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    Standard Das Allerwichtigste

    Bei dem Bemühen spielfrei zu werden - abstinent zu leben, gibt es viele Faktoren, die beachtet werden müßen.
    In meinen Bemühen spielsuchtfrei zu sein, kristallisierten sich für mich Dinge heraus, die unumgänglich sind.
    Sich einer freiwilligen finanziellen Kontrolle zu unterwerfen ist so eine Wichtigkeit. Sich also selbst das "Spielen gehen" möglichst schwer machen.
    Dazu gibt es viele inviduelle Möglichkeiten - Geldkartenverzicht - weitgehender Bargeldmittelverzicht, die Kontrolle der Barschaft im eigenen Portmanie durch gewissenhaftes notieren der Ausgaben usw.
    Doch der allerwichtigste Faktor ist die Ehrlichkeit.
    Gute Beziehungen - und wahre Liebe halten viel aus. Auch einen eventuellen Rückfall.
    Was keine Liebe - keine Beziehung dauerhaft aushält, ist die Lüge und das Verheimlichen.
    Stelle ich das nicht ab, ruiniere ich durch dieses Verhalten selbst die stärkste Beziehung. Wem also an seiner Beziehung liegt, der sollte das umbedingt beherzigen.
    Über sich und seine Fehler sprechen - ehrlich zu schildern, was ist, dabei hilft sehr der Besuch einer Selbsthilfegruppe. Nach einiger Zeiz des Einlebens in einer Gruppe, wird man bemerken, das Lügen dort schnell erkannt werden und in der Gruppe zu erheblichen Problemen führen - wie auch in der Partnerschaft.
    Die Gruppe ist oft die Basis, sein eigenes Verhalten zu erkennen - und oftmals bekomme ich Vorschläge, wie ich es besser machen kann.
    Wer weiterhin in seiner Schein - und Lügenwelt verweilt, der wird auf Dauer gesehen sehr einsam werden.
    Denn Menschen mögen es nicht, hintergangen und belogen zu werden - und sie sind nicht so naiv die Geschichten eines Spielers dauerhaft zu ertragen.
    Selbst Menschen die dich sehr mögen und lieben, halten das nicht aus - und wenden sich ab.
    Die Folge ist eine soziale Vereinsamung, häufig gekoppelt mit Suizidgedanken.
    Manchmal auch ausgeführt . Ein Tod, ein Sterben, welches kaum Menschen berührt.
    Aber selbst wenn ich meine Einsamkeit ertrage - einmal klopft der Tod bei jeden an.
    Bei jemanden, den es nie gelang aus seiner Sucht zu gelangen, der weiter in Lügen und Geschichten verweilte - gibt es ein einsames Sterben - und keine Tränen oder Trauer.
    Die Ehrlichkeit Freunde - sie ist der Schlüssel, die uns die Tore zu Freundschaften, Liebe und Vertrauen öffnet.
    Sie gilt es bewußt zu leben - dann findet sich alles andere.

    Herzlichst Rudi

  2. #2
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Hallo Rudi,
    ich lese in Deinem Beitrag ein wenig Traurigkeit - Einsamkeit - Sterben - Tod heraus. Das sind ja durchaus Begebenheiten, die für jeden Menschen empfänglich sind und vor denen wir auch nicht weglaufen jönnen.
    In der Scheinwelt eines Spielers werden uns Goldene Paläste aufgetürmt , die zerfallen wie ein Kartenhaus, wenn wir unsere Masken abgelegt haben. Meine Trauer über mein "nicht Leben" bedingt durch das Ausleben der Spielsucht dauerte Jahre und konnte erst in einer Psychosomatischen Klinik für Menschen mit Depressivem Krankheitsbild zum Stillstand gebracht werden.
    Spielfreiheit bringt Lebensfreude. Nur wir alleine können sie nicht begreifen.
    Ich habe Heute meine Selbsthilfegruppe besucht und bin wieder einmal nach Jahrzhnten erstaunt, wie viel Kraft in den Freundschaften dort gewonnen wird. Gewonnen ist für mich Spieler ambivalent. aber auch das Gegenteil vom zwanghaften Verlieren müssen.
    Ich wünsche Dir eine segensreiche Nacht und einen wunderschönen Tag
    Andreas

  3. #3
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Hallo Andreas,
    nein - ich bin nicht traurig.
    Aber ich habe konsequent durchgedacht, wie die Lebensgeschichte eines Suchtkranken endet, der nicht bereit ist, für sich zu verändern.
    Es ist auch egal, ob es eine stoffgebundene Sucht, oder eine nicht stoffgebundene Sucht .
    Sucht macht Seele krank.
    Der einzigste Weg daraus ist eine konsequente Ehrlichkeit - zu sich und zu den Menschen die uns lieben - oder besser gesagt, noch lieben können.
    Jemand wie ich, der seit früher Jugend mit dieser Sucht lebt, hat vermutlich eine andere Einstellung dazu, als jemand, der sich selbst beschimpft, weil er mal wieder nicht gegen seine Sucht bestehen konnte - niemals mehr spielen will - und doch wieder losgeht, sobald sich ein paar Euro in der Tasche befinden.
    All das habe ich hinter mir - auch längere Zeiten der Abstinenz - und doch auch immer wieder Rückfälle.
    Sucht hat einen hohen Preis - aber das weist du ja selbst.
    Sie kostet nicht nur Geld - sondern sie löst die gesamte soziale Struktur des Betroffenen - der ja die Unwahrheit spricht um zu verheimlichen - und das Vertrauen derer ausnutzt, die ihn mögen.
    Es gibt nur einen wirklichen dauerhaften Weg aus der Spielsucht.
    Ehrlichkeit - denn dann findest du Menschen, die bereit sind zu helfen - die trotz deiner Sucht zu dir stehen.
    Mitbetroffene weinen über die schlechte finanzielle Situation in die sie der Spieler brachte. Aber daraus gibt es fast immer einen Weg.
    Aber Liebe und Vertrauen, die durch Lügen zerstört sind, dafür gibt es keinen Ersatz. Eine in der Basis erschütterte Liebe, ist keine Liebe mehr - nur noch der Gedanke, wie es sein könnte ohne Sucht.

    Lieben Gruß
    Rudi

  4. #4
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Also ich als Angehörige kann dir da nur recht geben. Liebe hält wirklich sehr viel durch, aber selbst Liebe hat ihre Grenzen.
    Und das schlimme an der Sucht find ich nicht mal selbst das Geld verspielen, weil wenn der Spieler bereit ist seine Finanzen zu übergeben rechtzeitig, kann man noch einiges verhindern.
    Aber die ständigen Lügen, Betrügen und die Launen, die sind ( zumindest für mich) schon schwer erträglich.
    Bei jeder Lüge oder sowas zerreißt mein herz immer mehr, bis es irgendwann nur mehr in Fetzen da ist, und dann wird da nichts mehr zu kitten sein.
    Aber ich muß sagen ich bereue die Liebe zu meinen erstmals nicht. Denn egal wie die ganze Geschichte ausgeht, ich werde daraus lernen, und es wird mcih stärker machen.
    Muß halt nur rechtzeitig aus dem Zug springen, wenn es wirklich nciht mehr anders geht.

    Aber ich finde deinen Beitrag echt toll Gerri

    Wünsch dir noch alles gute!


    LG dunja

  5. #5
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Hallo Dolce,
    natürlich lernen wir aus unseren Leben - und von jeder Situation.
    Das macht letzendlich die Persönlichkeit aus, die wir zur Zeit sind.
    Eine Persönlichkeit jedoch, die immer dazulernen wird, egal wie alt wir sind.
    Faktoren und Aufgaben, die das Leben an uns stellt sind eben Dinge, die beeinflussend auf unseren Werdegang sind.
    Wir selbst haben es jedoch in der Hand zu reagieren, oder zu aggieren.
    Um das auf die Spielsucht umzulegen - ein Spieler der nur Reaktionen zeigt, aus das was seine Lieben und seine evtl. vorhandenen Freunde sagen, wird weiterhin zocken - auch mit Worten - einfach ausgedrückt, er wird lügen.
    Ein suchtkranker Spieler muß aggieren. Er muß es in den Angriff nehmen.
    Ohne diese Voraussetzung geht es nicht.
    Suchtkranke die aus Gefälligkeit eine Gruppe oder eine Therapie aufsuchen werden nicht vom Spiel dauerhaft loskommen.
    Es muß aus ihnen selbst kommen - und selbst wenn es da oder dort einen Rückfall gibt, werden diese Menschen wieder aufstehen - sich zusammenreißen - und neu durchstarten.
    Ich kann Wege aufzeichnen - und damit Hilfestellung geben - aber mehr geht nicht. Seinen Weg muß jeder für sich gehen.
    Das zählt natürlich auch für den Mitbetroffenen.
    Auch hier ist eine konsequente Handlungsweise erforderlich - und es sollte nur in den Raum gestellt werden, was auch wirklich umsetzbar ist.
    Die Drohung "ICH GEHE" verhallt im Raum, wenn ich nicht ernsthaft dahinterstehe.
    Das heißt, sprich nie aus, was du nicht umsetzen willst.
    Niemand verlangt von dir, dich zu trennen - allein deine Entscheidung.
    Deine Kraft einzuschätzen, vermag kaum jemand - und was für vielen zuviel ist, kann bei manchen bewirken, jetzt erst recht.
    Also - ein wirklicher Ratschlag kann nicht erfolgen - wenn auch noch so gut gemeint.
    Alle hier können jedoch auf ein unerschöpfliches Reportware an eigenen Erfahrungen zurückgreifen und dir erzählen, wie sie es erlebt haben.
    Daraus kannst du für dich schlußfogern - und eine Hilfe zur Entscheidungsfindung haben.
    Ich wünsche dir, das du für dich die richtigen Entscheidungen triffst.

    Lieben Gruß
    Rudi

  6. #6
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Hallo Rudi, hallo ihr Lieben.
    wenn es alles so einfach wäre mit dem wollen. Die Fäuste ballen und durch - heißt sich verkrampfen und fördert Starrsinn. Ich starre auf das Ziel endlich mit dem Spielen aufzuhören (oder mich einer anderen Sucht zu stellen) und bin bitter enttäuscht wenn es nicht funktioniert. Wir sind so erzogen, daß wir funktionieren, zumindest bin ich es - und da meine Seele es nicht erfassen kann in einer grau-in-grau Uniform herumzulaufen suchen wir/ich den Weg in die Sucht. In eine vertraute Glitzerwelt süßer Träume. Es ist schwierig die verkrampften Hände zu öffnen und sich dem Lebeb zu zeigen. Ich möchte fast wieder diesen wunderbaren Sommermorgen im August 1989 beschreiben, mit hellem Vogelgesang....
    Es sind 20 Jahre vergangen und ich habe mich nicht suizidiert. Es kam aber immer wieder der Schrei nach dem Leben. "Ich darf frei sein und Leben", las ich im Texthelft meiner SHG.
    Ich bin Heute wieder die selbe Bahnstrecke gefahren, wie damals, 1989 und ich hatt einen guten Tag Heute. Es war für mich der entscheidende Schritt mich von ihr zu lösen. Mein Leben selbstständig zu führen. Ich habe sie besucht heute und es war sehr liebevoll. Auch sie ist 20 Jahre älter geworden und Lebensweise.
    Es ist aber wichtig das Vertrauen im eigenen Ich zu entdecken, losgelöst von festen Beziehungen, losgelöst von Vorurteilen, Voreingenommenheiten und Manipulationen den anderen Menschen gegenüber.
    Ich glaube das, was sich in unserer Selbsthilfegruppe spiegelt: Nur wenn wir - Betroffenen in Treue aneinander an das Gute, das Liebevolle in UNS glauben, werden wir befreit von unserer Sucht.
    Und - das Leben ist schön.
    Einen guten Abend

    Andreas

  7. #7
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Hallo Andreas,
    hab Dank für deine Worte.
    Menschen müssen wohl erst zu sich selbst finden um tatsächlich zu ändern.
    Ja - auch sich selbst wieder lieben und akzeptieren können.
    Das hast du wunderbar beschrieben.
    Der Weg zur Selbstfindung ist aber überaus schwer - und er wird schwerer mit der Konfrontation mit Menschen, die wir verletzt haben.
    Wenn deine Partnerin dir sagt, du hast fast alles kaputt gemacht - meine Liebe - mein Vertrauen - dann ist das oft nachvollziehbar.
    Vielleicht hilft es aber uns selbst zu finden - aber solche Worte sind zunächst eher ein Hemmniss.
    Und wenn wir hier schon so offen sprechen - was sicher kein Selbstverständnis ist - dann muß auch hier erwähnt werden, das solche Worte den Suchtkranken tiefer treffen als zugegeben - und der Weg zur Selbstfindung eher blockiert scheint.
    Kommt es zum tatsächlichen Verlust einer tiefen und langen Beziehung stehen wir am wirklichen Scheideweg. Wir als Spieler haben unser Leben nichts anders gekonnt als schauspielern - und selbstverständlich nehmen wir die Rolle eines bedauernswerten alleingelassenen Suchtkranken gerne auf. Versetzen uns kaum in die Rolle unseres Gegenübers - denn wir haben als Suchtkranke alles gegeben.
    Die vielen Tage, Wochen und Jahre unseres Nichtspielens zählen anscheinend nichts - was zählt ist nur die Tatsache - du hast wieder mal nicht gehalten, was du auch dich selbst versprachst.
    Wenn du wirklich gekämpft hast - und siehst am Ende ein Trümmerfeld deines Lebens, fragst du dich nicht unweigerlich, was soll ich eigentlich hier?
    Hab ich die Kraft neu zu beginnen für mich?
    Mit den Omen deiner bisherigen Liebsten - du wirst untergehen?
    Ich selbst habe neu begonnen - auch mit einer neuen Beziehung.
    Doch meine Seele - die bleibt verletzt, solange ich noch lebe - und das ist die Auswirkung der Suchtkrankheit.
    Manchmal den Vogel lauschend - dem rauschen der Bäume -
    aber oft - wenn auch heimlich- die Tränen wegwischend über ein Leben, was ich anders leben wollte, als ich es gelebt habe.

    Rudi

  8. #8
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    hallo rudi,hallo andreas!
    entschuldigt wenn ich mich für einen beitrag einklinke...
    ich finds so schön was ihr schreibt..und doch möchte ich bei manchem protestieren.
    ihr kennt mich - ich hab in detlefs nassen zeiten hier oft gejammert und mich ausgeweint.
    wenn ich damals geahnt hätte wieveil dicker es noch kommt!
    aber das tut hier nichts zur sache,darum geht es jetzt nicht.
    was ich euch sagen möchte:
    ich habe durch diese schwere zeit die ich durchkreuzt habe sehr viel gelernt und HABE und BIN teilweise noch dabei - meine sichtweise geändert.

    ich weiß heute daß jeder mensch ganz viel kraft - um nicht zu sagen:ALLE KRAFT - in sich trägt.
    wir sind uns dessen nur nicht bewußt,weil wir gefangen sind in unserem leben,in unserem umfeld und unseren erfahrungen (die wir SO OFT völlig falsch deuten!).
    so wäre heute eine heftige kritik für mich zwar erst ein schock...aber dann eine chance,ein zeichen für etwas das nicht stimmt.
    so wäre eine lebenskrise heute für mich ein symbol,ein hinweis auf mißstände!
    so sind ängste und unangenehme gefühle für mich HEUTE ein zeichen aus meinem innern...sozusagen ein *gespräch* das meine seele mit mir anfangen möchte...

    andreas hat es schön beschrieben,ich sag es in meinen worten:
    sich wieder auf sich selbst besinnen,sich seiner eigenen *macht* und kraft bewußt werden,sich anerkennen als das was man ist,sich lieben!
    sich klarmachen daß jeder seinen weg den er geht SELBST wählt...bewußt oder unbewußt.
    WISSEN daß wir leben um erfahrungen zu machen - WISSEN daß wir dunkle zeiten durchwandern damit wir licht sehen KÖNNEN.
    denn wir würden das gute und helle nicht erkennen wenn wir nicht im dunklen gewesen sind.
    wir dürfen vermeintliche rückschläge nicht als hemmnis sehen,sondern als SCHUB.
    denn sie geben und den anstoß und die kraft dinge zu ändern,neu zu überdenken!

    alle menschen streben nach SICHERHEIT.

    und wissen nicht daß sie sie BEI SICH tragen.

    selbst mir fällt es noch oft schwer diesen gedanken zu trauen...aber wenn ich dieser philosophie folge,dann merke ich wie leicht das leben wird,wie sorgen sich oft auflösen und mein vertrauen wächst.
    es braucht eben zeit lange eingefahrene sichtweisen und schlechtmachende gedanken umzupolen.aber mit jedem tag und mit jeder situation in der ich mein neues WISSEN anwende,merke ich: AAHAAAA!
    und das vertrauen in mich wächst.

    ich wollte das einfach mal loswerden.
    ganz lieben gruß

    Regina

  9. #9
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    Hallo Regina,
    erstens Mal - ich freue mich, das du dich einschaltest und deinen Standpunkt mitteilst.
    Der unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von unseren.
    Gelernt haben wir - auch - oder gerade aus Dingen, die uns negativ erschienen, jedoch durchaus in ihrer Wirkung auf uns einen positiven Effekt erzielen konnten.
    Alles was wir erleben - was wir tun, wie wir reagieren oder aggieren - das macht aus uns doch letztlich den Menschen aus, den wie heute darstellen.
    Die Frage muß also für mich selbstkritisch lauten - bin ich selbst mit mir als Mensch zufrieden - und was kann - und was will ich ändern, was mir nicht gefällt.
    Als Suchtkranker unternimmst du den Anlauf was zu verändern - denn du bist nicht einverstanden mit deiner Sucht . die willst sie nicht - auch wenn sie dir glückliche Momente des Vergessens und des Ausklinkens bescheren kannst.
    Für einen Suchtkranken sollte also auch geklärt werden - besonders wenn es keine stoffgebundene Sucht ist - was ist geschehen mit mir, das ich dieses "Ausklinken" für mich brauche?
    Die Antwort kann eigentlich nur sein, das ich eine tiefe - vielleicht auch unerkannte Unzufriedenheit mit mir selbst habe. Eine Unzufriedenheit, die schon im Kindesalter entstehen konnte, aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus, sich stetig - mit jeden erlebten Mißerfolg steigerte.
    Du sprichst davon, das jeder Mensch das Bedürfnis, das Streben nach Sicherheit hat. Ich spüre in mir ein solches Bedürfnis nicht.
    Vielleicht ist das ein Unterschied zwischen Spielsuchtkranken und "normalen" Personen?
    Nun - ich denke, das es keine normalen Menschen gibt - jeder ist auf seine Weise normal - ein höchst eigenes und empfindsames Invidium.
    Ich muß aus meiner Suchtkrankheit heraus, weil sie weder für mich , noch für die Menschen in meiner Umgebung positiv ist.
    Allerdings eröffnet das die Frage, was wäre. wenn ich nicht Spielsüchtig wäre? Was wäre an Stelle dieser Sucht getreten? Und ist es letztlich für mich das kleinere Übel gewesen spielsüchtig zu sein?
    Was wäre in deinen Leben ohne deinen spielsüchtigen Partner gewesen Regina?
    Sicherlich hat alles seinen Sinn - vielleicht sogar in gewisser Weise einen Nutzen - der uns natürlich verschlossen bleibt.
    Aber genug des philosophierens.

    Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.

    Rudi

  10. #10
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    Standard AW: Das Allerwichtigste

    hallo rudi,
    ja,natürlich hat alles seinen sinn und zweck.
    und der bleibt keinesfalls verschlossen.
    eigentlich liegt er immer ganz offen zutage.
    man muß nur hinsehen.
    :-)

    lieben gruß,Regina

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