Hallo,
heute möchte ich hier ein neues Thema eröffnen. Ich habe mich quer durch das ganze Forum gelesen, sicher nicht alles erfasst, aber ich möchte meinen Weg der letzten zweieinhalb Jahre erzählen - auch wenn er Erfahrungen beinhaltet, die sicher schon viele andere vor mir gemacht haben.
Zum einen verspreche ich mir davon, dass es mir gut tut - zum anderen tut es vielleicht auch anderen gut, davon zu lesen.

Hier im Forum angemeldet bin ich seit gut einem Jahr, seit dem ersten Riesenkrach mit meinem Freund. Wir sind seit zweieinhalb Jahren zusammen und seit fast so langer Zeit weiß ich, dass er Spieler ist. Wir haben Zeiten hinter uns, in denen er mich angelogen hat, in denen er alles verheimlicht hat. Viele Male habe ich ihm in dieser Zeit nichtsahnend Geld geliehen, es aber auch immer zurück bekommen.

Es war dennoch ein ewiger Kreislauf: Das wenige Arbeitslosengeld II reichte nie für einen ganzen Monat, selbst wenn es nicht sofort verspielt wurde. Ich habe immer ausgeholfen, bis er fast bei mir gewohnt hat. Ich habe nicht nur meine zwei Kinder versorgt, sondern auch ihn - und das von fast weniger Geld als er für sich alleine gehabt hätte.

Es folgten Auseinandersetzungen, die eigentlich immer häufiger darauf beruhten, dass ich mich ausgenutzt fühlte, dass er sich abhängig von mir gemacht hatte.

Ich habe ganz langsam angefangen, mir Informationen zu suchen, habe dieses Forum kennengelernt und kleine Schritte gewagt: das Thema angesprochen und auch meine Gefühle, meine Sichtweisen erklärt. Ich habe nach und nach gelernt, Grenzen zu ziehen - zu meiner eigenen Sicherheit und für meine Kinder. Es gibt zum Beispiel kein Online-Pokern mehr, ich sage Nein, wenn ich das Gefühl habe, es ist wichtig für mich.

Auch ich habe als Angehörige die Erfahrung gemacht, aus Liebe helfen zu wollen und dabei oft genug die Wurzel des Übels aus den Augen verloren.

Schon länger bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich sage: ich möchte diese Beziehung nach wie vor, aber unter anderen Bedingungen. Wir haben offene Gespräche geführt, die schwer sind, weil immer die Gefahr besteht, Schuldzuweisungen zu verteilen. Aber ich erwarte keine Schuldeingeständnisse - das einzige, was ich möchte, ist ein aktiver Wille zur Veränderung.

Wir haben am 10. Mai einen Termin bei einer Suchtberatung!!! Juchhu!!
Es war ein steiniger Weg dahin, aber ich bin sehr stolz darauf, dass wir ihn bis dahin zusammen gemeistert haben!!

Ich möchte gerne in der nächsten Zeit davon erzählen, denn über die Abläufe habe ich hier nichts gefunden. Vielleicht hilft es aber manchen, diesen Schritt auch zu wagen, wenn alles etwas transparenter und damit weniger angstbeladen ist.

Liebe Grüße,
Kate