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Thema: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

  1. #31
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    Beitrag AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Ich habe mich gestern angemeldet, weil mein Mann Spielsüchtig ist. Wir haben uns vor vier Wochen getrennt. Wer von wem ist da noch nicht ganz klar. Er ist gegangen weil er glaubt, ich hätte ihn Betrogen. Dann kamen viele häßliche Sachen. Er drohte mir, sich das Leben zu nehmen. Nach 13 Tagen in der Psychatrie hat er sich entlassen, weil er glaubte hier käme jemand anderes ins Haus.
    Dann hat er sich im Haus seiner Eltern einquatiert, was die schlechteste Lösung für ihn ist. Es ist ein Messiehaushalt, kein Raum in dem man sich wohlfühlen kann. Damit wollte er natürlich Druck auf mich ausüben: Sieh nur wie schlecht es um mich steht!
    Er ist zur Drogenberatungsstelle gegangen und hat einen Antrag von der Kasse für einen Therapieplatz besorgt. So, und nun sollte ich doch endlich begreifen, dass er ja etwas unternommen hat. Er wollte wieder nach Hause.
    Es kam erneut zu einer Auseinandersetzung, er wollte jetzt die Scheidung. Zwei Stunden später bekam ich wieder Selbstmorddrohungen auf mein Handy. Er hatte sich betrunken.
    Ich stand acht Jahre hinter ihm. Habe mir immer wieder die Beteuerungen angehört, dass das nie wieder passiert usw. Neben dem Spielen hat er die Unart für Tage zu verschwinden und sich nicht zu Melden.
    Nach dieser Zeit bin ich zu einem Bilderbuchexemplar einer Co-Abhängigen geworden.
    Seit einem halben Jahr gehe ich wieder arbeiten und habe 10 Kg abgenommen. Ich tue etwas für mich, ich habe zu mir zurück gefunden. Diese Energie nehme ich jetzt, um mich um meine beiden Kinder und mich zu kümmern.
    Es tut weh ihn so Hilflos und allein zu erleben, aber dafür bin ich nicht Verantwortlich. Das habe ich jetzt gelernt.
    LG Andrea

  2. #32
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Liebe Andrea,
    ich wünsche Dir als erstes ganz viel Kraft!
    Auch für mich war es ganz schwer zu entscheiden, wo mein Weg mit seinem Weg zusammengeht und wo es "unser" Weg ist oder überhaupt sein kann.
    Letztendlich kann ich aber nur meinen Weg planen - vor allen Dingen, wenn nicht die Bereitschaft da ist, gemeinsam einen Weg zu gehen, über den man sich einig ist. Und Einigung bedeutet Kommunikation: respektvoll, achtend, ehrlich und vertraut.
    Ich bin noch dabei, mich mit solchen emotionalen Manipulationen, wie Du sie beschreibst, auseinanderzusetzen, sie zu erkennen (auf beiden Seiten!) und Handlungsalternativen zu finden. Aber ich habe gemerkt, dass der erste Schritt für mich war, erst einmal wieder auf mich und meine Bedürfnisse zu achten.
    Es ist ein Problem von Nähe und Distanz, das ich noch nicht gelöst habe...
    Für Deinen Weg wünsche ich Dir ganz viel Mut und Energie, kein Angst - und freue mich, wenn Du weiter hier schreibst. Vielleicht schreibst Du mal Eure Geschichte in einem eigenen Thread auf - mir hilft das immer viel, um Distanz zu schaffen und alles mal von außen zu betrachten.
    Liebe Grüße,
    Kate

  3. #33
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Hallo Kate,
    vielen Dank für deine Worte. Es tut gut mit jemanden zu Schreiben, der "Versteht".
    Im Moment habe ich gar keine Lust mich mit meinen Mann auseinander zu stetzen. Alle Gefühle sind so abgestumpft, das macht mich auch sehr traurig.
    Ich melde mich wieder, wenn die unterdrückte Wut raus will.

    LG, Andrea

  4. #34
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    318

    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Hallo Schmaler

    Du bist als Angehörige schneller an deinen Punkt gekommen, wo du erkannt hast dass es so für nciht nicht mehr weiter gehen kann und soll.

    Dein Mann ist wohl noch nicht ganz soweit bzw fällt immer noch zurück.

    Du dast nach meiner erfahrung gut entschieden. Nämlich dass du dich jetzt ausschließlich um deine Kinder und dich kümmerst.

    Betroffenen ist es eine größere Hilfe..keine Unterstützung mehr zu haben, so können sie auch schneller an ihren Punkt kommen, wo eine andere Richtung erforderlich wird.

    Dir wünsche ich weiterhin Kraft und Mut , um für dich und deine Kinder da zu sein. Was sich daraus noch alles gutes entwickeln kann, wird die Zukunft zeigen.

    Wenn du weißt, das du Co-Abhängies verhalten hast...würde ich an deiner Stelle...mich selber auch um Therapie bemühen. Sonst gehst du in Gefahr auch Rückfällig zu werden..oder dir den nächsten *Pflegefall* zu angeln. ;-)

    lg charlotte

  5. #35
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Danke Charlotte,
    Ja, das mit den Pflegefällen ist so eine Geschichte. Er ist nun schon mein dritter. Zwar waren die anderen keine Spieler, aber absolute Chaoten. Irgendwie habe ich den Eindruck, die waren immer auf der Suche nach einer "Mutter".
    Ich habe für mich erst einmal beschlossen, das mit den Männern sein zu lassen. Zumindest werde ich für meine Unabhängigkeit kämpfen. Ist nicht ganz so leicht, meine jüngste ist 7 Jahre alt. Arbeiten gehen ist da schwierig. Aber ich will, und dann ist da auch ein Weg!
    Mein Mann hat sich erst einmal Verkrochen und meldet sich gar nicht. Schade für die Kinder, aber diese Trauer muß er irgendwann aushalten.
    Er wird gerade von seiner Familie aufgefangen, da wird in Richtung Therapie wahrscheinlich nichts laufen......
    Ich habe mich nach einer Selbsthilfegruppe für Angehörige erkundigt und bin fündig geworden. Eigentlich bin ich ganz klar in dem, was ich will. Aber die Co-Abhängigkeit möchte ich eben doch in den Griff bekommen.

    Liebe Grüße,
    Andrea

  6. #36
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Ich muss zugben, dass ich sehr, sehr lange nicht an das Forum gedacht habe.
    In meinem Leben ist viel passiert, gerade in den letzten zwei Jahren.

    Aber ich möchte etwas hier lassen: Wir sind nun fast sieben Jahre zusammen und mein Freund ist spielfrei.
    Wir sind gewachsen an der Zeit, die hinter uns liegt und freuen uns auf das, was vor uns liegt.
    Das Spielen ist seit zwei Jahren aus unserem Leben so gut wie verschwunden, es gab ganz seltene Rückfälle, die aber minimal waren und zeigten, wie schnell die Kontrolle wieder da war, weil "Ich will nicht spielen" im Bewusstsein war.

    Ich habe meine Beiträge nicht noch einmal gelesen, vielleicht hole ich es mal nach.
    Aber ich wollte Hoffnung hier lassen.

  7. #37
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    04.04.2006
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    49

    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Auch ich war seit ewigen Zeiten nicht mehr hier.
    Schön, dass es Menschen gibt, die es scheinbar geschafft haben.
    Ich habe an der Seite meines Mannes über 10 Jahre versucht gegen die Sucht zu kämpfen.
    Wir haben sicherlich viele Fehler gemacht u. doch wollten wir das Beste.
    Aber es funktioniert nicht.

    Die Sucht - war für mich nie mein Gegner.
    Das Lügen (was leider dazu gehört) - gegen die hab ich gekämpft u. doch verloren.

    Ich denke oft an die Worte von Frau Enke: Ich dachte mit Liebe schaffen wir das.
    Aber es ist halt eine Erkrankung ...

    Ich wünsche allen Kraft, Zuversicht u. Stärke

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