Ich habe mich gestern angemeldet, weil mein Mann Spielsüchtig ist. Wir haben uns vor vier Wochen getrennt. Wer von wem ist da noch nicht ganz klar. Er ist gegangen weil er glaubt, ich hätte ihn Betrogen. Dann kamen viele häßliche Sachen. Er drohte mir, sich das Leben zu nehmen. Nach 13 Tagen in der Psychatrie hat er sich entlassen, weil er glaubte hier käme jemand anderes ins Haus.
Dann hat er sich im Haus seiner Eltern einquatiert, was die schlechteste Lösung für ihn ist. Es ist ein Messiehaushalt, kein Raum in dem man sich wohlfühlen kann. Damit wollte er natürlich Druck auf mich ausüben: Sieh nur wie schlecht es um mich steht!
Er ist zur Drogenberatungsstelle gegangen und hat einen Antrag von der Kasse für einen Therapieplatz besorgt. So, und nun sollte ich doch endlich begreifen, dass er ja etwas unternommen hat. Er wollte wieder nach Hause.
Es kam erneut zu einer Auseinandersetzung, er wollte jetzt die Scheidung. Zwei Stunden später bekam ich wieder Selbstmorddrohungen auf mein Handy. Er hatte sich betrunken.
Ich stand acht Jahre hinter ihm. Habe mir immer wieder die Beteuerungen angehört, dass das nie wieder passiert usw. Neben dem Spielen hat er die Unart für Tage zu verschwinden und sich nicht zu Melden.
Nach dieser Zeit bin ich zu einem Bilderbuchexemplar einer Co-Abhängigen geworden.
Seit einem halben Jahr gehe ich wieder arbeiten und habe 10 Kg abgenommen. Ich tue etwas für mich, ich habe zu mir zurück gefunden. Diese Energie nehme ich jetzt, um mich um meine beiden Kinder und mich zu kümmern.
Es tut weh ihn so Hilflos und allein zu erleben, aber dafür bin ich nicht Verantwortlich. Das habe ich jetzt gelernt.
LG Andrea