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Thema: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Hallo an alle

    Vieleicht stelle ich mich erst mal vor.Also ich bin der Bodo 47Jahre alt,verheiratet,habe zwei kinder (18 und 13).Bin seit circa 29 Jahren Spielsüchtig habe mich vor über 6 Jahren dazu entschlossen daran was zu ändern der haupt grund für diese entscheidung war die Angst meine Frau zu verlieren. Ich habe mich in die Camillus Klinik begeben wo man mir am ersten Tag sagte das die Behandlung etwa 1 Jahr dauern würede,was mich sehr erschrocken hatte.Dann ging ich circa ein halbes Jahr in die Eingangsrunde wo unter anderem heraus gefunden werden soll welche art der Therapie für mich die beste ist (Stationär oder Ambulant).Da ich ein sehr positives umfeld hatte,meine Frau und wenige eingeweihte Freunde mir zur Seite standen,entschlossen wir(meine Therapeutin und ich)das wir es mit einer ambulanten Therapie versuchen.Ich machte dann 18 Monate eine Therapie und hätte die ganze sache am liebsten endlos verlängert da die gespräche mit meiner Therapeutin und der Therapieguppe sehr viel bei mir in bewegung gesetzt haben und ich sehr viel über mich und mein Gefühle gelernt habe.Seit meine Therapie beendet ist habe ich alle 2-3 Monate einen Termin in der Klinik was ich bis heute noch beibehalten hab weil mir das immer noch sehr viel bringt.Als ich in der Klinik begonnen habe schloss ich mich auch der Selbsthilfegruppe der Camillus-Klinik an,die auch am Erfolg meiner Therapie einen entscheidenen teil dazu gesteuert hat,also beschlossen ich und ein Freund den dort kennenlernte am ende unserer Therapie eine eigene Selbsthilfegruppe in Wesel ins Leben zu Rufen.Nach anfänglichen Schwierigkeiten (wir waren nur 2-3 Leute) sind wir heute zu einer ganz ordentliche größe 9-12 Leute angewachsen.Zu meiner Person noch, ich bin kein Meister der geflügelten Worte,erst recht nicht beim schreiben,bin eher gerade heraus manchmal vieleicht zu Direct,sollte das mal der Fall könnt ihr mich gerne darauf aufmerksam machen und ich werde vesuchen das zu ändern.So das solls erst mal gewesen sein,sollten noch Fragen da sein,bin gerne bereit sie zu beantworten.

    Ps. Als Thema für dieses Forum wünsche ich mirganz Aktuell hier)Co-Abhänigkeit oder Suchtgedächnis

    Mfg Bodo

  2. #2
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    318

    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Hallo Bodo

    danke, das du etwas mehr über dich erzählt hast.

    ich selbst bin spielsüchtig, wie auch Angehörige. Mein Mann hat sein Spielsuchtproblem jetzt schon einige Jahre im Griff.

    ich selber hab mich damit sehr schwer getan...trotz Therapie und auch Klinik

    Es war ein langer Weg für mich, wohl auch wegen einer anderen psychischen Grunderkrankung bei mir.

    Zur Zeit habe ich meinen Leben für mich zufrieden im Griff.

    Wegen deinen Wunsch Themen...schlag ich mal vor...einfach einen Tread dafür neu zu eröffen. Wer mag und es anspricht..wird sich dann beteiligen.

    Die Themen und deine Erfahrungen damit, interessieren mich auch.

    lg charlotte

  3. #3

    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Liebe Kate,

    wir haben eine neue Rubrik hier eröffnet, für "Angehörige". Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du viele Rückmeldungen von Angehörigen bekommst. (Soll keine Entmutigung für Deine bisherigen GesprächspartnerInnen sein! Gut, dass Du Antwort bekommen hast.)
    Ich würde Dir allerdings noch mehr Zuspruch von Angehörigen wünschen, weil Du dann merken würdest, dass Du nicht alleine bist.
    Nicht alleine ... in bezug auf die Zeit ... die Du nun schon kämpfst.
    Nicht alleine ... in bezug auf die sonstigen Probleme, die Du zu bewältigen hast.
    Nicht alleine ... in bezug auf die Resignation (denn so verstehe ich das "an den Rand rücken" des Glücksspielens Deines Partners).
    Nicht alleine ... in bezug auf den Wunsch zu helfen, .. für den Partner da sein wollen.
    Es ist wirklich ausgesprochen schwierig für Angehörige.

    Leider ist das, was hilft, gerade das, was Angehörigen häufig am schwersten fällt. Nämlich: sich selbst in den Vordergrund zu rücken, sich selbst wichtig zu nehmen. Sich selbst zu lieben! Es ist viel leichter für Frauen (Es sind ja in der überwiegenden Mehrzahl Frauen, die als Partnerinnen betroffen sind), sich um Andere, um Kinder, Tiere, hilfsbedürftige Männer, Probleme von Freundinnen, Probleme der Eltern etc., die Liste liesse sich fortführen .. zu kümmern.
    Du hast jetzt den Schritt in eine eigene Therapie gemacht. Das ist vielleicht ein weiterer Schritt zur Selbstliebe. Deine vielen Versuche, die Du unternommen hast, damit Dein Partner erkennt, dass er eine Glücksspielsucht hat, gingen - so wie ich es sehen - schon in diese Richtung. Ich möchte Dich gerne ermutigen, diesen Weg weiterzugehen.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg und
    aus Sicht der Fachstelle freue ich mich über die Menschen, die sich für Dich hier engagiert und mit Dir nachgedacht haben.

    Cäcilia Arenz-Bessel
    (Fachstelle)

  4. #4
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Liebe Cäcilia,
    danke für Deine Worte.

    LG, Kate

    P.S.: Zurzeit komme ich nur zum Lesen, deshalb zunächst nur ein "Danke" :-)

  5. #5
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - unser Weg

    Ich habe großes Glück und habe schon für Januar einen Termin bei einer Therapeutin bekommen, zunächst die fünf probatorischen Sitzungen.

    Jetzt habe ich heute - ich bin seit über einer Woche krankgeschrieben - mir die Zeit genommen und mir Gedanken darüber gemacht, in welchen Lebensbereichen ich mehr Klarheit und Entscheidungen für mich möchte. Insgesamt sind es vier Bereiche: zwei familiäre, ein beruflicher und als vierter meine Beziehung zu meinem Partner.

    Im Moment sieht es bei uns schlimm aus.
    Cäcilia, du hast das Allein-Sein angesprochen und wie wichtig es ist, dass man sich nicht allein fühlt. Zurzeit habe ich in meiner Beziehung das Gefühl, dass jeder nur sich selber sieht, dass es kein gemeinsames "Wir" gibt.

    Wenn ich mich selber dabei betrachte, merke ich, dass ich für mich Grenzen ziehe. Ich grenze mich dabei aber so stark ab, dass wir die Verbindung verlieren - und das natürlich (?) auch, weil man in eine Schutzhaltung geht, wenn man merkt, dass der andere sich abgrenzt. Es ist ein Teufelskreis...

    Was mir im Moment sehr fehlt, ist der Glaube und das Vertrauen in meinen Partner, auch in seine Gefühle für mich. Und ich selber zweifele an meinen Gefühlen, denn das gegenseitige Misstrauen verschließt den Blick für positive Momente - schließt selber sogar die positiven Momente im Voraus aus.

    Und nein, im Moment möchte ich keine Hilfe für meinen Partner sein. Ich möchte mich um mich selber kümmern und erwarte dies genauso von ihm: dass er sich um sich selber kümmert.

    Ich habe den Vorschlag gemacht, eine Paar-Beratung aufzusuchen, weil unser Zusammensein so oft nach dem gleichen Muster abläuft und wir es nicht schaffen, dieses Muster zu durchbrechen. Und wir bewegen uns in meinen Augen in einer Spirale nach unten. Mir wäre es wichtig, dass jemand neutrales uns hilft, den anderen zu sehen, zu verstehen, die eigenen Fehler und damit Möglichkeiten zu sehen, wie wir etwas ändern können.

    Aber solange ich die Einzige bin, die dazu bereit ist, macht es keinen Sinn. Das sehe ich - jetzt und immer wieder: wir sind zwei verschiedene Menschen. Ich bin jemand, der in Situationen, die mir nicht gefallen, nicht gut tun, Lösungen sucht, aktiv. Ich möchte Veränderung, möchte für mein Wohlbefinden sorgen. Ich suche mir Hilfe, wenn es nötig erscheint - selbst wenn es mir schwerfällt. Ich kann nicht einfach verdrängen, hinnehmen und hoffen, dass alles gut wird.

    Ich stelle mir wirklich immer wieder die Frage, ob ich an dieser Beziehung festhalten will. Was mich daran glücklich macht? Auf was ich nicht verzichten will? Was mich hält - der Glaube daran, glücklich werden zu können - oder der Wunsch, nicht alleine zu sein? Ich zweifele selber an meinem Gefühl von Liebe und habe Angst davor, aus anderen Gründen daran festzuhalten.

    Charlotte, ich habe einige Deiner Fragen aufgegriffen - beantworten kann ich sie zurzeit nicht. Aber stellen kann ich sie mir - selbst wenn es nicht einfach ist, wenn man keine Antworten findet.

    Trotzdem fühlt es sich gut an, diese Fragen zu stellen. Irgendwie mutig - weil man sich plötzlich sich selber gegenüber sieht.

    Das Jahr 2012 hat noch drei Wochen und hat für mich viele Umbrüche in meinem inneren und äußeren Leben mit sich gebracht. Ich bin gespannt, was in der nächsten Zeit passiert und was 2013 mit sich bringen wird...

    Liebe Grüße,
    Kate

  6. #6
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Hallo Kate

    was sich gut anfühlt..mache ich weiter..bleibe ich drann .

    ich denke dir wird es da auch so ergehen..

    Alles braucht seine Zeit..auch da gilt Schritt für Schritt.

    ich bin der gleichen Meinung wie du, dass die Spielsucht...etwas sit..was zum gesamten Paket usnerer Beziehung gehört..wo einiges noch sortiert werden muss. Manchmal ist es nicht leicht, eine andere Wahrheit zu entdecken..wie man sie bisher anders gekannt/gesehen hat. Es kann viel über einen Haufen werfen...und große Ängste machen. Dazu kommt noch Ambivalenz..wo ich zwischen guten und schlechten Dingen stehe..und ich mich in keine Richtung ganz und gar entscheiden kann.

    Eins ist mir nur sehr klar..Spielen macht es nicht besser..höchsten mal kurzfristig erträglicher. Langfristig verkompliziert und belastet es noch mehr.

    Mir darüber so klar zu werden wie Heute..hat bei mir jahrzehnte gedauert...

    Soviel..zum...Alles braucht seine Zeit

    lg charlotte

  7. #7
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    Standard AW: Mein Weg - sein Weg - UNSER Weg

    Die Zeit, die ich hier am Montag im Forum verbracht habe, hat mir gut getan, um meine Gedanken zu ordnen.

    Ich konnte das ganze negative Gefühl ein bisschen neutralisieren - indem ich eben festgestellt habe, dass ich zu keiner endgültigen Entscheidung komme.

    Und ja, Charlotte, dann nehme ich eben mit, was gut tut, was sich gut anfühlt.
    Natürlich führt es auch dazu, dass ich dann gleichzeitig das Spielen hinnehme - aber jetzt benötige ich gerade die Kraft für mich, kann und will nicht dagegen kämpfen.

    Und ich habe gemerkt, dass ich keine Kraft in Machtkämpfe oder ähnliches stecken will - und siehe da: die Situation entspannt sich gerade. Ich bin viel gelassener, kann mich mehr um mich kümmern und mache mein Wohlbefinden nicht von meinem Partner abhängig.

    Resignation? Nein, dem Spielen gegenüber noch lange nicht. Aber den Blick gerade auf das Gesamte gerichtet, auf das ganze Paket. Es kann nicht rein ums Spielen gehen, sondern es geht um Mechanismen, die wir entwickelt haben. Jeder einzeln für sich, aber auch im gemeinsamen Umgang. Ändern kann ich nur bei mir etwas - und auch nur für mich entscheiden.

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