"Ein Umweg! Was ist das?"

[Cl@us]

"Ein Umweg! Was ist das?"


Hallo an alle,

gestern habe ich einen Film gesehen, der in Afrika spielte und dort stellte eine Afrikaner die Frage: "Ein Umweg? Was ist das?"
In dieser Kultur gibt es vielleicht kein Wort für Umwege. In anderen Kulturen wird Warten auch nicht als nutzlos angesehen, sondern schlicht und einfach hingenommen (bei Naturvölkern, die Witterungsabhängig z.B. einen Schneesturm abwarten müssen)

In unserer Kultur einer Leistungsgesellschaft kenne wir dieses Wort und ein Umweg wird als negativ betrachtet.
Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, dann ist es voller Umwege und "nutzloser" Wartezeiten, aber ich bin trotzdem auf meinem Weg vorangekommen.

Genauer betrachtet, bin auch nur deswegen vorangekommen, da ich nicht immer die Kraft hatte der Sonne entgegen zu gehen.
Oftmals hat es mich auch sicherlich Kraft gekostet.

Komme ich mich heute auf einem Umweg und sehe das die Zeit "nutzlos" verstreicht, dann will ich mir eingestehen, dass ich nicht perfekt bin, dann will ich mich nicht dafür nicht geißeln.
Will in mich gehen und nach mir schauen und prüfen, ob mir im Moment nicht gerade der Wind zu stark in Gesicht bläst oder ich einfach nur mal eine Ruhepause brauche.

Gedanken, wie die Lotto zu spielen, um einen großen Geldbetrag zu gewinnen, um unabhängig zu sein, kommen mir auch heute noch.
Beim genaueren hinschauen, ist es lediglich meine Unzufriedenheit mit mir und meinen Leistungen, die mich auf solchen Gedanken bringt.
Wenn ich genau darüber nachdenke, dann wird mich kein Geld der Welt glücklicher oder zufriedener machen, sondern einfach nur ein besserer Umgang mit mir selbst.

Wenn ich gut zu mir bin, dann gehe ich automatisch mit meiner Familie, Arbeitskollegen und Freunden besser um.
Niemand muss perfekt sein und ich suche nicht nach Fehlern bei anderen.
So wünsche ich es mir, auch wenn der nächste "Umweg" sicher auch von mir genommen werden wird.

So befinde ich mich auf meinem Weg und danke Euch für Eure Begleitung

Anonymous

[gerri2]

Hallo Claus,
danke für deine Worte.
Ist es doch innere Zufriedenheit, die an Stelle unserer Rastlosigkeit aus uns glückliche Menschen werden läßt.
Innere Zufriedenheit - das heißt mit sich selbst ins Reine kommen - innere Ruhe in uns wachsen lassen.
Diese innere Ruhe bekommen wir jedoch nur, wenn wir selbst vor unseren Gewissen bestehen können.
Über Umwege diese " Ruhe " zu erreichen - um letztlich Zufriedenheit in uns zu finden, ist meines Erachtens nach der einzige Weg.
Stets versuchen wir auf direkten und schnellsten Weg unser Ziel zu erreichen - egal ob es ein greifbares - oder gedankliches Ziel ist.
Nun bedeutet ein gedankliches Ziel das für und wider genauestens zu betrachten - von allen Seiten zu beleuchten. Ich denke nur wenig nach - oder fahre direkt.. Was mir bei beiden "Fahrten´" entgeht, ist tatsächliche Schönheit - sind andere Schicksale.
Rücksichtslosigkeit gegenüber unseren Mitmenschen.
Je schneller ein Mensch sein Ziel erreicht, desto tüchtiger und erfolgreicher scheint er uns zu sein. Doch was liegt alles auf den Weg des rasanten tuns?
Welche Einwände mißachte ich? Oder praktisch gesehen - welche Verkehrsteilnehmer behindere und gefährde ich?
Dahingehend ist der gut überdachte - oder auch länger dauernde Weg objektiv betrachtet der Richtige.
So kann ich Gefährdung für mich und andere durch mein Handeln weitgehend reduzieren - natürlich nicht ausschließen - da all unser Tun eine Reaktion hervorruft.
Wir finden unsere eigene Zufriedenheit - damit unsere innere Freude, wenn wir vor uns selbst bestehen können.
Ein wichtiger Schritt dahin ist eben auch den "Umweg" in Kauf zu nehmen.
Danke für deinen Gedankenanstoß -
Euch Allen - weiterhin alles Gute - und das Fühlen innerer Freude und Zufdriedenheit .

Rudi

[sheepyi]

ihr lieben,
habt ihr mal dran gedacht daß dies alles seinen SINN hat?
daß man sich nicht wehren muß gegen einen *leeren* raum in dem man meint festzustecken.
kann es sein daß sowas seine berechtigung und seinne URsprung in uns selber hat?
kann es sein daß wir hier auf der erde sind um ganz bestimmte erfahrungen zu durchleben?
daß das was wir grade verteufeln dazu da ist uns zu bereichern?
daß wir spüren sollen wie es aussieht im dunklen und hoffnungslosen damit wir es KENNEN und einschätzen können?
daß wir schwere zeiten durchwandern um daran zu WACHSEN?
richtig zu wachsen?

sorry..is grad so aus mir rausgeplatzt.
wir sind ja nun mal so gestrickt daß wir schwierige und quälende situationen bejammern..bestenfalls GEDULDIG hinnehmen!

wie wäre es sich freudig der lage zu stellen und sich zu sagen: ES ist wieder soweit..ein meilenstein auf meiner reifeprüfung...toll ihn durchleben zu dürfen..mit allen zweifeln und allen schmerz...ich weiß ich werde am ende GESTÄRKT daraus hervorgehen!!

*katastrophen* und *prüfungen* sind niemals dazu da uns in die knie zu zwingen - im gegenteil!

ganz lieben gruß!
Regina

[Cl@us]

Hallo,
ich denke nicht das alles seinen "vorbestimmten" Weg im Leben geht.

Wir machen keine Erfahrungen, sondern die Erfahrungen machen uns!

Es mein freier Wille was ich tue und lasse.

Ich sage auch nicht: " Das Glas ist halv voll- odeer Leer!"
Ich sage: "Das Glas gehört mir, basta!"

Will sagen: "Jeder ist seines Glückes Schmied, aber NICHT JEDER Schmied hat Glück".

Zum Thema Glück dieses Zitat von Perikles war es wohl, der sagte:
„Seid ueberzeugt, dass das Geheimnis des Gluecks die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber der Mut ist.“


Mich hat auch ein Zitat von Ricarda Huch an ihrem Sterbehaus in Kronberg tief geprägt;
"Freiheit ist kein Genuß -
sondern eine Aufgabe!"

[sheepyi]

ich wollte damit auch in keinster weise sagen daß alles vorbestimmt ist.
sondern vielmehr daß wir es selbst in der hand haben unser leben zu gestalten.und daß auch schwere zeiten uns sehr viel geben! wir es aber meistens nicht sehen.
vielleicht bin ich im moment einfach zu müde um mich verständlich auszudrücken.ich muß mal n paar tage schlaf nachholen...glaube.
lach...
lieben gruß!
Regina

[gerri2]

Hallo Sheepyi,
das was du schreibst , finde ich total verständlich. Keine Spur von Müdigkeit, viel mehr ein Mensch, der sich wirkliche Gedanken macht um den Sinn.
Ich greife deinen Gedanken sehr auf.
Jedoch - wenn wir durch "Prüfungen" stark werden, muß auch mal gefragt werden wofür - und ich möchte da nicht hören für uns.
WArum soll ich durchs finstere Tal - dadurch an mentale Stärke gewinnen , wenn ich weiß. ich bin doch nur begrenzte Zeit auf dieser Welt.
Ich denke, wenn jemand so handelt wie du es schilderst, das er dieses nicht ohne festen Glauben vermag.
Der Glaube daran, das auch die schwerste Prüfung einen Sinn hat - und somit alles was wir tun - auch wenn wir den Sinn nicht immer erkennen.
Letztlich bedeutet das jedoch auch, das unsere eigene Schwäche - bei uns die Spielsucht - einen Sinn ergibt.
Ich will nicht zu weit ausholen in diesem Gedankenspiel.
Aber..etwas weiter gesponnen - haben wir diese Sucht um sie zu besiegen - um dadurch zu einer gewissen Weisheit und Gelassenheit zu kommen.
Vielleicht wird gerade das von uns erwartet???

Mit vielen Gedanken in mir, dir einen lieben Gruß

Rudi