Hallo,
gewiß bedarf es grosser Anstrengungen eine Sucht anzugehen.
Irgendwann spüre ich als Suchtkranker, das ich nicht so weiterleben kann und darf, wie ich es bis jetzt getan habe.
Meine Sucht einfach nachgeben - und damit Rücksichtslosigkeit auch gegenüber Menschen ausüben zu denen ich mich gehörig fühle.
Irgendwann werden diese Menschen reagieren - wir spüren wie sich auch von uns geliebte Menschen entfernen - die Geschwister - die Eltern - und häufig auch Kinder und Partner.
Gerne sind wir in einer solchen Phase dann bereit in Selbstmitleid zu fallen - so unter den Motto, das Geld ist denen ja wichtiger als ich.
Doch das stimmt nicht. Oft ist ein jahrelanges Martärium das sich unsere Partner und Mitmenschen auferlegen. Zu oft haben wir Vertrauen mißbraucht - und uns hinter Lügen und Schuldzuweisungen verbarrikiert, als wirklich was für uns - und somit für die Menschen denen wir verantwortlich sind - zu tun.
Ein "AUFHÖREN WOLLEN" reicht nicht.
Die Sucht beschäftigt uns Tag für Tag - und verkriecht sich auch gerne ins Unterbewußtsein, um zuzuschlagen, wenn wir einer Situation begegnen die uns zu schaffen macht.
Wir reden von Suchtkrankheit - und ihr könnt mir glauben, das ich da eine Menge Erfahrung gesammelt habe.
Meinen festen Willen verdankte ich jahrelanges nicht spielen. Es gab Zeiten für mich, da dachte ich damit kein Problem mehr zu haben.
Doch das ist Selbsttäuschung.
Ich legte all meinen Willen jahrelang hinein - ohne jedoch wirklich alles zu tun um zu gesunden.
So kam es trotz langer Zeiten der Spielfreiheit doch immer wieder zu Rückfällen.
Wir können uns durch eigenen Willen mehr oder weniger gewisse Zeiten spielfrei halten. Doch wenn wir nicht weiter an uns arbeiten, holt uns die Sucht früher oder später wieder ein.
Ein Rückfall nach Jahren der Spielfreiheit schmerzt bis tief in die Seele - und lässt unser Selbstwertgefühl fast völlig verschwinden. Suizidgedanken kommen hoch - insbesondere wenn Partner und Kinder dann Konsequenz zeigen.
Was ich sagen will?
Es ist schön spielfrei zu sein - und man fühlt sich lange Zeit dann unbesiegbar. Doch ohne an sich zu arbeiten - zumindest in einer SHG, wird es irgendwann in die Hose gehen.
Auch der Gedanke und der Wille nie mehr zu spielen ist trügerisch. Im fernen Winkel unseres Gehirns bleiben wir anfällig - und selbst der Gang in die SHG gibt da keine Sicherheit - lediglich Hilfe.
Das sollte auch unseren Partnern klar sein.
Auch wenn der Wille noch so stark ist - und der Glaube an sich. Es kann zu Rückfällen kommen. Man bleibt Suchtkrank.
Deswegen zu allen Menschen die mit einen Suchtkranken zusammen sind.
Es kann passieren - und seht das dann nicht als ein Angriff auf Euch an - zusammen kann man einen solchen Rückfall schnell überwinden - und erneut jahrelang - vielleicht auch bis zum Tod - spielfrei sein.

Herzlichst
Rudi