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Thema: Kurze Vorstellung

  1. #1
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    Standard Kurze Vorstellung

    Ich bin 53 und spiele seit 20 Jahren. Bin Alkoholiker und seit 23 Jahren trocken. das habe ich geschafft, die Spielsucht nicht.
    habe vor Zwei Jahren eine Kur in Bad Hersfeld gemacht, und war drei Tage später wieder spielen. Seit drei jahren versuche ich, davon loszukommen.
    besuche regelmäßig eine SHG.
    Die längste spielfreie Zeit war drei Monate, dieses Jahr.
    Da war ich Co-Admin im braunen Forum, da hatte ich eine Aufgabe, da konnte ich es mir nicht leisten, spielen zu gehen, wie hätte das denn ausgesehen?
    Dann wurde ich gegangen worden sein, um es mal ironisch zu sagen.
    Was hab ich dann gemacht, was schon. Ich lebe allein, und das im wahrsten Sinne. Anfang Juni gabs Urlaubsgeld. Ich war fast vier Wochen leden Tag spielen ohne einen Tag auszulassen, ich arbeite in Schicht, hatte ich Nachtschicht, bin ich eben nachmittags. Dann ging nichts mehr, ich war fix und fertig. Eine Woche etwa nicht gespielt.
    Bin jetzt 13 Tage spielfrei, und das ist komisch, denn ich habe noch Geld.
    Ich war am 10.07. in der Halle und bin mit 800€ raus. Jetzt hörste auf, jetzt kannst du von dem Geld drei Monate gut leben, brauchst nicht zur Bank Geld holen, sieht dein Konto dann etwas freundlicher aus.
    Ich hätte an diesem Tag einen Eid geschworen, so fest hatte ich mir das vorgenommen. Am 11. abens bin ich doch wieder los. Ich habe mich schon bei der Hinfahrt selber angekotzt, Scheiße, fährste doch wieder los, ist denn wirklich alles Sowas von egal ?
    In der Halle dann nach etwa zwei Stunden und 200 Verlust.
    Du hast dir gestern gesagt, nie wieder, du kannst von dem Geld prima auskommen, und jetzt sitzte wieder hier. Willst du wirklich aufhören oder nicht. Ich bin mit den verbliebenen 600€ raus und nach Hause.
    Am andern Tag hab ich erstmal groß eingekauft, sachen, die ich schon lange brauchte, und habe mich gefreut, weil ich sehen konnte, wo das Geld geblieben ist. Ich bin vorher noch nie aus der Halle, mit dem gedanken, von dem Restgeld etwas zu kaufen, ausser die Halle hatte Feierabend. Diesmal war es anders. Das ist jetzt 13 Tage her.
    Aber, fast jeden Tag kommt so ein Moment, wo ich denke, ach Scheiß egal, kannst doch ruhig mal spielen gehen, eben nur für 50€, so stark wirkt die Sucht. Aber ich weiß ja genau, das es bei den 50€ nicht bleibt.
    Ich habe das Gefühl, dass ich es diesmal schaffe, denn irgendwie ist es jetzt anders. Ich spüre wieder Lust in mir, was zu schaffen, mein Garten ist kaum wieder zu erkennen. heute hatte ich wieder so eine Situation, wo ich sonst immer spielen gegangen bin, War enttäuscht über eien Kollegen und habe mich wieder nicht gewehrt, das hat die Sucht auch aus mir gemacht, alles ist egal. Aber, auf dem Nachhause Weg hab ich mir gesagt, nee, hättst das ja klären können, wärste zum Chef gegangenm, selber für den Frust schuld, kein Grund spielen zu gehen. Und ich bin zu Hause angekommen.
    omrep

  2. #2
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    Standard AW: Kurze Vorstellung

    omrep,
    ich drücke Dir ganz fest die Daumen!
    Und ich denke, Du kannst stolz auf das sein, was Du im Moment geschafft hast:

    "ich weiß ja genau, das es bei den 50€ nicht bleibt" - finde ich schon einen sehr bewussten Umgang, der Dir vielleicht in der nächsten Zeit noch helfen kann!

    "Am andern Tag hab ich erstmal groß eingekauft, sachen, die ich schon lange brauchte, und habe mich gefreut, weil ich sehen konnte, wo das Geld geblieben ist." - kannst Du Dir auch immer wieder in Erinnerung rufen!

    "Ich habe das Gefühl, dass ich es diesmal schaffe, denn irgendwie ist es jetzt anders. Ich spüre wieder Lust in mir, was zu schaffen" - ich wünsche Dir, dass diese Gefühl lange anhält bzw. Du in der Lage bist, es immer wieder wach zu rufen!

    Denn ich denke, dass reflektierter Umgang und bewusste Entscheidungen wichtige Schritte sind. Vielleicht ein bisschen Hilfe, ganz sicher aber viel Kraft, die man in sich selber finden kann. Noch einmal: Ich drücke Dir dafür ganz fest die Daumen!!!

    Liebe Grüße,
    Kate

  3. #3
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    Standard AW: Kurze Vorstellung

    hallo

    na dann mal herzlich willkommen hier :-)

    Ich war selber hier länger nicht mehr aktiv beteiligt und möchte es nochmal versuchen :-)

    Du schreibst , es ist diesmal anders. Ich wünsche dir, dass du darauf aubbauen kannst und dein Ziel der Abstinenz für das Spiel ebenso erreichst wie du es schon beim Alk geschafft hast.

    Ich freue mich über gegenseitigen Austausch um von einander zu lernen.

    Ich bin ebenfals spielsüchtig und auf dem Weg. Jede Erfahrung zählt und bringt mich ein Stückchen weiter. Mein Ziel ist es eigenverantwortlich, meinen Selbst-Wert-Bewusst mein Leben so zu gestalten, dass ich zufrieden und ausgefüllt bin ohne Abhängigkeiten. Rückfälle in meinem Verhalten, ob der Abhängigkeiten oder in sonstigen täglichen Situationen versuche ich zu beobachten , bewusster wahr zu nehmen und gegebenenfals zu verändern. Impuls-Verhalten das destruktiv ist, mit Aufmerksamkeit entgegen zu wirken.

    Mein Weg beinhaltet vor allem auch annehmen zu lernen um überhaupt in der Lage zu sein, los lassen zu können. Denn was ich von mir nicht annehme oder akzeptiere..bzw verleugne..kann ich nicht verändern. Ich stehe mir somit selber im Weg.Das Wissen darum ist theoretisch und das Umsetzten oft sehr schwer.

    Meine Spielabhängigkeit ist auch eine Verdrängung meiner Beziehungsabhängigkeit und die Ambivalenz/dem Konflikt nur bedingt Beziehungfähig zu sein. Aktives Spiel verstärkt meine Beziehungunfähigkeit.

    Das Vertrauen zu Menschen und mir selber ist von Kindheit an gestört, doch ich kann nicht aufgeben es wieder her stellen zu wollen. Es ist mein größter Wunsch in Harmonie und Einverständnis mit mir und meinem Umfeld leben zu können.

    Oft kann ich mich nur durch andere wahrnehmen und reflektieren. Was mich auch immer wieder verunsichert und instabil werden lässt.
    Unaufhörlich bin ich dabei Wahrnehmung und Reflektion von Außen differenzierter betrachten zu lernen um der Verunsicherung entgegen zu wirken.

    Ich hätte noch viel über mich zu berichten. Doch dies soll erstmal genügen.

    Ich würde mich gern darüber austauschen wie du (oder andere) mit den alltäglichen Lebenssituation zurecht kommst und umgehst und somit dafür zu sorgen ohne Sucht-Abhängigkeiten zu leben.

    lg Charlotte

  4. #4
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    Standard AW: Kurze Vorstellung

    ja Kate,
    Es ist , so finde ich jedenfalls, wichtig, dass einem Veränderungen bewusst werden, das kann man nicht einimpfen oder so, das musss man spüren.
    Die Phase, ha, jetzt will ich die Welt aus den Angeln heben, jetzt gehts aber los, hatte ich schon öfter. Was hab ich gemacht, alles mögliche angefangen, meistens aber große Sachen, die einige Zeit brauchen.
    Jetzt hab ich es anders gemacht, habe mit meinem Garten angefangen, ist zwar auch eine Großbaustelle, aber ich sehe jeden Tag einen Erfolg.
    Bis jetzt hab ich die Lust noch nicht verloren, und regnet es mal, ist eben Pause.
    Heute ist es der erste Tag, wo ich mal keinen Suchtdruck verspürt habe, sonst täglich, irgendwas war immer, was mich ans spielen erinnert hat, besser ausgedrückt, es gab jeden Tag eine Situation, wo ich früher spielen gegangen wär. Hab ich aber nicht.
    Danke nochmal für Deine Antwort.
    omrep

  5. #5
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    Standard AW: Kurze Vorstellung

    Hi Charlotte,
    wollte Dir nur schnell sagen, dass ich Deine Worte sehr reflektiert finde!

    LG,
    Kate

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