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Thema: Gestern war Zahltag

  1. #1
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    Standard Gestern war Zahltag

    Gestern war ja nun mal wieder Zahltag.
    Hatte mal wieder ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, na, komm ich auch mit dem Geld nach Hause?
    Ja, bin ich, und bin dann gleich in den Chat. Dann kann ich auch nicht los.
    War so als Vorsichtsmaßname gedacht.
    Ich weiß genau, ich bin noch lange nicht so gefestigt, dass ich von mir sagen könnte, ach, mir kann nichts passieren.
    Der Druck spielen zu gehen war aber bei weitem nicht mehr so groß wie sonst.
    Anscheinend zeigt meine Idee Wirkung zu zeigen.
    Ich habe mir gleich gesagt, als ich das Geld in der Hand hielt, na und, jetzt haste Geld, musste deswegen spielen, Nein, musste nicht, ist doch nur Einbildung, schnell ins Portemonais und gut wars.
    Aber Geld ist nur die eine Seite, mit Situationen fertig werden, wo man sonst immer los ist, eine andere. Ich werds erleben.

    omrep/ permobil

  2. #2
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    hallo premo

    Hoffe auch die Tage danach hast du gut für dich gesorgt.

    Bei mir ist es so, wenn ich schon angst hatte,dass... oder ob ich's auch schaffe ...ist es meist die Tage darauf schief gelaufen.

    Wenn ich das Spielen unterdrücke halte ich das nur eine gewisse Zeit aus. Besser gelingt es mir mit bewusster Entscheidung "Ich will nicht oder ich brauch das nicht wirklich"

    Noch ein guter Weg ist für mich , mir Dinge vor zu nehmen, so dass ich ausgefüllt den Tag verbringe. In Zeiträumen wo ich nichts zu tun habe, gehe auch ich in ein Forum oder in den Chat. Auch mir hilft dies, die Zeit sinnvoller zu verbringen als vor dem Automaten

    Pass weiter gut auf dich auf ;-)

    lg Charlotte

  3. #3
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Ich habe meinen Zahltag genau drei Tage überstanden.
    dann hab ich mir 200 geholt und dann gings wieder los, bis zum letzten Cent.
    Alle guten Vorsätze, alles Glauben an den richtigen Weg, einfach alles wieder im Eimer.
    Ich schaff das nicht mehr allein, ich muß weg.
    Ich werde wieder eine Kur beantragen.
    Diesmal in Lübsdorf.
    Damals, vor 23 jahren hat mir die Klinik in Schwerin auch geholfen, damals wars der Alkohol, und bis heute hab ich es geschafft, nichts mehr zu trinken.

    omrep

  4. #4
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Hallo Permo

    was soll ich sagen?? einfach misst...

    Verlass dich jetzt nicht allein auf dir kur...mach was !! sonst gehst du vor die Hunde....kotz dich aus

    lg Charlotte

  5. #5
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Ich hatte nun versucht, mir einen Betreuer für mein Geld beim Gericht zu nehmen, aber die stellen soviele Hürden in den Weg, bis ich die alle überwunden hätte, hätt ichs mir wieder anders überlegt.
    hab eine andere Möglichkeit gefunden. Habe jemanden, dem ich einsicht auf mein Konto gegeben habe.
    Mein Problem war und ist, dass ich am Zahltag 200 geholt habe, und es dann gleich in der halle gelassen habe. So bin ich dann am nächsten tag wieder hin, und die nächsten 200 geholt. Bis zum Ende.
    Es war wie verhext, immer wenn ich gelesen habe, sie haben noch 1000 zur freien Verfügung, konnt ich nicht anders, ach dann kannste ja ruhig 200 holen.
    Warum gerade immer 200? Weil ich meine karte so hab einrichten lassen, nur 200 am Tag möglich.
    jetzt muß ich und will ich Rechenschaft darüber ablegen, für was ich Geld hole. Und ich möcht mich nicht blamieren, denn ich will ja aufhören, und somit kann ich nicht jeden Tag 200 holen, würde auffallen, den das Konto lügt nicht.
    Wie würde es denn aussehen, wäre mir peinlich.
    Ist eine reine Denksache.
    Ich brauche das, Geld ist wie Gift für mich.
    Irgendwann würde mir nämlich nichts mehr einfallen, was ich noch machen könnte, um von loszukommen, und dann ?
    omrep alias permobil

  6. #6
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Hallo Permobil,

    alles, was es dazu zu sagen gibt, steht in Deinem anderen Thread im anderen Forum. Du bist in einem Hamsterrad, jedesmal, wenn es geölt wird, springst Du wieder rein.

    Eine Therapie kann nur bedingt Deine Einstellung ändern. Wenn ich die letzten Monate / Jahre betrachte, dann komme ich nur zu einem Ergebniss:

    Beim Alkohol WOLLTEST Du unbedingt aufhören, weil Du begriffen hast, das er Dein Leben zerstört. Du konntest bedingungslos davor kapitulieren. Mit dieser Einstellung und Nachhaltigkeit bist Du mit Hilfe der Therapie TROCKEN geworden.

    Beim Spielen hast Du diesen Tiefpunkt scheinbar nie erreicht - Du willst zwar vordergründig nicht spielen, aber es fehlt Dir m.E. der letzte Leidensdruck, das mit Deiner Existenz zu verknüpfen und diesen UNBEDINGTEN Willen zu entwickeln: Spiel oder Aus - Kapiere oder Krepiere. Das Spielen ist in Deinem Hinterkopf immer noch willkommene Abschaltung von der Realität, Bestrafung, Belohnung.

    Eigentlich hast Du Dich eher im Spielen eingerichtet und zwar so, das Du leidest aber irgendwie existieren kannst. Deine 200-€ Tagesration spricht genau dafür. Alle kurzen Zeiten des Nichtspielens sind immer lediglich Spielpausen.

    Eigentlich würde ich mir für Dich wünschen, das Du endlich mal dermaßen eine Bauchlandung hinlegst, das Du die gleiche Einstellung wie beim Alkohol erlangen kannst, denn davor hast Du tatsächlich kapituliert - beim Spielen nicht.

    Spielen ist evtl. Deine Ersatzsucht zum Alkohol geworden. Solange Du eine Ersatzsucht brauchst, ist auch die Alkohol-Therapie nur bedingt erfolgreich gewesen - denn Du hast es nicht geschafft, Deine persönlich notwendigen Veränderungen so umzusetzen, das Du suchtfrei halbwegs oder ganz erfüllt zufrieden leben kannst.

    Da ich Dich nicht persönlich kenne, ist das vielleicht alles falsch. Aber es ist mein Eindruck aus all Deinen Beiträgen.
    Normalerweise versuche ich immer, beim Schreiben nur von mir zu schreiben, meine Erfahrungen so darzustellen, das der angesprochene Leser diese aufgreifen kann. Das habe ich aber schon oft bei Dir gemacht, ohne das eine Reaktion von Dir dazu kam, die daruaf eingegangen ist. Deshalb jetzt mal diese Direktansprache. Wenn das nicht zutrifft, dann kannst Du ja mal antworten, warum Du es Deiner Meinung nach beim Spielen nicht schaffst, was Du beim Alkohol geschafft hast.


    Alles Gute und Gruss, Joachim

  7. #7
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Joachim, so wird es wohl sein, wie du es beschrieben hast, genau so.
    Beim Alkohol wars so, dass ich alles fast verloren hatte was mir wichtig war.
    Meine Frau, meine Tochter und beinahe mein Haus, an dem mir sehr viel gelegen hat und meine Gesundheit. Aufgehört hatte ich, weil ich eben mein Haus nicht auch noch versaufen wollte, das letzte, was mir geblieben war.
    Vom Alkohol bis zum Spielen vergingen knapp zwei Jahre, und ich war gleich voll drin. Suchtverlagerung, sicherlich.
    Ja, eigentlich hab ich noch alles, ich hätte beinahe aufgehört zu spielen, als ich mein Haus für ein Kredit mit angegeben hatte, und es versteigert werden sollte. Hab ich nie wieder gemacht.
    Ich habe schon öfter geglaubt, ich bin am Tiefpunkt, aber es war ein Irrtum.
    Ja, ich habe mich mit der Sucht arrangiert, Geld weg, na und, leb ich eben wie ein Hund, geht ja immer weiter. Ich habe weder mein Auto verkaufen müssen, noch bin ich auf der Strasse gelandet. Ich finde immer einen Weg, damit es nicht soweit kommt.
    Aber, ich kann doch nicht einen absoluten Tiefpunkt herbeizaubern, geht ja nicht, ich kann mich nicht blöder machen wie ich bin, schön wärs, würd ich mir so manches mal sogar wünschen, das ich nicht auf verrückte Ideen komme, um an Geld zu kommen.
    Also, was soll ich tun?
    Einfach so weitermachen will ich aber nicht, ich werde immer älter, und bald kommt der Sensenmann.
    Mein Leben ist echt Scheiße, an nichts Freude haben können, wenn, dann nur ein Augenblick. Luxus brauch ich nicht, hab ich noch nie gebraucht, was brauch ich eigentlich wirklich, auch dafür hab ich keine eindeutige Antwort.
    Aber eins ist Fakt, hör ich nicht auf mit der Spielerei, wird sich nie was ändern. Vieleicht ist auch der Wunsch, das sich was ändert, nur nicht groß genug ?
    Vieleicht ist die Wut darüber, das ich so lebe, wie ich lebe nicht groß genug?
    Wahrscheinlich beides. Wie komm ich da bloß raus ???
    permobil

  8. #8
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    hallo permo


    "wie komm ich da bloss raus?"..hab ich mich auch so oft gefragt.

    Dabei gibt e doch nur ein Vor oder ein Zurück. Entweder spielen oder nicht spielen. Solange man nur "halb" nicht "will"...werden die vermeintlichen lockenden
    Gedanken, die das Spielen zum Bedürfniss machen immer mehr Gewicht haben.

    Kapitulieren heißt für mich auch freiwillig auf das zu verzichten, was mir Spass macht oder sonstige Befriedigung gibt.Vielleicht fällt ja gerade das verzichten so schwer, weil man meint keinen Ersatz dafür zu haben.

    lg Charlotte

  9. #9
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Hallo Permobil,

    danke für Deine Antwort, die ist bedacht und wirkt ehrlich.

    Du kannst natürlich keinen Tiefpunkt herbeizaubern. Bei mir war das von 1983 - 1994 ein Automatismus - ich habe keine Grenzen gekannt und eingehalten, ich habe alles zu Geld gemacht, was ging, mir bei jedem Geld geliehen, der mir meine abenteuerlichen Geschichten geglaubt hat oder einfach nur Mitleid hatte und aus falscher Hilfsbereitschaft Geld gegeben hat.
    Bei der Bank Kredite weit über meine Rückzahlmöglichkeiten.
    So bin ich also automatisch an den Punkt "rien ne vas plus" gekommen und musste mich entscheiden - wahrscheinlich ähnlich Deiner Situation als Alkoholiker.

    Durch die SHG habe ich nun auch schon alle Arten von Spielern kennengelernt, sogar einen, der während des Spielens einen Kredit immer pünktlich zurückbezahlt hat (Am 1. des Monats alles bezahlt und "nur" das Guthaben verkloppt).
    Auch einen, der nicht wegen Pleite aufhören wollte, sondern wegen körperlichem und seelischem Totalschaden.

    Im Prinzip ist es ja aber wurscht, ob ich persönliche finanzielle Grenzen nicht überschreite, solange das Spiel mich immer wieder in die Halle treibt, obwohl ich nicht will. Sucht eben.

    Vielleicht kotzt Dich das irgendwann so dermaßen an, das Du den wirklich festen Willen entwickelst und Tag für Tag nicht spielst - weil Du vor allen Auswirkungen des Spielens auf Dich auch kapitulieren konntest.
    Ich habe in den Gruppen auch Freunde, die mehr als 10 Jahre immer wieder Rückfälle gebaut haben, bevor der Schalter umgelegt werden konnte.

    Leider hab ich auch kein Rezept - Du weißt, das es Dich ankotzt und kannst es nicht lassen, weil der Kick doch immer noch größer als der mittelbare Schaden ist.

    In der GA-Präambel steht sowas wie: "Solange wir spielen geht es uns stets schlechter, niemals besser" - also kommst Du dem Tiefpunkt doch näher !
    Sarkasmus aus, mach einfach weiter Permo mit dem Willen, nicht zu spielen. Irgendwann wirst Du das auch konsequenter angehen. Wenn Du nämlich wirklich Dein Geld einteilen lassen wolltest, dann wäre Dir der Weg nicht zu schwierig. Aber wir lieben die Hintertüren - solange ein Teil von uns noch spielen möchte.

    Lass wieder von Dir hören,
    viele Grüsse, Joachim

  10. #10
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    Standard AW: Gestern war Zahltag

    Hallo Charlotte,
    Verzicht auf Spass, weißt du, die ersten Jahre hats vieleicht noch Spass in der Halle gemacht, da hab ich auch ab und zu mit den andern noch geredet in
    der Halle, aber die letzten Jahre nicht mehr, da hab ich mich vor meine zwei Automaten gesetzt, und gut wars, und ob ich was zum Schluss gewonnen hatte, wurde nebensächlich, hauptsache drinne.hab ich mal was gewonnen, hab ich nur nach hinten geschielt, ob es auch einer mitbekommen hat.
    Hebte das Glücksgefühl, aber das hat auch die letzte Zeit nachgelassen, ich bin in der Halle im Laufe der Jahre genauso abgestumpft wie draussen.

    Joachim, das ich da immer hin muss, eigentlich das ganze Leben kotzt mich schon lange an, so richtig seit 4 Jahren, als ich den Entschluss fasste, aufzuhören mit dem Spielen. Ich hab nun wirklich alles ausprobiert, was man sich denken kann, und jetzt mach ich das mit dem Geld.
    Ich lass mir kein Taschengeld einteilen, dass nicht. Ich lasse nur meine Ausgaben beobachten. Würde ich mir Taschengeld einteilen lassen, wär die Versuchung wieder groß, illegal Geld zu beschaffen. Geld zu besorgen, wovon niemand was weiß, und dann würde ich wieder spielen gehen, und dann würde es wieder nicht reichen, und ich würde mir den Rest vom Gehalt auch noch holen. Bin ich erstmal drin im Spielen, gibs keine Bremse, dann ist mir alles egal. So ist es für mich besser. Hoffe ich zumindest.
    Ich habe mein eigenes Geld und kann es ausgeben, nur mit dem Unterschied zu immer, das ich es nachweisen muss, für was.
    Ich kann jetzt nicht einfach abends zur Bank fahren, und mir mal schnell 200 Euro holen. In der Spielhalle bekomme ich keine Quittung.
    Mit Taschengeld hab ich es nämlich schon mal probiert, hat drei Monate gehalten, hatte meine Karten abgegeben, und mir immer was von der person geholt, wenn ich was brauchte. Und dann? Bin ich mit meinem Ausweis zur Bank und hab was geholt. Kontoeinsicht hatte sie nicht, also fiel es nicht auf.
    Das war Beschiss an mir selber, diesmal geht sowas nicht.
    Ich mach es jetzt einfach so, Angst hab ich schon, und nicht zu knapp, dass ich wieder scheiter, denn es ging schon wieder los, dass mir Zweifel an der ganzen Sache kommen, dass ich es am liebsten rückgängig machen würde.
    Aber ich weiß auch genau, wo das wieder herkommt, das ist eben die Sucht.
    Mein Geist ist verwirrt, hatte 20 Jahre Zeit sich zu verwirren, das wird ein regelrechter Kampf. Aber ich werde mir ihm stellen, ich will auch mal ein Leben haben, das es wert ist, leben zu nennen.
    permobil

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