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Thema: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

  1. #11
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Mond

    Es ist schwer zu erklären was diese innere Einstellung und Gefühlsveränderung auslöst.

    Ich weiß nur, dass ich dann´damit gut spielfrei sein kann, ohne Druck. Leider bleibt es aber nicht, es kann sich von Zeit , Ort, Auslöser und Situation immer wieder ändern. So ist es jedefals noch bei mir. Mein Suchtgedächnis überlistet mich oft noch und ich kann dann nur mit dem Verstand gegenarbeiten um mich nicht für das Spielen zu entscheiden. Das macht aber immer Druck und ist wie ein Kampf..den ich leider nicht immer gewinne. ich bin trotzdem froh, denn im Ganzen habe ich langsam meine Gedanken und Überzeugungen und auch Verhalten ändern können..meine Wahrnehmung ist anders geworden, weil ich immer am Thema drann geblieben bin und mich weiter mit auseinander gesetzt habe. Habe nicht auf gegeben auch wenn ich Rückfällig wurde...und ich werde es nie aufgeben spielfrei zu bleiben.

    Das Bedürfniss spielen zu wollen, hat bei mir etwas mit meinen Emotionen zu tun..die ich nicht aushalten will, oder nur schwer mit umgehen und ertragen kann. Daran arbeite ich mutig. damit meine Entscheidung in Richtung Spielfreiheit geht.

    lg charlotte

  2. #12
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    noch was vergessen hab :-)

    ich denke da tickt der Süchtige genauso wie der Angehörige..beide halten sich an einer Hoffnung fest..vielleicht auch zu lange

    Ich bin nicht nur spielsüchtig , sondern auch noch Beziehungssüchtig...nur sehr langsam pelle ich mich aus den eingesponnen Mustern...und muss lernen eigenverantwortlich und nicht abhängig zu denken und zu fühlen..

    Es ist paradox, ich ein Mensch dem Freiheit über alles geht...ist abhängiger wie es gar nicht schlimmer sein kann.

    Zur Zeit sortiere ich nach dem Nutzen und Schaden meiner Überzeugungsmuster nach denen ich handel. Überprüfe sie und schaue was ich loslassen kann und was nicht. Ich versuche Erwachsen zu werden ;-)

    Dazu muss ich besonders meinen Selbstlügen alle auf die Schliche kommen und das ist schwerstarbeit. Oft bin ich auch einfach nur noch müde und habe zu nix mehr Lust und Kraft. Das ist dann eine Depression oder ein Bornout vom ewigen Kampf mit und in mir.

    Menschen die Süchtig sind und abstinent leben und sagen , es ist doch ganz einfach..es ist nur (d)eine Entscheidung...da glaube ich, dass solche Menschen nicht mehr kämpfen müssen...die beneide ich irgendwie..denn bei mir ist es auf Dauer nicht so. Und weil ich das nicht so hinbekomme, zweifel ich auch an mir oft...und das ist wieder gar nicht gut.

    Aber ich habe auch erfahren, wie es geht ohne Druck und weiß das es geht.Das gibt mir immer wieder die Hoffnung weiter zu machen oder auch wieder an zu fangen.

    lg charlotte

  3. #13
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Charlotte,

    das mit der Freiheitsliebe könnte auch von mir kommen. Ich wollte niemals von irgendetwas abhängig sein und immer frei entscheiden können.

    Deshalb schaffe ich es sogar ein unregelmäßiger Gelegenheitsraucher zu sein, mal auf einer Party oder wenn ich mich sehr frustriert und schlecht fühle. Ich muss natürlich dabei immer aufpassen, dass es auch wirklich nicht zur Gewohnheit wird - bis jetzt klappt das schon seit einigen Jahren so.

    Aber nun erkenne ich immer mehr, dass ich mich emotional von meiner Partnerschaft abhängig gemacht habe. Da habe ich es nicht geschafft leicht und frei zu entscheiden. Und daran versuche ich im Moment auch zu arbeiten, mehr auf mich und meine Bedürfnisse achten und soetwas wie meine innere Mitte zu finden.

    Dies alles geht bei mir leider nur im Schneckentempo und ich kenne auch nur zu gut Erschöpfungs- und Müdigkeitszustände, die oft dazu führen das ich wie gelähmt bin und vielzuviel TV gucke. Und weil ich es auch leid bin durch diesen Zustand Freunden gegenüber immer dasselbe zu erzählen, ziehe ich mich auch da oft zurück - ich habe also ein leicht depressives Verhalten und Fühlen.
    Ich habe aber auch gelernt (leider funtioniert das meist nur langsam und in sehr kleinen Einheiten), das es hilft das eigene Fühlen zu verändern, wenn man seine Gedanken verändert. So das irgendwann die Linie entsteht Denken = Handeln = Fühlen!

    Ich glaube wenn ich das zum Großteil schaffe, bin ich über'n Berg.

    Liebe Grüße Mond

  4. #14
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Ich habe mich auch gestern von meinem spielsüchtigen verlobten getrennt.
    Ich hoffe, ich ziehe es diesmal durch.. Aber es tut mir weh. Sehr weh..
    Ich mache mir sorgen um ihn, er wohnt alleine in wien, er hatte niemandem außer mir. Wir haben uns im sommer verloben lassen, und wollten heiraten.
    Er war meine große liebe, ich war seine große liebe. Seit 5 Jahren..
    Hoffentlich schafft er es, er verdient ein besseres leben er ist ein sehr guter und liebevoller mensch. Wir hatten viele Träume, aber jetzt muss ich mich trennen ohne das ein einziger Traum in erfüllung ging.
    Das leben ist ungerecht..

    Lg

  5. #15
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo mein Name ist Carmen,

    ich lese schon seit einiger Zeit hier im Forum Eure Beiträge und jetzt habe ich es endlich geschafft mich anzumelden.
    Ich bin mit einen Spielsüchtigen zusammen und bin mittlerweile soweit mir selber Hilfe zu holen, weil ich alleine nicht mehr klar komme und so langsam richtig krank werde.
    Mein Freund weiß das er spielsüchtig ist und er hat es mir auch selber gebeichtet, was er vorher bei niemanden gemacht hat, aber er ist nicht bereit sich richtige hilfe zu holen. #
    Er meint er schafft es ohne Therapy. Ich habe seine Ec Karte und teile ihm auch das Geld ein. Das finde ich ok und es ist auch alles kein problem.
    Das Problem was ich habe ist das ständige lügen. Denn er läuft trotz allem jeden tag in die Daddelhalle hier bei uns im Ort, Angeblich um dort nur Kaffee zu trinken, weil er dort ja alle lange kennt(spielt dort seit fast über 25 jahren)
    Mich belügt er aber, indem er sagt er fährt zu seiner Mutter oder Bruder oder oder oder, aber im nachhinein kommt immer wieder raus das er in wirklichkeit in der Spielo war. Was soll ich denn tun? Ich habe schon immer gesagt es ist ok wenn du hin gehst, solange du nicht spielst, aber sag mir einfach die wahrheit wo du bist und denk dir nicht irgendwas aus. was das bei euch auch so eine situation oder anders? gebt mir doch bitte tipps oder was ist richtig? Warum verstehen spielsüchtige nicht das dass größte problem das lügen ist? jedenfalls für mich persönlich. kann man nicht einfach ehrlich sein und sagen ich war da habe einen kaffee getrunken?
    klar komme ich mir wie der letzte idiot vor weil ich ihm seinb geld einteile aber anders geht es wohl nicht, denn er will ja nicht mehr spielen.
    aber die ehrlichkeit fehlt und somit auch das vertrauen und das macht gedanklich total abhängig.
    ich würde mich über antworten freuen.

  6. #16
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    ich bin selbst Spieler - ich hoffe, Du bekommst auch noch Antworten von Angehörigen.

    Was Dein Freund tut, ist weiterspielen, ohne oder mit kleinen Einsätzen.
    Er braucht nicht den Kaffee in der Spielo und schon gar nicht die sogenannten "Freunde", er braucht die Umgebung der Halle, das Abschalten in der Halle. Er spielt weiter, ohne dabei Unsummen zu verlieren - er hat Dich, die aufpasst. Das ändert aber nichts daran, das er aktiver Spieler bleibt.

    Wenn er nicht einsieht, das er nur abstinent (also ohne Spielhallen-Besuche)eine Chance hat, sein Leben zu ändern, ehrlich zu werden, ohne Halle das Leben auszuhalten - irgendwann zu geniessen - dann kannst Du gar nichts tun.

    Solange Du keine Konsequenzen ziehst, wird er das auch nicht ändern - warum auch - klappt doch gut so. Er bekommt wie ein kleiner Junge Taschengeld eingeteilt, Essen, Unterhaltung, Sex und kann relativ ungestört weiter in die Halle gehen.

    Also, das Einzige, was mir geholfen hat, war Konsequenz. "Noch einmal lügen, dann...." .... und dann musst Du das auch tun.

    Spieler bleibt er immer, aber er kann alles dafür tun, abstinent zu leben, das heißt komplett ohne Glücksspiel und Hallenbesuche - aber dafür braucht er den Willen und den bekommt ein Spieler in der Regel nur, wenn nichts mehr geht. Angehörige, auch mit bestem Willen, verlängern diese Phase oft, weil sie alles ebnen, was ohne sie nicht mehr funktionieren würde

    Schau darauf, das Du Dein Leben finanziell auf eigene Beine stellst und ansonsten einen Weg findest, wie es Dir gut geht - egal was er macht. Deine Möglichkeiten, Ihn zu ändern, sind sehr begrenzt.

    Lieben Gruß,
    Joachim

  7. #17
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Joachim,

    danke für deine offenenen, auch wenn sie wehtun, Antworten. Ich habe mir schon hoffnungen gemacht, denn er will ja immer nur noch kleine Beträge haben und ich habe mir schon gedacht das er auch dies in den Automaten steckt.
    Irgendwie fühlt man das immer. Ich weiß ja auch das er immer lügt, aber ich habe irgendwie nicht den Mut konsequenzen zu ziehen, warum auch immer, denn als ich alleine war, also vor unserer Beziehung ging es mir doch viel besser. Dieses ganze Misstrauen und die ganzen Lügen machen mich fertig.
    Ich werde immer Missmutiger und Vertraue Ihm gar nicht mehr und fange an Ihn zu kontrollieren und weiß schon immer vorher was ich finden werde, also wozu eigentlich noch die ganze arbeit machen.
    Habe ich den gar keine Chance irgendetwas zu bewegen?
    Wie ist es denn bei Dir? Spielst Du noch immer oder hast Du den Kampf aufgenommen?

    Lg Carmen

  8. #18
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    ich war 13 Jahre spielfrei, habe dann wieder 1 Jahr gespielt, und bin nun wieder fast zwei Jahre spielfrei.

    Ich habe bis zu meinem Rückfall nicht wirklich begriffen, das ich Spieler bin UND IMMER bleiben werde, egal, wie lange ich nicht gespielt habe.

    Ich möchte das auch nur bedingt Kampf nennen. Der Kampf ist eigentlich gar keiner. Es ist vielmehr die Einsicht, das ich so nicht mehr weiter machen kann. Es ist die Aufgabe, die Kapitulation vor dem Spielen und seinen Auswirkungen.
    Die größte Chance aufzuhören hat der Spieler dann, wenn nichts mehr geht.
    Solange er noch Geld hat und jemanden findet, der Ihn unterstützt, solange kann er weiter spielen. Wenn er aber die Folgen seiner Handlung so spürt, das er sich zwischen Spielen und Nichtspielen entscheiden MUSS, dann hat er
    eine wirkliche Chance.
    Ich habe meiner Frau damals alles erzählt - so war ich frei für einen Neuanfang - und den WOLLTE ich.

    Ehrlichkeit ist die Basis dafür, davon bin ich überzeugt. WILLE ist der Antrieb, aufzuhören. Du kannst den Willen fördern, indem Du nicht mit Dir spielen lässt.
    Ansonsten kannst Du, leider, gar nichts tun.

    Lieben Gruss, Joachim

  9. #19
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Joachim,

    danke das Du mir immer Antwortest, dass ist ein wenig Hilfe für mich wenn man mit jemanden drüber reden kann der auch betroffen ist.
    Kannst du mir ein paar Tipps geben was ich tun kann, oder besser gesagt muss? Ich gebe Ihm kein Geld mehr, weil wir für diesen Monat sowieso pleite sind. Soll ich Ihn drängen etwas zu unternehmen. Ich habe es ja schon gemacht. Ich habe gesagt er soll es wenigstens uns zur liebe tun und ich würde auch mitkommen, aber er will nicht. Angeblich hat er Angst das er dort jemanden treffen könnte der Ihn kennt, aber stimmt das? Ich würde auch bis Kiel fahren(30Km) weiter wenn das sein einziges Problem ist.
    Ich habe schon mit seiner Familie und seinen Freunden darüber gesprochen und die geben Ihm auf keinen Fall mehr Geld. Aber weis ich ob er in der Spilo Geld bekommt? Kann man sich dort Geld leihen? Ich weiß es nicht. Weißt Du das?

    Lieben Gruß
    Carmen

  10. #20
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    also Tips geben an Partner/Angehörige - das kann ich glaube ich nicht.

    Aber ich kann Dir meine Sicht als Spieler erzählen, nimm Dir daraus, was passt.

    Warum habe ich gespielt ? Weil es in der Spielhalle toll ist: Es kribbelt, alle Sorgen bleiben während des Spieles vor der Tür, ich kann mich entspannen, verstecken, erlebe Erfolg, den ich im Leben nicht verspüre. Keiner nervt mich, die Realität ist ausgeblendet für den Augenblick. Das alles wird zur Sucht, auch körperlich über Ausschüttung von Hormonen und Glücksgefühlen.
    Dann gehe ich raus - meist alles Geld weg, manchmal gewonnen bis zum nächsten Spiel. Die Realität kehrt zurück und mein Spielergehirn läuft auf Hochtouren:
    Was erzähle ich, wo ich war, wo das Geld geblieben ist. Ich bin kurzzeitig erlöst vom Spiel, weil mein Suchtmittel (Geld) weg ist.
    Ich fahre nach Hause, mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen.
    Wartet da jemand, dem ich allzu leicht meine Lügen auftischen kann ?
    Der sowieso mein privater Spielball ist ? Oder hab ich es schwer, müssen die Lügen gut sein, darf derjenige nichts davon wissen. Was passiert, wenn das Spiel raus kommt ? Nur Mecker - oder Konsequenz ? Wer trägt meinen finanziellen Verlust ? Bekomme ich trotzdem was zu essen, ein Bett, frische Wäsche ? Na dann ist ja gut, dann konzentriere ich mich darauf, wo ich das nächste Geld leihen oder stehlen kann, um morgen wieder mein Glück zu probieren. Spieler sind weltklasse im Geld organisieren.

    Carmen, das waren mal meine Gedanken mit Mitte zwanzig, über die ich heute offen reden kann. Während meines Rückfalles waren es andere, die Angst des Verlustes alles erreichten, die Angst, Frau und Kind zu verlieren.

    Aber nur kurz vor dem Supergau hatte ich den wirklichen Willen, aufzuhören.
    Ich habe mir eine Selbsthilfegruppe gesucht, zu der ich über 100km fahren musste - weil ich nicht mehr Spielen wollte.

    Wenn Dein Freund sich in Ausreden verliert, warum er sich keine Hilfe holen kann (will), dann will er nicht aufhören. Das KANNST Du nicht ändern, Du bist machtlos. Er muss an seinen Tiefpunkt gelangen, um den Willen zu entwickeln, wirklich aufhören zu wollen.
    Du kannst Ihm vielleicht helfen, den Tiefpunkt schneller zu erreichen - durch Konsequenz. Du willst doch nicht so weiter leben, oder ? Also erkläre Ihm Konsequenzen seines Handelns - und halte Dich dann daran. Du musst Dich ja nicht gleich trennen - es gibt zig Konsequenzen, die Ihn zum Handeln bewegen können - aber keine Garantie.

    Ich hoffe wirklich, Du bekommst hier noch Antworten von Angehörigen, die können das viel besser beschreiben.

    Such Dir SELBER eine Selbsthilfegruppe für Angehörige oder gehe zur Suchtberatung, kümmere Dich um DICH und nicht um Ihn. Du hast keine Schuld an seinem Spielen !

    Lieben Gruss, Joachim

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