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Thema: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo!

    Ich weiß noch nicht ganz, ob ich hier richtig bin. Aber ich weiß einfach keinen anderen Weg. Vor drei Wochen habe ich mich von meiner großen Liebe getrennt, da er spielsüchtig ist. 3 Jahre waren wir zusammen. Er war der erste Mann, den ich gern geheiratet hätte und mit dem ich gern Kinder bekommen hätte. Nach einem Jahr hat er mir dann die Spielsucht gestanden. Natürlich nur, weil ich ihm beim Lügen erwischt habe.

    Dann habe ich fast zwei Jahre darauf gewartet, dass er etwas tut. Dass er eine Therapie beginnt, seine Bankkartern abgibt. Nichts. Außer der regelmäßigen Einsicht, dass er aufhören muss. Keine Initiative. Regelmäßig haben wir uns gestritten...verletzt... immer wieder dann das Versprechen aufzuhören. Er meinte, er wüsste, dass wir nur eine Chance hätten, wenn er aufhört. Na toll, hat er nicht hingekriegt.

    Vor zwei Monaten stellte ich dann das Ultimatum. Völlig verzweifelt, sagte ich "du spielst nochmal und ich bin weg". Fast hat er mich dazu hingedrängt. Er meinte, wenn unsere Liebe nicht ausreichen würde um aufzuhören. Was dann??? Aufeinmal fühlte ich meine Liebe so gegen seine Spielsucht aufgewogen. Es war unerträglich! Nach 8 Wochen dann das Geständnis. Vorher log er mich noch zweimal dreist an. Und ich habe die Kraft dann aufgebracht, mich zu trennen.

    Nun aber sitze ich völlig allein mit all meiner Liebe da. Weiß dass ich rational richtig gehandelt habe. Aber ich fühle mich am Boden zerstört. Minderwertig, ausgenutzt und völlig enttäuscht. Bin total energielos und habe keine Ahnung wie es weitergeht. Jeden Tag muss ich mir vorbeten, warum ich das gemacht habe. Aber es ist so wahnsinnig schwer.

    Habe ich wirklich das richtige gemacht? Hätten wir nicht noch eine Chance gehabt?

  2. #2
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Mia,


    ich denke schon, dass du hier richtig bist. Ich war ebenfalls mit einem Spielsüchtigen zusammen (über 12 Jahre, davon über 1 1/2 Jahre verheiratet, mit Haus, Kinderwunsch und allem Drum und Dran), bevor ich mich letzten Februar von ihm getrennt habe; anbei meine Geschichte, falls sie dich interessiert:
    http://www.spielsucht.net/vforum/showthread.php?t=2912

    Ich kann dich sehr gut verstehen und beglückwünsche dich erst mal zu deinem Mut und deiner Kraft. Ich hab Jahre gebraucht, um richtig hin zu sehen und meinen Androhungen ("wenn du noch einmal spielst, gehe ich") auch Konsequenzen folgen zu lassen. Wahrscheinlich hat er mich auch deshalb irgendwann immer weniger respektiert und schlechter behandelt als je zuvor.

    Ich bin damals in Gesprächstherapie gegangen, das hat mir sehr geholfen. Er selbst hat jegliche Spielsuchttherapie abgelehnt, trotz meines Angebotes ihn zu begleiten und zu unterstützen.

    Ich denke, es war ein erster wichtiger Schritt, dass du dich hier angemeldet und geschrieben hast. Vielleicht kannst du dir in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe für Angehörige suchen (auch wenn ihr nicht mehr zusammen seid, es kommt doch vieles hoch und man muss viel aufarbeiten / verarbeiten) oder eine Gesprächstherapie tut dir gut (wie mir damals).

    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles Gute!

    Viele Grüße

    Anke

  3. #3
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    121

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Liebe Mia,

    Du hast etwas getan, was ER nicht geschafft hat: Du bist aktiv geworden.
    Aber es geht Dir nicht gut damit, weil es einen Abschied bedeutet - der fällt uns oft schwer.

    Ich bin gerade in der gleichen Situation wie Du - frisch getrennt von einem spielsüchtigen Mann. Auch meine Geschichte kannst Du hier im Forum lesen. Einige Male habe ich den Absprung versucht, weil ich gemerkt habe, wie schwierig mein Leben geworden war.

    Aber ich empfinde Trauer über das Fehlen eines guten Menschen in meinem Leben, der mir trotz allem einiges gegeben hat.

    Und es liegt an uns zu entscheiden, ob die Liebe ausreicht, um "in guten und in schlechten Zeiten" zueinander zu stehen, oder ob wir jetzt erst einmal an uns denken.

    Diese Entscheidung muss jeder für sich selber treffen - deshalb sind Deine Zweifel im Moment völlig okay. Ich weiß für mich, dass sich wenig verändert hat in den letzten Jahren bei uns, und dass ich nicht länger nur "schlechte Zeiten" will. Ich will nicht mehr aktiv sein und gleichzeitig darauf warten, dass auf der anderen Seite endlich jemand etwas tut.

    Aber das kannst Du nur für Dich selber wissen, wie es um Deine Bereitschaft steht, in diese Beziehung vielleicht noch einmal "zu investieren". Habe Dich nur gut im Blick, damit Du Dich nicht verlierst! Denn auch Du hast das Recht, glücklich zu sein, ob mit Deinem Partner oder ohne - und das kannst Du am besten entscheiden!

    Liebe Grüße,
    Kate

  4. #4
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo, mein Name ist Katy
    und ich war die Freundin eines Spielsüchtigen,
    inzwischen bin ich seine Frau und habe das noch keine Minute bereut!

    Der Grund, mein Mann wurde aktiv, er kämpft gegen seine Sucht und er ist spielfrei.

    Der Weg dahin war nicht einfach, wahrlich nicht, aber er hat sich gelohnt.(Nachzulesen bei kiki.69 und Rockenroller)

    Liebe Mia,

    ich bewundere Deine Kraft, für Dich für Dein Leben zu entscheiden.
    Es war sicher nicht leicht und wird es auch noch eine Weile nicht sein, aber grade deshalb Respekt.

    Einem Spielsüchtigen, der keine Einsicht zeigt kann niemand helfen, da kann man nur sich selbst helfen.

    Hätte mein Mann damals nicht die richtigen Schritte getan, dann hätte ich mich auch getrennt.

    Konsequenz ist das einzig Richtige.

    Ich wünsche Dir Kraft und Glück auf Deinem Weg!

    Liebe Grüsse Kiki

    Ps. Kate ??? Ihr seit getrennt ??? Was ist passiert ??? Magst Du schreiben ???

  5. #5
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    121

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Ja, ich erzähle gerne später, wenn ich etwas mehr Zeit habe. Vielleicht findet Mia sich ja sogar in einigen Dingen wieder...

    Bis dahin liebe Grüße!

  6. #6
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    132

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Jeder Mensch hat das Recht auf sein eigenes Leben.
    Bist du mit einem Spielsüchtigen zusammen, kann das gewaltige Einschnitte in dein Leben haben.
    Alles dreht sich um ein Leben ohne Spielsucht- und alles was dem entgegensteht wird als Vertrauensbruch gewertet.
    Die Frage die ansteht heißt, kann ich mit einem Spielsuchtkranken Menschen leben.
    Der Spielsüchtige bleibt süchtig - denn Sucht ist nicht heilbar, trotz Therapien.
    Doch Sucht kann über Jahre gestoppt werden.
    Kommt es trotz Kampf um die eigene Abstinenz zu Rückfällen, so wird das oft als Grund gesehen, eine Beziehung zu lösen.
    Normale Krankheiten werden selten als Grund gesehen,eine Beziehung zu lösen. Bei Suchtkranken sieht das anders aus.
    Funktioniert der Süchtige nicht so, wie es erwartet wird, ist eine Trennung scheinbar unvermeidbar.
    Sei als suchtkranker Spieler also so, wie ich dich möchte - gesunde wie ich es erwarte, sonst trenne ich mich.
    Anstatt sich klar zu sein, das diese Krankheit bleibt - und was passieren kann - auch nach langer Abstinenz.
    Vor" diesen passieren können" muß sich jeder Partner absichern - sich sicher sein es kann passieren - und nicht meinen, die Welt bricht zusammen, wenn es wirklich passiert. Akzeptiere dein Partner wie er ist - mit seiner Sucht.
    Oder gehe - und spreche dann nicht vonLiebe die so weh tut.
    Er funktioniert nicht so wie du es möchtest - darum bist du gegangen.

    Rudi

  7. #7
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    1

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Ich habe mich auch gestern von meinem spielsüchtigen verlobten getrennt.
    Ich hoffe, ich ziehe es diesmal durch.. Aber es tut mir weh. Sehr weh..
    Ich mache mir sorgen um ihn, er wohnt alleine in wien, er hatte niemandem außer mir. Wir haben uns im sommer verloben lassen, und wollten heiraten.
    Er war meine große liebe, ich war seine große liebe. Seit 5 Jahren..
    Hoffentlich schafft er es, er verdient ein besseres leben er ist ein sehr guter und liebevoller mensch. Wir hatten viele Träume, aber jetzt muss ich mich trennen ohne das ein einziger Traum in erfüllung ging.
    Das leben ist ungerecht..

    Lg

  8. #8
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    12

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo mein Name ist Carmen,

    ich lese schon seit einiger Zeit hier im Forum Eure Beiträge und jetzt habe ich es endlich geschafft mich anzumelden.
    Ich bin mit einen Spielsüchtigen zusammen und bin mittlerweile soweit mir selber Hilfe zu holen, weil ich alleine nicht mehr klar komme und so langsam richtig krank werde.
    Mein Freund weiß das er spielsüchtig ist und er hat es mir auch selber gebeichtet, was er vorher bei niemanden gemacht hat, aber er ist nicht bereit sich richtige hilfe zu holen. #
    Er meint er schafft es ohne Therapy. Ich habe seine Ec Karte und teile ihm auch das Geld ein. Das finde ich ok und es ist auch alles kein problem.
    Das Problem was ich habe ist das ständige lügen. Denn er läuft trotz allem jeden tag in die Daddelhalle hier bei uns im Ort, Angeblich um dort nur Kaffee zu trinken, weil er dort ja alle lange kennt(spielt dort seit fast über 25 jahren)
    Mich belügt er aber, indem er sagt er fährt zu seiner Mutter oder Bruder oder oder oder, aber im nachhinein kommt immer wieder raus das er in wirklichkeit in der Spielo war. Was soll ich denn tun? Ich habe schon immer gesagt es ist ok wenn du hin gehst, solange du nicht spielst, aber sag mir einfach die wahrheit wo du bist und denk dir nicht irgendwas aus. was das bei euch auch so eine situation oder anders? gebt mir doch bitte tipps oder was ist richtig? Warum verstehen spielsüchtige nicht das dass größte problem das lügen ist? jedenfalls für mich persönlich. kann man nicht einfach ehrlich sein und sagen ich war da habe einen kaffee getrunken?
    klar komme ich mir wie der letzte idiot vor weil ich ihm seinb geld einteile aber anders geht es wohl nicht, denn er will ja nicht mehr spielen.
    aber die ehrlichkeit fehlt und somit auch das vertrauen und das macht gedanklich total abhängig.
    ich würde mich über antworten freuen.

  9. #9
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    61

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    ich bin selbst Spieler - ich hoffe, Du bekommst auch noch Antworten von Angehörigen.

    Was Dein Freund tut, ist weiterspielen, ohne oder mit kleinen Einsätzen.
    Er braucht nicht den Kaffee in der Spielo und schon gar nicht die sogenannten "Freunde", er braucht die Umgebung der Halle, das Abschalten in der Halle. Er spielt weiter, ohne dabei Unsummen zu verlieren - er hat Dich, die aufpasst. Das ändert aber nichts daran, das er aktiver Spieler bleibt.

    Wenn er nicht einsieht, das er nur abstinent (also ohne Spielhallen-Besuche)eine Chance hat, sein Leben zu ändern, ehrlich zu werden, ohne Halle das Leben auszuhalten - irgendwann zu geniessen - dann kannst Du gar nichts tun.

    Solange Du keine Konsequenzen ziehst, wird er das auch nicht ändern - warum auch - klappt doch gut so. Er bekommt wie ein kleiner Junge Taschengeld eingeteilt, Essen, Unterhaltung, Sex und kann relativ ungestört weiter in die Halle gehen.

    Also, das Einzige, was mir geholfen hat, war Konsequenz. "Noch einmal lügen, dann...." .... und dann musst Du das auch tun.

    Spieler bleibt er immer, aber er kann alles dafür tun, abstinent zu leben, das heißt komplett ohne Glücksspiel und Hallenbesuche - aber dafür braucht er den Willen und den bekommt ein Spieler in der Regel nur, wenn nichts mehr geht. Angehörige, auch mit bestem Willen, verlängern diese Phase oft, weil sie alles ebnen, was ohne sie nicht mehr funktionieren würde

    Schau darauf, das Du Dein Leben finanziell auf eigene Beine stellst und ansonsten einen Weg findest, wie es Dir gut geht - egal was er macht. Deine Möglichkeiten, Ihn zu ändern, sind sehr begrenzt.

    Lieben Gruß,
    Joachim

  10. #10
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    12

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Joachim,

    danke für deine offenenen, auch wenn sie wehtun, Antworten. Ich habe mir schon hoffnungen gemacht, denn er will ja immer nur noch kleine Beträge haben und ich habe mir schon gedacht das er auch dies in den Automaten steckt.
    Irgendwie fühlt man das immer. Ich weiß ja auch das er immer lügt, aber ich habe irgendwie nicht den Mut konsequenzen zu ziehen, warum auch immer, denn als ich alleine war, also vor unserer Beziehung ging es mir doch viel besser. Dieses ganze Misstrauen und die ganzen Lügen machen mich fertig.
    Ich werde immer Missmutiger und Vertraue Ihm gar nicht mehr und fange an Ihn zu kontrollieren und weiß schon immer vorher was ich finden werde, also wozu eigentlich noch die ganze arbeit machen.
    Habe ich den gar keine Chance irgendetwas zu bewegen?
    Wie ist es denn bei Dir? Spielst Du noch immer oder hast Du den Kampf aufgenommen?

    Lg Carmen

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