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Thema: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

  1. #21
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    mein Name ist Katy und ich bin Angehörige, eines, abstinenten Spielers.

    Mein Geschichte begann 2007, mit dem entdecken der Spielsucht, meines Partners.
    Vielleicht ließt Du Dich mal in meine alten Beiträge ein, hier alles nochmal aufzuschreiben, das wäre zu viel.

    Du wirst sehen, das es ein Auf und Ab war, voller Hoffnung , Verzweiflung , Resignation....

    Es war ein weiter steiniger Weg, bis zu dem Tag, an dem mein, jetztiger Mann, endlich wirklich einsah, das er süchtig ist und kapituliert hat.

    Bei Ihm war es vom Einsehen, das er ein Problem hat (vorallem finanzell) bis zu dem Punkt, das er einsah, das das Spielen ihn im Griff hat und nicht er , das Spielen, über ich geh mal zur Beratung, in die SHG ( Dir zuliebe ) bis zum, ich tu es für mich ein ständiges Hin und Her, mit Lügen, Verzweiflung, doch wieder Spielen, alles zu geben, was ändern wollen,nichts tun, doch wieder , ein Weg von insgesamt 2 Jahren.

    Wirklich was bewirkt hat bei uns auch nur Konsequenz etwas.

    Bei seinem letzten Rückfall, hab ich Ihn nach 12 Stunden zocken, aus der Spielhalle geholt, bin mit Ihm Essen gegangen und hab Ihm dann gesagt, jetzt ist Schluß.

    Du packst jetzt Deine Sachen und gehst und wenn Du weisst was Du willst, dann komm wieder.

    Wir haben im Juni 2009 geheiratet, er hat eine ambulante Therapie gemacht und ist seit her trocken.

    Das war jetzt die ganz kurze Kurzfassung.

    Fazit: so wie Joa schon sagt:

    Du kannst unterstützen, mit Geld einteilen, mit einer gewissen massvollen Kontrolle, mit da sein ect.
    Aber ausschlaggebend und unablässlich für jeden Erfolg ist der Wille, des Spielers, nicht mehr spielen zu wollen.
    Der Leidensdruck muss grossgenug sein, das er für sich selbst, etwas ändern will, nicht für Dich oder andere, nur für sich.

    Mach Ihm klar, das er nicht Dir zu liebe aufhören soll, frag Ihn was Ihm sein Leben wert ist.

    Nur wenn er kapiert, das er was mit Ihm los ist und nur wenn er loslassen kann, in dem er akzeptiert, das er das Spielen nicht kontrollieren kann und das es Ihn zerstört, nur dann hat er eine Chance, nur dann kannst Du als Angehörige auch unterstützen.

    Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

    Liebe Grüsse

    Kiki

    Liebe Grüsse an Alle hier. ( Kätzchen, wie gehts Dir so??? )

  2. #22
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Danke für Eure hilfe.
    Es ist schon viel getan wenn man mit jemanden erfahrungen austauschen kann der gleiches erlebt hat.
    Mein Freund hat die Beiträge von Joachim gelesen und gesagt oder zugegeben das es genau so ist.
    Er will jetzt gar nicht mehr in die Spielo gehen, aber er möchte auch in keine SHG gehen. Er möchte es so schaffen. Ich meine das längste was er mal in der Spielo war ist 3 Stunden. Ich weiß nicht ob er alles ernst meint und ob er mich nicht mehr anlügen wird, aber er hat es versprochen und er weiß das wenn er nochmal lügt gehen muß. also bleibt mir jetzt ja nur abwarten und schauen was passiert, oder was sagt ihr dazu? Ich finde es war sehr überzeugend, denn er selber will jetzt seinen Schuldenberg abzahlen, natürlich unter meiner aufsicht und dadurch das er jetzt wieder voll arbeitet hat er auch nicht mehr viel zeit. Ich hoffe das er alles ernst meint und das ich weiter hoffen kann. Aber ich weiß auch das es rückfälle geben wird und dann muss ich weiter sehen.
    Ich freue mich weiter mit euch zu schreiben, denn es gibt mir irgendwie kraft weiter zu machen.

    ganz liebe grüße
    carmen

  3. #23
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,
    ich kann was dir dein Partner erzählt nicht so ganz nachvollziehen.
    Zunächst ist nach meiner Auffassung kein wirklich süchtiger Spieler in der Lage seine Sucht alleine in den Griff zu halten. Eine Verweigerung SHG oder Therapie als Hilfestellung anzunehmen,deutet daraufhin, dass er immer noch nicht den Ernst der Lage voll erfasst hat - oder nicht wirklch seine Sucht angehen will.
    Auch die Länge seiner angegeben Spielphasen stehen im Widerspruch zu seinem Schuldenberg.
    Ich will nicht sagen, das es nicht stimmt - doch ich als Spieler habe andere Erfahrungen gemacht - wie auch viele mir bekannte Spieler aus der SHG ebenfalls.
    Als süchtiger Spieler verliert man die Kontrolle über Zeit - und Geldaufwand.

    Ich hoffe sehr, das dein Partner die Kontrolle über sich gewinnt - doch wenn er das in meinen Augen so halbherzig macht, wird sich ein Erfolg nur schwer einstellen.

    Alles Gute für Euch - und ich hoffe trotz meiner Meinung, das alles was du gerne möchtest sich erfüllt.

    Herzlichen Gruß
    Rudi

  4. #24
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    61

    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    DU hast nach Hilfe gefragt, aber redest nur von Deinem Freund.
    Du solltest nicht auf das Wunder hoffen, das sich irgendwie alles ändert. Schaue auf Dich und ändere für Dich etwas zum Positiven, egal, was ER macht.

    Und ich gebe Rudi recht, es gibt nicht die Wunderheilung, das ist ein langer Weg vom Aufhören hin zu Veränderungen, die ich an meinem Leben vornehmen muss. Ich hoffe, das weiss Dein Freund. Wenn nicht, dann sollte er mal eine SHG besuchen, das hat zwar nicht jedem geholfen - aber keinem geschadet.

    Aber ich wünsche Euch auch alles Gute, die Frage ist, wo er steht - wirklich am Anfang des Aufhörens oder mitten im Spiel und der ich-lulle-Dich-ein Phase. Du wirst es merken.

    Joachim

  5. #25
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Ihr alle,

    ja ich weiß es hört sich alles halbherzig an, aber es bleibt mir doch nichts anderes übrig als abzuwarten, denn zwingen kann ich ihn doch nicht. Dazu möchte ich aber noch sagen, dass die meisten Schulden von meinem Freund daraus sind, das es mit der Selbstständigkeit nicht geklappt hat. Ob die höhe des Schuldenberg etwas mit dem Spielen zu tun hat weiß ich nicht.
    Ich weiß nicht wie ich mich ausdrücken soll, denn er sagt einerseits ja es stimmt alles was Joachim schreibt und anderseits wenn er so super süchtig wäre warum er nicht mehr hin geht und das seit einer Woche und ohne probleme, so wie ich beurteilen kann. Ich kann ihn doch nicht zwingen in eine SHG zu gehen wenn er meint er schafft es so. Und ob er mich einlullt weiß ich doch auch nicht. Das werde ich dann wohl sehen wenn er wirklich wieder hin läuft und ich es raus bekomme. Was bleibt mir übrig? Wenn er es nur für mich tuen würde wäre es doch genauso sinnlos, oder habe ich einige Berichte falsch verstanden?
    Ich weiß doch nicht was ich anderes machen soll. Was wenn er wirklich wieder hin geht? dann muß er ausziehen und was wenn er es nicht tut?
    Dann ist gut, aber ich kann es doch jetzt nicht vorraus sehen.
    Ich kann nur abwarten, zwar immer mit unruhe im Bauch, aber da muß ich wohl durch.
    Ich selber habe mir eine Therapeutin gesucht, die mir den Rücken stärkt und mein Durchsetzungsvermögen:-) ankurbelt.

    Lg Carmen

  6. #26
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch sogenannte Spielpausen gibt. Hervorgerufen durch den eisernen Willen, nicht mehr spielen zu wollen. Meine eigenen Spielpausen waren mal kurz mal länger, von einem Tag bis zu fünf Jahren. Meine eigene Erfahrung als Spielerin sagt mir weiter, solange ich nur nicht mehr spielen gehe, lebe ich in aktuter Gefahr. Bei mir hat sich erst etwas verändert (übrigens wie bei allen anderen trockenen Spielern, die ich kenne auch) als ich vor mir selbst kapituliert und Hilfe gesucht und angenommen habe.

    Mit anderen Worten, es reicht in der Regel nicht, einfach nur nicht mehr spielen zu gehen, sondern ich muss mein Leben verändern.

    Auch von mir alles Gute für Eure Zukunft
    und an alle anderen hier einen ganz herzlichen Gruß

    Mikesch

    (P.S. an Kiki: ich melde mich die Tage bei Dir!)

  7. #27
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    natürlich kannst du deinen Partner nicht zwingen eine SHG aufzusuchen.

    Doch nur abzuwarten ob sich was zum positiven ändert, würde mich als Partner glauben lassen, das eine gewisse Akzeptanz der Situation - und somit zu der bestehenden Spielsucht besteht.

    Natürlich muß man als Mitbetroffener akzeptieren, das der Partner spielsüchtig ist. Das heißt aber nicht, das du die Füsse still halten sollst - oder mußt.

    Ein positiver Druck sollte ruhig stattfinden. Das heißt auch das Einfordern von Hilfesuchen des Spielers. Darauf bestehen, das er Hilfe annimmt - sei es eine Therapie oder eine SHG - ich denke wenn er es ernst meint in Eurer Beziehung, kann und wird er es dir nicht abschlagen.

    Der eigene Wille des Spielsuchtkranken ist jedoch entscheident für den Ausstieg - der muß vorhanden sein, um überhaupt Chancen zu haben, die Spielsucht beherrschen zu können. Nach meinen Erfahrungen nutzt jedoch auch der eigenen Wille nicht viel - wenn ích keine entsprechende Hilfe suche.
    Wobei die Suche nach Hilfe auch den eigenen Willen unterstreicht -
    und wie es Joa sagte - es hilft vielen - und schadet keinen.

    Ich wünsche Euch, das alles für Euch positiv weitergeht - und Grüße alle Anderen hier.

    Rudi

  8. #28
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Ihr,

    ja ich werde auch weiter versuchen Ihn dazu zu bewegen sich noch profesionelle Hilfe anzunehmen.
    Komplett die Füße still halten kann ich gar nicht, denn dafür bin ich nicht der Typ. Ich will ja nicht aufgeben und ich glaube auch das ich es früher oder später schaffen werde Ihn dazu zu bekommen. Nur weil er sagt er geht nicht mehr hin und will nicht mehr spielen ist das Thema für mich ja nicht gleich total erledigt. Im Hinterkopf bleibt es immer und ich werde auch nicht aufhören davon zu reden. Ich habe seinen Besten Freund mit hinzugezogen und hoffe das er auch noch positiven Einfluss auf Ihn nehmen wird. Er persönlich sagt, dass wenn es einer schafft meinen Freund auf die Richtige Bahn zu bekommen dann ich, dennseit wir zusammen sind soll er sich schon total gedreht haben in seinem Verhalten und in seiner Lebenseinstellung. Was ich ja nicht beurteilen kann, denn ich kenn Ihn ja nur so. Aber aus Erzählungen weiß ich das er vorher ein kompletter Egoist war und auf niemanden Rücksicht genommen hat, was jetzt anders ist.
    Ich hoffe auf Erfolge und würde auch gerne weiter darüber erzählen.
    Ich werde nicht locker lassen bis Er weitere Hilfe annimmt und wir dann eine Gute Zukunft haben werden.

    Liebe Grüße
    Carmen

  9. #29
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Carmen,

    du schreibst, dass du weiter kämpfen willst - das kommt mir sehr bekannt vor, auch ich habe jahrelang gekämpft und tue es momentan wahrscheinlich immer noch ein wenig.

    Aber, auch wenn es sehr schwer ist, nicht du musst kämpfen, sondern eher er! Meine Therapeutin hat mir gesagt ich käme ihr vor wie Don Quichote, der gegen Windmühlen kämpft. Der Weg ist glaube ich mittlerweile eher, das man sich als Angehöriger wieder stärker um sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse kümmern muss. Deshalb finde ich es sehr gut, dass du dir Hilfe geholt hast.

    Auch sehr wichtig ist Offenheit und Ehrlichkeit! D.h., bei uns wissen alle Freunde und die Familie bescheid. Es ist sehr wichtig für mich, das ich mit allen wichtigen Personen offen über unsere Situation reden kann, also keine Lügen oder Halbwahrheiten darüber, warum das Geld knapp ist, oder warum mein Partner manchmal Verabredungen nicht eingehalten hat, oder warum er erst mitten in der Nacht nach hause gekommen ist.

    Deshalb ist es ein sehr guter Schritt, das sein bester Freund eingeweiht ist. Es sollte aber nicht dabei bleiben, sondern auch die Familie und andere Freunde sollten von diesem Problem erfahren. Am besten wäre es natürlich er würde sich ihnen offenbaren. Mein Mann hat dies getan. Wenn er es nicht selbst tun will, bin ich skeptisch ob es im wirklich ernst ist mit der Spielabstinenz.
    Auf jeden Fall solltest du dich deinen Freunden und deiner Familie anvertrauen, man fühlt sich dann nicht mehr ganz so allein mit der Last.

    Und wenn der Punkt erreicht sein sollte, dass du merkst, es geht nicht mehr, hast du auch immer die Option, das du dir eine eigene Wohnung suchst!
    Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer sowas ist und habe es bislang auch nicht getan (momentan haben wir wieder eine bessere Phase), aber ich bleibe wachsam und ganz wichtig ist auf sich selbst zu schauen und sich nicht völlig hilflos zu fühlen.
    Du bist der Spielsucht deines Partners gegenüber absolut machtlos, aber für dein Wohlbefinden kannst du eine Menge tun! Und auch dafür sind Freunde und Familie sehr hilfreich.

    Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit

    Mond

  10. #30
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    Standard AW: Getrennt von Spielsüchtigem - Zweifeln oder tapfer sein

    Hallo Mond,

    danke für Deine Antwort, leider ist dieses Forum manchmal wie ausgestorben. Man bekommt nicht oft Antworten, obwohl man es sich wünscht oder gerade dann wenn man sie braucht. Die Familie von meinem Freund weiß auch darüber bescheid, nur leider können die nicht wirklich offen über das Thema reden bsw. sie wollen es wohl nicht, denn irgendwie habe ich das Gefühl das es denen egal ist. Wahrscheinlich haben Sie sich damit abgefunden, dass sie Ihn nicht ändern können, aber ich weiß das Er sich vielleicht doch ändern kann.
    Wie ist es denn bei Euch so gelaufen? Kannst Du deinem Mann/Freund vertrauen? Ich finde gerade das ist so furchtbar wichtig und ich würde so gerne das mein Freund offen mir mir darüber redet, aber er tut es nicht, denn worüber soll er reden er geht ja schließlich oder für mich angeblich nicht mehr spielen. Es ist so schwer das zu glauben. Einerseits möchte ich das, aber anderseit sind schon so viele Lügen gewesen.
    Manchmal ist es schon hart und ich dann denke ich so möchte ich nicht weiter machen, aber ich liebe ihn nunmal.

    Liebe Grüße
    Carmen

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