Hallo Charlotte,

gute Idee, die wir auch schon in Überlegung hatten und dann aber ausgebremst wurden, wegen der Insolvenz.
Das jetzige Gemeinschaftskonto ist für uns zur freien Verfügung frei geschaltet, aber ein neues Konto nur für mich zu eröffnen, geht nach unseren Infos nicht so einfach.
Mein Mann war jetzt auch wieder bei der Suchtberatung, hat sich über Möglichkeiten informiert und für Casinos sperren lassen.

Was ich ja so "witzig" finde, ist, dass man dort ja immer noch reingehen kann und alles verzocken. Nur vor dem Gewinn ist dann derjenige geschützt, denn den bekommt man nicht ausgezahlt.
Mir tut es leid, wenn ich sehe, wie sich mir bekannte Zocker bemühen und sich redlich Mühe geben und mit ihrer Sucht kämpfen und dann in einfachen Dingen Steine in den Weg gelegt bekommen.
Bei uns in der Gegend gibt es leider keine Selbsthilfegruppe für Spielsüchtige und in der Suchtberatung Vorort gibt man auch ehrlich zu eher auf Alkohol und illegale Drogen ausgerichtet zu sein. Ich war selbst dabei als mein Mann telefonisch bei einer Selbsthilfegruppe hier bei uns nachfragte und er die Ablehnung bekam, weil er ein Zocker sein. Man hätte schon genug mit den Alkoholikern zu tun und müsse diese "labilen" Menschen nicht noch auf andere Süchte bringen. Die ambulante Therapeutin meines Mannes hat ein anderes Therapieziel verfolgt wie es in der stationären Therapie angewandt wurde und dann hat sie die Therapie beendet.
Ich will niemanden hier mit meinen Worten entmutigen nur mal kurz Dampf ablassen.
Kämpft weiter und gebt nicht auf. Wenn ihr schwach werdet, ist noch nicht die ganze Schlacht verloren. Ich wünsche allen Kämpfern Hilfe an der Seite und Menschen, die Stützen aber nicht alles tragen.

Wir haben für uns als nächsten Schritt überlegt, Flyer mit Foto und Personenbeschreibung von meinem Mann zu fertigen, in seine bevorzugten Spielhallen zu bringen und wo er sich dann dort Hausverbot erteilen lässt. Wie weit das Personal dann darauf achtet....keine Ahnung. Aber wie alle Spieler ist ihm "sein Gesicht" sehr wichtig. Und wenn ich dabei bin ist ihm das superpeinlich. In einer Hölle hat das schon funktioniert und ich hoffe für die Zukunft das Beste.
Er hat auf jeden Fall das Gefühl nicht völlig machtlos seiner Sucht gegenüber zu stehen sonder kann etwas tun. Und mir ist das auch sehr wichtig, denn wenn er aufgibt, ist unsere Familie nicht mehr zu retten.

Danke liebe Charlotte für deine Antwort und ich hätte noch eine Frage. Mein Mann war im Netz bei einer Selbsthilfegruppe, die jetzt aber geschlossen wurde. Wo könnte er das jetzt machen? Gibt es Foren, wo ein regelmäßiger und häufiger Chat möglich wäre?

Danke und liebe Grüße von Manuela