Hallo Monika

ich war länger nicht hier und hab dich erst heute gelesen.

Was du schreibst, kenne ich sehr gut auch von mir.

Dass das Spielen das einzigste ist, was mir wirklich Freude macht, denke ich auch oft.
Doch das ist irgendwie auch eine Lüge..
weil das Spielen mich unhruhig macht im Grunde. Und wie oft hab ich mich schon zu tiefst gehasst, weil ich das Spielen nicht mehr kontrollieren konnte. Wie von Sinnen weiter zocken musste, obwohl ich schon Nervlich und mit meinen körperlichen Kräften am Ende war.

Manchmal möchte ich spielen, weil ich nichts schöner finde in dem Moment...
manchmal..aus Protest und Rebellion.
oft weil die Sucht ( Gewohnehits-Verhalten) mich einfach da zu treibt und ich da nichts entgegenstellen kann/will in dem Moment.

Du klingst sehr verzweifelt..aber auch wütend...das kann ich auch gut nachempfinden.

Es ist für mich auch nach all den Jahren wo ich aus der Sucht heraus finden möchte schwer...mit mir im Reinen zu sein und zu bleiben...das *Bleiben* ist das Schwerste.

Ich verzocke noch nicht mal mein eigenes Geld, sondern das meines Mannes.
Auch dahinter stehen ehemalige Verletzungen. *Die Verletzungen* erlauben mir..oder besser gesagt..durch die erlaube ich mir...*mich zu rächen* ...eine Art Vergeltung /Gutmachung zu fühlen.
Es ist meine Hilflosigkeit und Machtlosigkeit..mich anders zu wehren.
Dafür müsste ich neu lernen..mich zu wehren...für mich zu sorgen
Doch dahinter steckt widerum viel Angst.
Ich hab angefangen es in kleinen Schritten immer wieder zu üben.

Ich hab bei mir festgelstellt..wie sehr verseucht...mein eigenes Denken über mich war/ist. Welche schlechten Überzeugungen in mir über mich schlummern..gegen die ich auch rebellieren will.
Oft hab ich meine eigenes Denken über mich...auf meine Familie einfach übertragen und für deren Realität gesehen.
Seid ich besser mit mir umgehen lerne und besser über mich denken kann...wurde das plötzlich ganz anders. Die Resonanz war positiv..so wie ich auch positiv in mir war.
Ich lerne mich ab zu grenzen..nicht mehr so absolut zu werten..eher zu verstehen und zu verzeihen. Mir selber, wie auch anderen.
Diese Energie hilft mir besser.

Ich habe einsehen und fühlen können..dass ich nur mir selber schade und nicht anderen. Dass das Zocken zwar kurzfristig für mich schön ist aber langfristig grausam vernichtet. Denn das Leben ging an mir vorbei..weil ich keine Sinne mehr für was anders übrig hatte.

Die Überlegung , dass es ein *Sieg* der Anderen wäre..wenn du das Spielen aufgibst...hindert dich nur drann..es für dich selbst tun zu möchten.
Wichtig ist aber..ob du es dir selber Wert bist.

Ich habe mich mal gefragt...ob ich eigendlich gegen Andere rebelliere oder gegen mich selber ^^
und musste erkennen..das ich gegen mich selber ständig kämpfte
Gegen die Ambivalenten Überzeugungen von mir..in mir...
Das Spielen war/ist für mich ein Selbstschädigendes Verhalten...

Ich fragte mich..will ich mich weiter dauernt selber schädigen..oder mit mir lernen gut um zu gehen? Ich hab mich für das Letztere entschieden.
Es geht nur langsam..in kleinen Schritten..und nur mit ständigem Üben ...
und auch Verständnis für mich selber.

Und Hilfen brauche ich auch...denn allein drehe ich mich im Kreis...trete auf der Stelle...verliere mich oft wieder.
Hilfen sind für mich..Austausch mit Erfahrungen Genesender und anderer Mit-Betroffenen, professionelle Fachhilfen und mein Glaube an eine höhere Macht.

Ich weiß heute..ich darf meine Zeit brauchen..meine Schritte gehen..die ich brauche um zu begreifen. Mir kann kein anderer mehr Druck machen, wenn ich ihn mir nicht selber mache.

lg charlotte