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Thema: Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

    Hallo zusammen,

    ich sehe ich war seit 11/2010 nicht mehr hier. Ich bin noch immer Spieler, aber mittlerweile nicht mehr in Spielotheken sondern Internetslotmachines.
    Ich kann bei Gewinnen nie aufhören und verspiele diese immer wieder und setze noch mehr.

    Mittlerweile bin ich pleite und habe kein Geld mehr. Zwangsvollstreckungsmaßnahmen stehen vor der Tür und manchmal will ich ja auch aufhören mit dem zocken.

    Aber in anderen Momenten ist es einfach so, dass zocken das Einzige in meinem Leben ist was mir irgendwie Spass macht und Entspannung bringt für den Moment.

    Je mehr Druck meine Umwelt erzeugt und Hilfe durch Nichthilfe praktiziert und die mich dadurch zwingen den Kontakt zu Ihnen abzubrechen weil ich mich sicher nicht erpressen lasse, desto weniger wird mein eigener Wille aufzuhören.

    Was vorher noch wirklich stark war, ist durch das Verhalten meiner Umwelt im Moment auf 0 geschrumpft. Im Moment würde ich sogar kriminell werden wenn mir etwas einfallen würde um an Geld zu kommen um weiterzuzocken.

    Weil meine Umwelt mich nicht in Ruhe lässt, mit Schuldgefühlem arbeitet, mich anätzt und dadurch meine totale Rebellion durchbrechen lässt.

    Ich habe keinen Bock mich bevormunden zu lassen.
    Was nehmen sich die Angehörigen eigentlich raus mit Ihrer Jammernummer.
    Machen es den Betroffenen einfach nur schwer und erreichen das Gegenteil von dem was sie wollen.

    In einer komplizierten Familienstruktur ist man geneigt seiner Familie zu zeigen schaut mal wie absolut machtlos ihr seid. Das war ich als Kind auch..

    Und jetzt seid ihr einfach nur machtlos und könnt nichts tun.

    Und wenn ich weiter vollgelabert werde höre ich nie auf zu zocken. Eher gehe ich Zigarettenholen und komme nicht mehr wieder.

  2. #2
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    182

    Standard AW: Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

    Ich hatte wirklich denk Willen aufzuhören (sogar eine Klinik ausgesucht), aber durch die Therpeutin habe ich soviel über meine Familie erfahren, bzw mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen, dass ich mir im Moment in nichts mehr sicher bin.

    Im Moment habe ich so einen Spieldruck, dass ich durchdrehen könnte.
    Ich habe körperliche Entzugserscheinungen.

    Und ich habe den Gedanken, wenn ich jetzt aufhöre dann habt ihr was ihr gewollt habt und ihr verbucht es noch als Erfolg wegen Eures Verhaltens welches ich aber durch und durch Mist fand.

    Wie wir Süchtigen nicht verstanden werden, wie wir in die Ecke gestellt werden.
    Von den eigenen Angehörigen. Wie sie sich über uns erheben nur weil sie angeblich ohne Makel sind...

  3. #3

    Standard AW: Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

    Hallo Monika,

    schön mal wieder etwas von Dir zu hören. Da bisher noch keiner von den anderen Usern geantwortet hat und das Forum aktuell nur wenig besucht wird, schreibe ich Dir einfach mal, was Dein Beitrag bei mir ausgelöst hat.

    Was Du über Deine aktuelle Situation schreibst (starker Spieldruck, Zwangsvollstreckung,...) hört sich für mich bedrohlich an. Hast Du professionelle Hilfe (z.B. Schuldnerberatung) die Dich in dieser existenzell bedrohlichen Situation unterstützt? Falls Du die Situation alleine regeln musst, kann ich mir vorstellen, dass dies starken Druck bei Dir auslöst, der wahrscheinlich wiederum zu Spielsdruck führt. Du schreibst ja auch, dass das Spielen momentan das einzig Positive ist und Dir zumindest für einen Moment Spaß und Entspannung bringt.
    Außerdem scheinst Du neue Erkenntnisse und Klarheiten bezüglich Deiner Familie und Deiner Vergangenheit durch die Gespräche mit Deiner Therapeutin entwickelt zu haben. Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du sehr wütend auf Deine Familie und möchtest, dass sie die Machtlosigkeit, die Du als Kind erlebt hast, nun durch Dein Spiel auch erleben. Du schreibst, dass das Verhalten Deiner Angehörigen eine Rebellion bei Dir auslöst. Nach dem, was Du schreibst, kann ich das vom Gefühl her gut nachvollziehen, mein Verstand befürchtet allerdings, dass Du für Deine Rebellion einen hohen Preis zahlen wirst, wenn Du weiterhin im Teufelskreis von Spielen, um den Druck zu vergessen und den Konsequenzen des Spielens lebst.
    Ist es möglich, dass Du erst einmal Distanz zu Deiner Familie aufbaust, um heraus zu finden, ob der Weg, den Du eingeschlagen hast (Therapiegespräche, Klinik,...), unabhängig von der Reaktion Deiner Familie, nicht doch der richtige für Dich war?

    Wenn Du Lust hast, kannst Du mir ja auf meine Fragen antworten. Ich würde mich freuen.

    Viele Grüße

    Katharina Weege
    Fachstellenteam

  4. #4
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    Standard AW: Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

    Hallo Monika

    ich war länger nicht hier und hab dich erst heute gelesen.

    Was du schreibst, kenne ich sehr gut auch von mir.

    Dass das Spielen das einzigste ist, was mir wirklich Freude macht, denke ich auch oft.
    Doch das ist irgendwie auch eine Lüge..
    weil das Spielen mich unhruhig macht im Grunde. Und wie oft hab ich mich schon zu tiefst gehasst, weil ich das Spielen nicht mehr kontrollieren konnte. Wie von Sinnen weiter zocken musste, obwohl ich schon Nervlich und mit meinen körperlichen Kräften am Ende war.

    Manchmal möchte ich spielen, weil ich nichts schöner finde in dem Moment...
    manchmal..aus Protest und Rebellion.
    oft weil die Sucht ( Gewohnehits-Verhalten) mich einfach da zu treibt und ich da nichts entgegenstellen kann/will in dem Moment.

    Du klingst sehr verzweifelt..aber auch wütend...das kann ich auch gut nachempfinden.

    Es ist für mich auch nach all den Jahren wo ich aus der Sucht heraus finden möchte schwer...mit mir im Reinen zu sein und zu bleiben...das *Bleiben* ist das Schwerste.

    Ich verzocke noch nicht mal mein eigenes Geld, sondern das meines Mannes.
    Auch dahinter stehen ehemalige Verletzungen. *Die Verletzungen* erlauben mir..oder besser gesagt..durch die erlaube ich mir...*mich zu rächen* ...eine Art Vergeltung /Gutmachung zu fühlen.
    Es ist meine Hilflosigkeit und Machtlosigkeit..mich anders zu wehren.
    Dafür müsste ich neu lernen..mich zu wehren...für mich zu sorgen
    Doch dahinter steckt widerum viel Angst.
    Ich hab angefangen es in kleinen Schritten immer wieder zu üben.

    Ich hab bei mir festgelstellt..wie sehr verseucht...mein eigenes Denken über mich war/ist. Welche schlechten Überzeugungen in mir über mich schlummern..gegen die ich auch rebellieren will.
    Oft hab ich meine eigenes Denken über mich...auf meine Familie einfach übertragen und für deren Realität gesehen.
    Seid ich besser mit mir umgehen lerne und besser über mich denken kann...wurde das plötzlich ganz anders. Die Resonanz war positiv..so wie ich auch positiv in mir war.
    Ich lerne mich ab zu grenzen..nicht mehr so absolut zu werten..eher zu verstehen und zu verzeihen. Mir selber, wie auch anderen.
    Diese Energie hilft mir besser.

    Ich habe einsehen und fühlen können..dass ich nur mir selber schade und nicht anderen. Dass das Zocken zwar kurzfristig für mich schön ist aber langfristig grausam vernichtet. Denn das Leben ging an mir vorbei..weil ich keine Sinne mehr für was anders übrig hatte.

    Die Überlegung , dass es ein *Sieg* der Anderen wäre..wenn du das Spielen aufgibst...hindert dich nur drann..es für dich selbst tun zu möchten.
    Wichtig ist aber..ob du es dir selber Wert bist.

    Ich habe mich mal gefragt...ob ich eigendlich gegen Andere rebelliere oder gegen mich selber ^^
    und musste erkennen..das ich gegen mich selber ständig kämpfte
    Gegen die Ambivalenten Überzeugungen von mir..in mir...
    Das Spielen war/ist für mich ein Selbstschädigendes Verhalten...

    Ich fragte mich..will ich mich weiter dauernt selber schädigen..oder mit mir lernen gut um zu gehen? Ich hab mich für das Letztere entschieden.
    Es geht nur langsam..in kleinen Schritten..und nur mit ständigem Üben ...
    und auch Verständnis für mich selber.

    Und Hilfen brauche ich auch...denn allein drehe ich mich im Kreis...trete auf der Stelle...verliere mich oft wieder.
    Hilfen sind für mich..Austausch mit Erfahrungen Genesender und anderer Mit-Betroffenen, professionelle Fachhilfen und mein Glaube an eine höhere Macht.

    Ich weiß heute..ich darf meine Zeit brauchen..meine Schritte gehen..die ich brauche um zu begreifen. Mir kann kein anderer mehr Druck machen, wenn ich ihn mir nicht selber mache.

    lg charlotte

  5. #5
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    Standard AW: Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

    Hallo Charlotte

    ich frage mich, wo sind sie alle hin? Es sind doch sicher nicht alle trocken? Früher war es hier voll. Jeden Abend waren mindestens 8 Leute im Chat, auch tagsüber war man niemals alleine.

    Ja Du hast recht. Mit allem was Du schreibst.

    Aber man kann nicht so aus seiner Haut. Ich spüre den Druck der anderen doch. Wie ich sein soll, wie ich zu sein habe. Was ich aber nicht bin. Ich bin es nicht.
    Ich weiss nichtmal ob ich es jemanls sein kann.

    Ich bin schon lange süchtig. Ich habe eine Therapeutin, die aber nichts mit Sucht zu tun hat und bei der Caritas hier habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht.

    Es ist die einzige Anlaufstelle für Spieler im Umkreis, die aber doch keine so rechte Anlaufstelle sein wollen.

    Ja eine Klinik ist in Planung und alles, aber ich frage mich, kann ich jemals das sein was die anderen wololen das ich bin ?

    Ich denke nicht. Wie soll ich denn?
    Ich bin doch keine Stück Holz. Die Worte wir halten zu Dir, mit unterschwelligem totalem Druck, machen mich nicht von einem Tag auf den anderen zu einem trockenen Spieler.

    Ich will im Moment nur flüchten. Ich habe sogar über das schlimmste Nachgedacht.

    Wenn ich eine unberechenbare Belastung für die anderen bin nicht mehr zu sein.

    Ich bekomme so schnell gar keinen Klinikplatz. Es ist irgendwie schwer Kliniken mit dem Schwerpunkt Sucht zu finden die auch Depressionen behandeln.

    Du hast recht, aber es fühlt sich anders an.. Ich kann die Haltung, es kann mir keiner Druck machen ausser mir selbst, nicht annehmen.

    Da der Druck von aussen kommt. Da müsste ich meine Ehe und die familiären Kontake abbrechen.

    Eine eigene kleine Wohnung nehmen. Dann ginge das. Aber ich bin zu zweit und da ist immer noch ein anderer ein Leidtragender...

    Und ich möchte meine Ehe behalten.

    Gruss
    Monika

  6. #6
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    Standard AW: Müssen aber nicht wollen. Dumme Angehörige

    Hallo Monika

    also mein Suchtberater hatte mir geholfen um nach Münschwies zu kommen. Das ging innerhalb 3 Monaten. Das ist eine Suchtklinik auch für Spieler und auch für Psychosomatik, Borderline, Depressionen, Ängste...alles mögliche wird da mit einbezogen und gleich mit behandelt. Die Klinik hat einen guten Ruf. Kannst ja mal nach googlen.

    Es ist eine/deine Entscheidung zu flüchten. Du meinst bestimmt es bleibt dir nix anderes übrig..doch es gibt Alternativen. Du kannst sie nur noch nicht sehen...darum gibt es sie auch nicht für dich.
    Ging mir jedenfals so.
    Kann mir also nur denken, dass es bei dir ähnlich ist..und nicht behaupten.

    Wie willst du mit dir ins Reine kommen, wenn du dich meist nur um andere Leuts Erwartungen kümmerst???...oder davor flüchten musst?

    Es ist dein Leben..die Jahre sind eh begrenzt und vergehen schnell.

    Nicht das ich dich nicht verstehen und nachempfinden könnte..hab selber so *getickt*...doch ich will einfach so nicht mehr weiter machen.

    Ich hab auch immer gedacht und so gefühlt..das alles und alle mir Druck machen..nicht, nur wegen der Spielerei...nein..ich mein das mehr im Allgemeinen. Ich übe nun es nicht mehr zu zu lassen und es geht immer besser..das Schöne ist...es hilft mir in vielen Bereichen.

    Du hast recht..du bist wie du bist...
    und nur ,wenn DU für dich es willst..und nur soweit du es schaffst...kannst du dich verändern.

    Es wird erwartet...na und?? muss ich denn Erwartungen erfüllen?

    Wer sagt das?

    Wenn es mir Druck macht..dann sag ich mir doch selber : *ich muss Erwartungen erfüllen*....weil ich nicht aushalten kann, wenn einer sauer wird..oder mir damit auf die Nerven geht..oder ich abgelehnt werde...oder oder...

    also, ich will das so nicht mehr leben.

    wenn du meinst/denkst/fühlst es geht bei dir nicht anders..dann ist und bleibt das auch so...für Dich...ist doch klar

    da muss dann schon eine Hoffnung, eine Motivation ...ein Lebenswille ...ein Lichtblick in dir sein
    um es langsam, langsam anders ausprobieren zu wagen...

    mit der Zeit ergibt sich dann viel Neues..ein neuer weg..eine andere Monika..die mit sich zufrieden ist. Die nicht mehr flüchten muss.

    Du kannst natürlich auch so weiter leben wie bisher..wer soll das verhindern können..ausser dir? Du hast doch dein Recht..das so zu leben, wie du es nur kannst.

    Nur du allein weißt und spürst wo für dich Grenzen sind..die du nicht überschreiten kannst.

    Vielleicht aber auch nur *noch* nicht.

    Mit Gedult und Übung und ne menge Mut...und vielleicht Unterstüzung...können noch Recursen entdeckt werden, von denen du jetzt noch nichts ahnst.

    Wäre das für dich nicht für dich lohnenswert /erstrebenswert ? reitzt dich das nicht?...oder hast du dich schon absolut aufgegeben?

    lg charlotte

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