Liebe Kath..

ich bin auch Mitarbeiterin der Fachstelle Glücksspielsucht in Neuss. Es hat mich etwas erschreckt, wie beiläufig Sie Ihre eigene Erkrankung erwähnen. Ihr Stress ist, so wie es den Eindruck hat, schon so groß, dass Sie selbst krank werden. Das ist gar nicht ungewöhnlich bei Angehörigen von Menschen, die ein Glücksspielproblem haben und die selbst nicht aktiv, konsequent und kontinuierlich an der Bewältigung der Krankheit arbeiten.
Wie wäre es denn, sich einmal "in Gedanken" damit zu beschäftigen, wie Ihr Leben ohne Ihren Partner aussehen würde. Meist stellt frau/man sich die Katastrophe darunter vor, aber es wäre wichtig, genau hinzuschauen und sich dies zumindest vorstellen zu können. Das kann einem Kraft für Entscheidungen geben. Ich glaube, diese innere Freiheit, zu gehen, müssen Sie haben, wenn Sie eine Partnerschaft mit einem Glücksspielsüchtigen eingehen. Es ist notwendig, dass Sie "fühlen", wo Ihre eigene Grenze ist.
Leider keine einfache Sache, ich weiss.

Ich wünsche Ihnen Mut und Energie, auf sich selbst zu vertrauen.

Cäcilia Arenz-Bessel