Ich persönlich bin ja regelmäßig hier und kann nur schreiben, warum ich es bin (und nicht, was mich davon abhält).

Ja, ich sehe mich auch als Co-Abhängige und muss mich damit auseinandersetzen, dass nicht nur mein Partner ein Problem hat, sondern auch ich. Ich sehe unsere Beziehung, die vom Spielen beeinflusst ist, als ein System - das aber auch so nur funktioniert, wenn ich meine Rolle dabei spiele. Und ich bin davon überzeugt, dass ich nur an meinem eigenen Verhalten etwas ändern kann.

Vielleicht macht das wirklich viel aus: Diese Machtlosigkeit gegenüber dem Spielen und anderen Problemen, die beim Partner liegen. Und die Schwierigkeit, genau das zu akzeptieren - zum Teil verbunden mit der nicht enden wollenden Hoffnung "Irgendwann wird das wieder".
Aber eben auch die andere Seite: Was kann ich tun? Was kann ich vor allen Dingen für mich tun? (Ich bin doch gar nicht das Problem, es ist doch mein armer, armer Partner - der sich aber doch ganz eigenständig entscheidet). Ich weiß, wie schwer es ist, den Blick auf sich selbst zu richten.

Erst gestern hat eine Freundin noch zu mir gesagt: Du bist jemand, der davon lebt, für andere über die eigenen Grenzen zu gehen.
Und plötzlich soll man lernen, Grenzen zu setzen und für sich selber zu leben.
Es ist nicht einfach.

Manche schämen sich für ihren Partner, manche aber auch dafür, dass sie sich nach wie vor für ihren Partner entscheiden, trotz des Spielens.

Und: Hier im Forum wird es jedem Angehörigen sehr schnell deutlich gemacht: Du kannst nichts tun, wenn dein Partner nicht will. Grenze dich ab! Tu etwas für dich!
Vielleicht können manche genau damit nicht umgehen?

Trotzdem finde ich es richtig, denn irgendwann wird man sich vielleicht daran erinnern und an dem Punkt sein, an dem man diese Worte "Tu etwas für dich!" umsetzen kann.