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Thema: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

  1. #1

    Standard Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Wie versprochen haben wir eine extra Rubrik für Angehörige eingerichtet und damit einen Raum für Eure Gedanken, Erzählungen, Fragen und Euren Austausch geschaffen.

    Natürlich können Betroffene auch zu den Themen der Angehörigen posten. Die Idee ist, dass die spezifischen Themen von Betroffenen in den anderen Rubriken ihren Platz haben.

    Wir hoffen auf Euren regen Austausch.

    Viele Grüße

    Katharina Weege
    Fachstellenteam

  2. #2
    Registriert seit
    27.01.2009
    Beiträge
    121

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Hallo Katharina,

    vielleicht ist es möglich, meinen Thread "Mein Weg - sein Weg - ...." hierher ("Angehörige") zu verschieben?

    Liebe Grüße,
    Kate

  3. #3

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Hallo Kate,

    Deine Idee Deinen Threat hierher zu verschieben finde ich gut.
    Ich habe morgen Zeit für das Forum eingeplant und werde
    mal versuchen, ob die Idee umsetzbar ist, ich glaube schon, dass das klappt.

    Viele Grüße

    Katharina Weege

  4. #4

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Hallo Kate,
    wie Du siehst, war die Verschiebung von "Mein Weg" erfolgreich.
    Wir bekommen langsam Übung!

    Viele Grüße aus Neuss
    Katharina & Verena

  5. #5

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Zunächst einmal wünsche ich
    ein gutes neues Jahr!

    Ich frage mich am Beginn des neuen Jahres, wieso noch keine Angehörigen auf Kate geantwortet haben...
    Sicher kann dieses Forum nur ein Weg sein, auf dem Angehörige Hilfe bekommen. Da gibt es u.a. die Telefon-Nr. der Infoline Glücksspielsucht NRW, die Gott-sei-Dank! auch zunehmend von Angehörigen genutzt wird. Es gibt andere Foren, es gibt Beratungsstellen usw...
    Dennoch: woran liegt es?
    Eine Vermutung: ich glaube, es ist beängstigend, den spielsüchtigen Partner oder die Partnerin einmal zur Seite zu stellen und sich als Angehörige (als Angehöriger) in den Blick zu nehmen. Vielleicht ist es auch mühsamer? Warum sollte frau/man es überhaupt tun?
    Ich hätte ein paar Überlegungen dazu. Noch jemand, außer mir, der/dem etwas einfällt?

    Herzliche Grüße aus Neuss

    Cäcilia Arenz-Bessel

  6. #6
    Registriert seit
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    Bremen
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    12

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Hallo und ein gutes 2013 Euch allen!

    Ich habe im September eine Gruppe für Angehörige gegründet, wir haben darauf aufmerksam gemacht mit Flyern, es gab einen riesigen Zeitungsartikel und in den Ämtern und Behörden ist die Gruppe auch gut vernetzt: Bis jetzt sind durchschnittlich "nur" fünf Angehörige (Frauen) anwesend.

    Etliche Teilnehmerinnen kamen genau einmal - nur wenige sind geblieben.

    Ich glaube, es liegt daran, dass ein Besuch in einer solchen Gruppe oder hier im Forum der Aufforderung gleichkommt, die Augen zu öffnen, hinzusehen, nichts mehr schönzudenken. Und das ist hart und anstrengend, beraubt es die Angehörigen doch vieler Illusionen.

    Neulich sprach ich mit einer Frau, die meine Selbsthilfegruppe verwechselt hatte mit der Gruppe für die Angehörigen, und sie meinte, eigentlich müsse sie ja ihren Mann hier hinschicken - darauf sagte ich, er müsse von selbst kommen wollen, sonst würde das wohl nicht viel bringen.

    Er spielt noch. Ich riet ihr, auf ihr Geld aufzupassen, auf ihr Konto, die Sparbücher usw. Darauf meinte sie, sie wolle ja nicht, dass er sich schämt. Und es sei schon hart genug für ihn. Ich meinte, lieber solle er sich schämen, als dass sie alles verliert und die Existenz beider bedroht wird. Sie verstand es nicht.

    Da fiel mir auf, wie wenig die Dame über die Gefahren einer Glücksspielsucht wusste. Sie hat noch nicht den Weg der Sucht ihres Mannes zu Ende gedacht: Wenn alles geplündert ist, was sich zu Geld machen lässt usw. - deshalb hat sich nicht noch nicht umfassend informiert.

    Nun traut sie sich das erste Mal zu einer Gruppe und muss sich unangenehmen Fragen und Antworten stellen!

    Vielleicht tut das alles zu weh, vielleicht ist es eine zu große Hürde, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen und zu lernen, gesund egoistisch zu werden.

    Mehr als das Angebot bereitzustellen, mehr als einen eigenen Bereich hier im Forum zu schaffen, kann man nicht.

    Dann steht man da und fragt sich, warum nichts passiert.

    Und dann kapiere ich Spielsüchtiger, wie machtlos die Angehörigen eigentlich sind: mehr als zu hoffen bleibt ihnen nicht.

  7. #7
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Hallo Kai,

    dem kann ich nur mit ganzem Herzen beipflichten. Eigentlich müsste mein
    Mann hier jetzt schreiben, aber er hat mich autorisiert, es für ihn zu tun.

    Habe lange überlegt, ob ich unser Gespräch hier aufführe. Andererseits habe ich aber schon das eine oder andere Mal offen darüber geschrieben.

    Er hat sprichwörtlich " den Kopf in den Sand gesteckt" solange ich spielte. Alles war besser als mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Das hätte bedeutet, sich über Konsequenzen den Kopf zu zerbrechen. Und nicht nur das, denn Konsequenzen bedeuten unter Umständen Einschnitte für beide, den Spieler und den Angehörigen.

    Solange alles da war, was er brauchte, solange ich das Geld dafür zur Verfügung stellen konnte, war es ihm egal wo es herkam, wie es beschafft wurde. Selbst wenn er wußte, dass ich ihn anlüge, er hätte das, solange es ihm möglich war nie zugegegen.

    Erst wenn alle Stricke gerissen waren, erst wenn das Nötigste nicht mehr zu beschaffen war, dann hat er mich darauf angesprochen. Dann gab es "Stress".
    Etliche Male aber spielte er mit mir das Spiel weiter. Das war mir natürlich nur recht. Die Bereitwilligkeit meine Lügen in Kauf zu nehmen, um nur nicht mit dem eigentlichen Thema in Berührung zu kommen, waren für mich das Mittel zum Zweck.

    Wir haben oft und lange über dieses Thema gesprochen, seitdem ich nicht mehr spiele. Oft spreche ich ihn darauf an, dass er auch heute noch so reagiert, auch wenn es nicht mehr direkt um das Thema Spielen geht. Nach wie vor gibt er mir Recht, er fühlt sich auch manchmal nur einfach überfordert. Hoch rechne ich ihm an, dass er sich trotzdem Mühe gibt, mir zuzuhören, auch wenn er mich nicht immer versteht.

    Fazit: Wir arbeiten jetzt gemeinsam - mal mehr, mal weniger - seit 7 Jahren daran, unsere Gefühle, unsere Gedanken offen miteinander zu kommunzieren.
    Wir werden immer besser. Aber es ist und bleibt ein lange Prozeß.

    Gute 24 Stunden

    Mikesch

    Übrigens, ich bin seit Oktober letzten Jahres wöchentlich Mittwochs in Bremen. Habe Dich dort in diversen Flyern angetroffen. Leider ist die Gruppe immer an anderen Tagen. Vielleicht ergibt sich trotzdem einmal die Gelegenheit.

    Mikesch

  8. #8

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Lieber Kai, liebe Mikesch,

    ich habe das Bedürfnis, die Angehörigen zu verteidigen und gleichzeitig stimme ich Euch in vielem zu.
    Ein Gedanke kam mir beim lesen: wie wäre es wohl, wenn es besondere Fachstellen speziell für Angehörige von GlücksspielerInnen gäbe?? Würde sich Angehörige nicht eingeladener und in ihrer speziellen Situation mehr gesehen fühlen?
    Für heute nur kurz.

    Schöne Grüße und ich freue mich über Eure Beiträge

    Cäcilia (Arenz-Bessel)

  9. #9
    Registriert seit
    31.01.2013
    Beiträge
    5

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Hallo Cäcilia

    Ja, manchmal tut es weh, wenn man sich selbst betrachtet (als Angehörige).
    Ich bin zwei Jahre lang mit meinem Mann in die Selbsthilfegruppe gegangen. Ich habe dort erkennen müßen, dass auch ich ein Problem habe. Ich bin dann ein Jahr in eine Gruppe für Menschen mit Ess-Störungen gegangen. Tja, da waren Sachen versteckt, die man eigentlich gar nicht (mehr) wissen wollte.
    Wie ich in einem anderen Beitrag schon erwähnte, bin ich auch eine Co-Abhängige. Es ist nicht einfach, diese Wahrheit zu sehen. Und vor allem, wie kommt da raus?

    Ich wünsche allen Angehörigen offene Augen, Mut und Kraft.

    Andrea

  10. #10
    Registriert seit
    27.01.2009
    Beiträge
    121

    Standard AW: Herzlich Willkommen an alle Angehörige

    Ich persönlich bin ja regelmäßig hier und kann nur schreiben, warum ich es bin (und nicht, was mich davon abhält).

    Ja, ich sehe mich auch als Co-Abhängige und muss mich damit auseinandersetzen, dass nicht nur mein Partner ein Problem hat, sondern auch ich. Ich sehe unsere Beziehung, die vom Spielen beeinflusst ist, als ein System - das aber auch so nur funktioniert, wenn ich meine Rolle dabei spiele. Und ich bin davon überzeugt, dass ich nur an meinem eigenen Verhalten etwas ändern kann.

    Vielleicht macht das wirklich viel aus: Diese Machtlosigkeit gegenüber dem Spielen und anderen Problemen, die beim Partner liegen. Und die Schwierigkeit, genau das zu akzeptieren - zum Teil verbunden mit der nicht enden wollenden Hoffnung "Irgendwann wird das wieder".
    Aber eben auch die andere Seite: Was kann ich tun? Was kann ich vor allen Dingen für mich tun? (Ich bin doch gar nicht das Problem, es ist doch mein armer, armer Partner - der sich aber doch ganz eigenständig entscheidet). Ich weiß, wie schwer es ist, den Blick auf sich selbst zu richten.

    Erst gestern hat eine Freundin noch zu mir gesagt: Du bist jemand, der davon lebt, für andere über die eigenen Grenzen zu gehen.
    Und plötzlich soll man lernen, Grenzen zu setzen und für sich selber zu leben.
    Es ist nicht einfach.

    Manche schämen sich für ihren Partner, manche aber auch dafür, dass sie sich nach wie vor für ihren Partner entscheiden, trotz des Spielens.

    Und: Hier im Forum wird es jedem Angehörigen sehr schnell deutlich gemacht: Du kannst nichts tun, wenn dein Partner nicht will. Grenze dich ab! Tu etwas für dich!
    Vielleicht können manche genau damit nicht umgehen?

    Trotzdem finde ich es richtig, denn irgendwann wird man sich vielleicht daran erinnern und an dem Punkt sein, an dem man diese Worte "Tu etwas für dich!" umsetzen kann.

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