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Thema: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

  1. #11
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    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    Hallo Joa,
    ja - Gegenwart ist gerade anstrengend und frustrierend.
    Aber meine Gedanken hier aufzuschreiben hat dazu beigetragen, dass mir genau das bewusst wurde und ich das Gespräch gesucht habe. Oder zumindest eine Einstellung, um den Weg dafür zu bereiten. Auch ich habe zwischenzeitlich resigniert, glaube ich.

    Ich habe aber auch jetzt schon ganz klar gesagt, dass ich nicht die Energie habe, um alleine einen gemeinsamen Weg zu planen. Bevor wir über das Spielen sprechen (können), muss es erst einmal wieder möglich sein, überhaupt miteinander zu sprechen.

    Ich denke, einen Anfang habe ich gemacht und wir konnten uns wieder etwas annähern. Mal sehen, wie es weitergeht...

    Mir hat es auf jeden Fall gezeigt, wie wichtig Sicherheit und Vertrauen sind, wenn man miteinander reden möchte.

    Vielen Dank für Deine Worte und das Drücken. :-)
    Kate

  2. #12
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    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    Hallo Kate

    Deiner schilderung zufolge,wenn es um Gespräche mit deinem Partner geht,kommt bei mir eher so rüber als wäre dein Partner noch nicht bereit sich seinen Problemen zu stellen.Das Redn über das Spielen auch wenn mal Wut und Verzweifelung dabei auftauchen sollten eigentlich keinen Spieldruck auslösen,bei mir war es eher das gegenteil der Fall eshat eher erleichterung gebracht.Du hast natürlich nicht das recht sich in sein Leben einzumischen aber in euer gemeinsames Leben.

    Die Gegenwart ist natürlich nicht der richtige weg,Reden ist wichtig auch wenn es mal Vorwürfe sind.Du musst ihm vieleicht mal wieder deine Grenzen aufzeigen.

    Deine Angst das du mit den gesprächen Druck auszulösen ist glaube ich unbegründet,man darf nicht vergessen Spielsucht ist eine Krankheit.Ein Spieler geht Spielen wenn er die Gelegenheit und die Mittel hat.Alle anderen äusseren Umstände erleichter es dem Spieler nur dafür eine ausrede dfür zu haben.

    Ich habe auch alles gelesen Lg Bodo

  3. #13
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    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    Hallo Kate,

    ich kenne Dich nicht und will auf keinen Fall unangemessene Dinge schreiben.

    Rein prinzipiell - und aus meiner eigenen Spielererfahrung - richtet sich der Spieler gerne im wohligen Nest ein.
    Mir haben Konsequenzen besser geholfen, als jedes Gespräch.

    Meine Frau hat sich gefragt, ob ein Leben mit einem aktiven Spieler Sinn machen kann und das für sich mit "Nein" entschieden.

    Vor die Frage gestellt, ob mir in meinem Leben flackernde Bildschirme wichtiger sind, als meine Familie, habe ich den festen Willen entwickelt, mich von diesem Spielzwang zu befreien.

    Dieser feste Wille hat mich Hilfe annehmen lassen, ich habe sie bewusst und aktiv gesucht.

    Hätte ich gewusst, das meine Frau mich noch zweihundertmal auffängt, hätte ich gewusst, das sie mich finanziell raushauen kann und für alles sorgt - ich weiß nicht, ob ich diesen Willen für mich alleine inzwischen oder je entwickelt hätte.

    Mit dem Wissen aber, das mein Nest sich in Luft auflösen wird, mit dem Wissen, das ich meine Frau und mein Kind verlieren werde, war ich vor eine Entscheidung gestellt, die nur einen Weg zuließ.

    Das soll nur ein Denkanstoß sein von meinem Spielercharakter zur aktiven Zeit.

    LG, Joa

  4. #14
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    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    Danke für Eure Antworten. :-)

    Da es hier ja um das Thema des Monats geht, möchte ich (versuchen) auf die Kommunikation zwischen uns ein(zu)gehen.

    Klar darf ich mich nicht in sein Leben einmischen - aber das unsere betrachten, bewerten und auch ansprechen.

    Ich sehe bei meinem Partner das Spielen als eine Art Verdrängung an. Er muss sich in diesem Moment mit nichts auseinandersetzen - weder mit seinem Leben noch mit mir.
    Und ja, Joa, ich glaube, dass das ein Charakterzug ist oder irgendwann mit der Zeit des Spielens wird: Verdrängung, Alleingang, Resignation. Konsequenz daraus ist, dass ich mich nicht gesehen fühle, nicht akzeptiert sogar. Und das äußert sich in Kommunikation: sie wird respektlos. Ich meine damit nicht unbedingt, dass man sich anschreit oder beschimpft - nein, das geht ja viel subtiler, viel manipulativer... Was unsere Kommunikation zurzeit angeht, empfinde ich als respektlos, als negativ belastet. Ganz oft ernte ich trotzige Reaktionen, die verletzend sind, die mich klein machen.

    Und ich bin wütend. Ich sehe diese Situation manchmal so klar, dass ich mich zurückziehe. Ich fühle mich manchmal mit meinem Partner "weniger" - und brauche dann Kraft, um mich selber wieder zu finden.

    Bodo, vielleicht sind das die Grenzen, die ich selber für mich erst einmal setzen muss. Ob und wie er sie sieht, ob und wie er sie versteht - und wie er dann handelt, das ist dann von mir unabhängig. Häufig ist es so, dass er sich dann auch zurückzieht und mich damit unter Druck setzt (was natürlich wiederum mein Problem ist...). Im Moment kann ich es zulassen, dass wir Abstand haben; Kommunikation findet nicht statt.

    Sie findet deshalb nicht statt, weil ich nicht weiter bereit bin, Energie in eine Beziehung zu stecken, die mir noch mehr Energie nimmt. Ich habe dies reichlich getan, möchte gar nicht aufrechnen, aber ich brauche die Kraft zurzeit mehr, um mich zu entwicklen und mein Leben weiterzugehen.

    Und ich bin nicht bereit, dazu zu dienen, dass seine eigene Persönlichkeit durch meine Unzulänglichkeit aufgewertet wird, dass seine eigene Unzufriedenheit auf unsere Partnerschaft übertragen wird.

    Es ist schade, dass ich im Moment die einzige Angehörige bin, die hier schreibt. Aber auch Eure Antworten lassen mich manche Dinge klarer sehen. Danke! :-)

    Liebe Grüße,
    Kate (die mehr oder weniger über Kommunikation geschrieben hat...:-))

  5. #15
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    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    hi Kate

    ich finde es gut, dass du für dich deine Grenzen, Prioritäten und auch Vorstellungen einer Partnerschaft klar sehen kannst. Das Umsetzen geht dann Nach und Nach...steckt halt auch viel Achtsamkeit und Üben mit zusammen.

    Indem du deinen Weg gehst, wird er entweder nachkommen oder einen anderen gehen. Irgendwann ist das dann wohl auch ok, wenn du erstmal von Illusionen loslassen konntest.

    Krampfhaft an einer Partnerschafft festhalten, die nicht erfüllt...ist das "Gleiche in Grün", wie beim Spielen...finde ich.

    Deine Klarheit für deine Zukunft, wünsche ich dir.

    und eine schöne Weihnachtszeit :-)

  6. #16

    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    Hallo liebe UserInnen,

    ich habe gerade noch einmal die Beiträge des ersten Thema des Monats gelesen und finde die Kommunikation innerhalb dieses Threats sehr positiv.

    Dies freut mich besonders, da es hier u.a. auch um die Kommunikation zwischen einer Angehörigen und mehreren Betroffenen geht.

    Dadurch entsteht die Möglichkeit den, für gelingende Kommunikation wichtigen, Perspektivwechsel, also das sich in den Kommunikationspartner hineinfühlen und hineindenken zu üben.

    Wenn beide Kommunikationspartner in der Lage sind, nicht nur ihre eigene Sichtweise wahr zu nehmen sondern auch in die Perspektive des Anderen zu wechseln kann echtes Verstehen und Verständnis entstehen.

    Dadurch entsteht das Gefühl verstanden zu werden und die Bereitschaft einen Schritt auf den Anderen zu zu machen und auch ihn zu verstehen.

    Auf dieser Basis kann eine Annäherung auch zwischen unterschiedlichen Meinungen und Standpunkten entstehen, sowohl auf der Sachebene (z.B. Entwicklung eines Kompromisses, Akzeptanz von unterschiedlichen Sichtweisen,...), als auch auf der Gefühlsebene (sich verstanden und gesehen fühlen, Verständnis, Mitgefühl,... für den Anderen entwickeln).

    Soweit die Theorie, ich hoffe halbwegs nachvollziehbar dargestellt. In der Praxis lässt sich das beispielsweise mit Hilfe der Methode des "Aktiven Zuhörens" umsetzen. Diese Methode wurde vom Psychotherapeuten Carl R. Rogers entwickelt und soll helfen Missverständnisse zu vermeiden, Vertrauen aufzubauen, die Beziehung zu verbessern, mehr Einfühlungsvermögen zu entwickeln,…

    Beim „Aktiven Zuhören“ geht es darum, mit einer offenen Haltung dem Gegenüber echtes Interesse und Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, im Gespräch mitzudenken und sich in sein Gegenüber einzufühlen. Dies gelingt nur, wenn man sich selber und das was man mitteilen möchte, nicht wichtiger nimmt, als sein Gegenüber, sondern an einem echten Austausch interessiert ist.

    Praktisch geht es beim „Aktiven Zuhören“ vor Allem darum Gehörtes zu wiederholen oder zusammen zu fassen, um zu überprüfen, ob man es richtig verstanden hat, interessiert nachzufragen, Gefühle, die man beim Anderen wahrnimmt zu verbalisieren und Unklarheiten zu klären.

    Diese einfühlsame und interessierte Art des Zuhörens kann man üben. Grundvoraussetzung ist aber eine offene und positive Grundhaltung sowie echtes Interesse an dem, was der Kommunikationspartner mitteilen möchte. Ohne diese Grundhaltung bleibt es eine theoretische Methode, die aufgesetzt oder sogar manipulativ wirkt, wenn sie rein technisch angewendet wird.

    So, ich bremse mich jetzt mal in mal in meinen ergänzenden Ausführungen zu Euren Beiträgen. Falls jemand mehr dazu lesen möchte, kann ich neben Rogers die beiden „Klassiker“ unter den Autoren zum Thema Kommunikation Schulz von Thun und Paul Watzlawik empfehlen, die viele vielleicht auch schon kennen.

    Soviel erst mal von mir zu diesem Thema. Das Thema kann natürlich bei Bedarf auch noch von Euch weitergeführt werden. Vielleicht gibt es noch Anmerkungen oder Fragen zu diesem oder anderen Beiträgen von Euch. Morgen werde ich das neue Thema des Monats in einem neuen Threat eröffnen.

    Ich wünsche Allen eine gelingende Kommunikation und hoffe weiterhin auf Euer Interesse und Eure Kommunikationsbereitschaft und schließe diesen Beitrag mit einem Zitat:

    Eine der Gründe, warum man in der Konversation so selten verständige und angenehme Partner findet, ist, dass es kaum jemanden gibt, der nicht lieber an das dächte, was er sagen will, als genau auf das zu antworten, was man zu ihm sagt. Die Feinsten und Gefälligsten begnügen sich damit, während man es ihrem Auge und Ausdruck ansehen kann, dass ihre Gedanken nicht bei unserer Rede sind, sondern sich eifrig mit dem beschäftigen, was sie sagen wollen. Sie sollten bedenken, dass es ein schlechtes Mittel ist, anderen zu gefallen oder sie zu gewinnen, wenn man sich selbst so sehr zu gefallen sucht, und dass die Kunst, gut zuzuhören und treffend zu antworten, die allerhöchste ist, die man im Gespräch zeigen kann.
    - Francois de la Rochefoucauld

    Liebe Grüße aus Neuss

    Katharina Weege
    Fachstellenteam
    Geändert von spielsuchtadmin (08.01.2013 um 23:09 Uhr)

  7. #17
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    Standard AW: Thema des Monats Dezember 2012: Kommunikation mit dem Partner

    Hallo,

    das "aktive Zuhören", dass Katja beschreibt, habe ich in meiner Therapie in Neuenkirchen kennen- und schätzengelernt. Es ist nicht einfach zu erlernen, aber mit ein wenig Übung klappt es dann.

    Und da sind wir auch schon beim Punkt: Man kann das Miteinander-Reden lernen. Es gibt ein paar einfache Regeln der Kommunikation (z.B. Verzicht auf störende Zeitformeln wie, "Hast Du SCHON WIEDER dies und jenes" oder "Musst Du IMMER dies und jenes"), die das Reden erleichtern.

    Wichtiger ist aber für mich der Mut, ein solches Gespräch auch zu führen. Die Angst davor, was alles passieren kann, wenn man sich öffnet und dadurch verletzlich macht, verhindert oft Gespräche.

    Ein Gruppenmitglied hat mir etwas tolles erzählt. Weil es ihm und seiner Frau zu Anfang schwer fiel, diese offenen und ehrlichen Gespräche zu führen, haben sie sich einfach Rücken an Rücken gesetzt! So ging es leichter. :-)

    Zu Beginn meiner Spielfreiheit habe ich mich - unter Schmerzen, echt - gezwungen, meiner Frau die Wahrheiten zu erzählen, auch die unangenehmen Gefühle zu berichten. Wenn ich Angst, Sorge, Aufregung, Traurigkeit empfinde: Das alles weiß sie heute. Weil wir regelmässig miteinander sprechen.

    Früher habe ich diese "negativen" Gefühle verschwiegen. Ich musst immer der Strahlemann sein, der alles im Griff und nie Probleme hat.

    Heute habe ich das nicht mehr nötig.

    Ehrlichkeit tut gut - und sie tut auch weh. Wenn mir meine Frau heute erzählt, dass sie immer nochmal voller Wut an mich denkt, an die Zeit des Zusammenbruchs - dann bin ich ihr dankbar, dass sie es mir erzählt - und ich bin traurig und betroffen - aber das darf ich auch, wie ich heute weiß.

    Denn unangenehme Gefühle gehören zu mir, sie sind ein Teil von mir, wie ich inzwischen kapiert habe. Und in heutigen Gesprächen kann ich diese Gefühle auch äußern und zeigen.

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