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Thema: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

  1. #1
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    Standard Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Da gerade mehrere von ihren Erfahrungen berichten, möchte ich die Unterhaltung hier mal zusammenführen. Ich füge einfach mal ein paar Beiträge hier ein.

  2. #2
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Pearl:

    "...mein Erstgespräch kam eigentlich nur deshalb zustande, weil ich in meiner SHG darüber sprach evtl in eine Klinik zu gehen. Daraufhin meinte jemand zu mir, dass das Café dafür eine gute Anlaufstelle wäre. Das Cafe vermittelt zu ambulanter und stationärer Reha. Also hab ich mir nen Termin verschafft und bin mit dem Gedanken hin, dass ich von mir und meiner Problematik erzähle, nen Antrag ausfülle und alles seinen Gang gehen wird. Ach, was war ich wieder ungeduldig und naiv! Der Sozialarbeiter erzählte vom Cafe, den Gruppen und den beiden Alternativen. Ließ mich kurz zu Wort kommen und meinte aus 3 Sätzen herauszuhörem, dass er mich eher in der ambulanten, als in der stationären sieht, da ich nicht so aus dem Leben herausgerissen würde (Arbeit, privat...). Das nahm mir allen Wind aus den Segeln, machte mich total unsicher, meine Klarheit verflog... Zumindest war das das vorrangige Gefühl im Anschluss. Vllt stimmte auch einfach die Chemie nicht, oder meine Erwartungen waren zu hoch angesetzt. Nun bin ich dort nach 1,5 Stunden raus, hatte 2 Alternativen (stat. + ambul. Reha) und nen Termin für eine Gruppe meiner Wahl - fiel auf Montag, wegen Dienstplan auf Arbeit. Ich war anfangs ziemlich angefressen... Jetzt aber, mit Abstand denke ich, dass es gut ist, nicht voreilig zu sein, mir nochmal Gedanken machen zu können."

  3. #3
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Pearl:
    "Die Gruppe heute war erstunlich gut, wenn ich bedenke, dass da 20 Personen anwesend waren (nur 2 Frauen mit mir). Das Thema war sehr interessant und ließ mich sehr über meine Motivation zum Gruppenbesuch reflektieren. Ich hab mich sogar 2x zu Wort gemeldet und konnte mich als Neuling einbringen. Ja, ich fühlte mich sogar wohl dabei/ gut aufgehoben."

  4. #4
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Sternchen:
    "..womit ich Dir allerdings recht gebe, ist die Tatsache, dass in Selbsthilfegruppen der Frauenanteil mehr als nur gering ist und es stimmt auch, wenn Frauen überhaupt einmal den Mut gefasst haben zu einer SHG zu gehen, sie recht schnell wieder verschwinden.
    Ich weiss nicht so genau weshalb das so ist....
    Für mich war dieses 1. mal hingehen der schwierigste part aber es war anfänglich auch nicht einfach, mich an die Gruppenabläufe zu gewöhnen.
    Das war so was wie eine andere Welt für mich......Blitzlicht machen?
    Oh mein Gott, was sage ich denn da jetzt usw.....und vor allen Dingen was sind das für Leute, vor denen ich nun meine schwarze Seite offenbaren "soll"....und mein Gott, das sind alles Männer und ich bin die einzige Frau....
    Es war mir peinlich.....
    Tja, und dann war ich über Jahre in der SHG und habe leider mehr als nur selten eine Frau kommen und klanglos wieder verschwinden sehen.
    Ich kann nur vermuten, dass es ihnen ähnlich erging wie mir zu Anfang, nur dass ich das Glück habe ein wenig Biss zu haben und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen zu wollen....oder besser noch, ICH WOLLTE ETWAS FÜR MICH ERREICHEN und dass mir das nicht geschenkt würde, war mir irgendwie klar..

    Vielleicht ist es tatsächlich so, dass Frauen eher über Gefühle sprechen können als Männer...hmm ich weiss nicht."

  5. #5
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Kate:
    "Unser gemeinsames Erstgespräch bei einer Beratungsstelle:

    Als wir dort waren, mussten wir jeder einen Fragebogen ausfüllen, einen für Betroffene, einen für Angehörige. Das Gespräch an sich begann dann auch mit Fragen zur Anamnese: Wie lange spielen Sie? Wie lange wissen Sie davon? Was machen Sie beruflich usw. Es wurden uns auch Fagen gestellt über den gemeinsamen Umgang mit dem Spielen wie z.B. Offenheit und Lügen, das Thema Vertrauen wurde angesprochen. Nach und nach wurden die Fragen tiefergehend und von den Fakten weg zu Empfindungen, Gedanken und Wünschen gelenkt: Können Sie sich vorstellen, wie Ihre Partnerin sich fühlt? Wie fühlen Sie sich als Partnerin? Was passiert beim Spielen, welche Beweggründe, welche Hoffnungen haben Sie?"

  6. #6
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Ich habe jetzt auf Beratungsgespräche und Gesprächsgruppen Bezug genommen - Therapie würde auch noch passen, aber dann wäre es wohl etwas wirr und viel... (Vielleicht hat Bodo Lust, das Thema aufzugreifen - Du hast ja zum Teil schon von Deinen Erfahrungen berichtet?!)

    Mich würden hier einfach eure Erfahrungen in Bezug auf Beratungsgespräche und Gruppen interessieren.
    Wie seid ihr an eine Beratungsstelle gekommen? Wie sind die Gespräche abgelaufen?
    Was passiert in einer Gruppe genau? Und meine Fragen aus dem anderen Faden:
    Wie ist das denn in solchen Gruppen - wird da auch darüber geredet, wie man sich in der Gruppe fühlt? Und wie wird überhaupt worüber gesprochen? Und angeleitet oder läuft die Kommunikation einfach so, wie es sich gerade ergibt?

    Ich selber bin Angehörige, habe den Schritt zur Beratung mit meinem Partner schon einmal geschafft - dieser ist aber ergebnislos geblieben, weil es nicht gut lief. Vor allen Dingen aber, weil ich die treibende Kraft war und mein Partner nicht wirklich von der Sinnhaftigkeit überzeugt.

    Den Schritt in eine Selbsthilfe- oder Gesprächsgruppe habe ich bisher nicht gemacht. Da ich demnächst eine Therapie für mich selber beginne, möchte ich dort meinen "Angehörigen-Status" unter die Lupe nehmen. Trotzdem habe ich mir schon manchmal überlegt, eine solche Gruppe zu suchen.

  7. #7
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Hallo Kate...

    Du hast ja schon einiges hierher kopiert, aber ich kann noch etwas hinzufügen - neben der Montagsgruppe im Café Beispiellos besuche ich seit ca. 6 Monaten noch die Selbsthilfegruppe "SHG-spielfrei" (www.shg-spielfrei.de - in Entwicklung/ Erweiterung) in Berlin. Hier sind wir fast nur Frauen (5 Frauen und 2-3 Männer vom Stammkern). Unsere "Gruppenleiterin" hat die Gruppe 2009 gegründet, weil das Café nur noch begrenzte Zeit die "Gruppentermine" anbietet (ca. 12 Termine) und dann weitervermittelt, sie aber weiter an sich in in einer Gruppe arbeiten wollte.
    Ich habe die Gruppe erst ziemlich spät für mich gefunden (da hatte ich noch ständig Rückfälle), aber seitdem gehört sie zu meinem festen Ritual im Wochenablauf. In der Gruppe sprechen wir über aktuelle Probleme/ Sorgen, Rückfälle oder gewünschte Themen. Sollte jemals kein Thema entstehen, haben wir "8 Gebote", die uns als Thema zur Verfügung stehen. Wer mag, kann ja mal auf die Webseite schauen, Link habe ich weiter oben angegeben, da steht noch einiges zur Gruppe (Gruppenregeln, Leitfaden, Links...).
    Ja, wir sprechen auch über unsere Gefühle in der Gruppe/ zur Gruppe. Es ist aber nicht ständig Thema, weil wir ein ziemlich kleiner Kern sind, es gibt einfach Fluktuation, Menschen kommen und gehen, kommen nicht wieder...

  8. #8
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Hallo Kate

    Meine erseten gespräche mit meiner Therpeutin waren damals sehr emotional da ich ,wie schon mal gesagt ,mit meiner Frau nie darüber geredet habe.Da kamen dann 27 Jahre Frust,Wut ,Scham,Selbstzweifel und sorgen um die Beziehung auf einmal an die oberfläche und ich fühlte mich zuerst völlig überfordert mit der ganzen Situation.Das legte sich dann aber sehr schnell bei den weiteren Gesprächen und das äusserte sich so das ich nur noch Reden,Reden,Reden wollte und es am liebsten der ganzen Welt gesagt hätte.Was ich dann zum Glück nicht gemacht habe,nicht jeder versteht ein solches Problem.

    Wie bin ich zur Beratungsstelle gekommen:Das war so,es war wieder mal soweit ich musste wieder bei meiner Bank um einen Kredit betteln und dem Sachbearbeiter kamen ein paar Abhebungen komisch vor und wollte sie erklärt haben .Dabei bin ich dann völlig zusammengebrochen und habe ihm alles erzählt.Von da aus bin ich zur Drogenberatung im Gesundheitsamt gegangen,die mußten aber schnell feststellen das sie mir nicht hefen konnten und schickten mich zur Camillus-Klinik in Duisburg wo dann alles seinen gang nahm.

    Über die Gruppe kann ich dir natürlich nur erzählen wie es bei uns abläuft,da es von Guppe zu Gruppe unterschiedlich ist.Wir sind eine Gruppe die ausschlißlich aus Spielern und Angehörige besteht,bei kann jeder sagen was er will muss es aber nicht.Bei den "Neuen" ist es meistens so das sie erst einmal zuhören und versuchen die Gruppe kennenzulernen um sich dann wenn sie wollen zu öffnen.Bei uns wierd nur ein ganz geringer teil der Zeit übers Spielen geredet(oft sind es die neuen Gruppenmitglieder die übers Zocken reden)wir greifen eher so ganz alltägliche Probleme auf.Natürlich kann man auch über Gefühle sprechen oder sagen ob man sich in der Gruppe wohlfühlt oder nicht.Ziel einer solchen Shg sollte sein das sich jeder als einen WICHTIGEN teil der Gruppe sieht. Alles was in der Shg gesprochen wird sollte auch in der Gruppe bleiben,respektvoller umgang miteinander,sind natürlich grund vorraussetzung einer Shg. Die Themen des Abends ergeben sich meisst aus der Eingangsrunde wo jeder sein befinden da legen kann(nicht muss).

  9. #9
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Ps: Lg Bodo

  10. #10
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    Standard AW: Erfahrungen mit Beratung und Gruppen

    Meine Zeit in der Montagsgruppe des Cafe Beispiellos ist ja nun vorbei. Diese Gruppe und die Einrichtung war zur Orientierung für mich gedacht - ambulante oder stationäre Reha...

    Da ich die Entscheidung bereits im Januar 2013 endgültig gefällt hatte (stat. Reha) und mir meine zuständige Bearbeiterin beim Ausfüllen der Formulare behilflich war und selbst einen Sozialbericht mit mir zusammen verfasst hatte, habe ich mich im März von der Gruppe verabschiedet. Die Gruppe und or allem deren Teilnehmer waren eine tolle Erfahrung, aus der ich viel für mich mitnehmen konnte. Sie hätten mich auch noch bis zum Therapiebeginn begleitet, aber ich besuche ja zusätzlich noch meine SHG dienstags, sodass ich den Platz für neue spielfreiwerdende Teilnehmer freigemacht habe. Es war schon klasse, in so einer großen angeleiteten Runde auf geballte Erfahrungsberichte zu treffen. Die Rückmeldungen/ das Feedback taten mir unheimlich gut, bestärkten mich für meinen weiteren Weg... Und das Beste - diese Tür ist nicht verschlossen, ich darf sie jederzeit wieder nutzen und hinzukommen...

    Jetzt heißt es für mich, die Wartezeit bis ca. Juni 2013 zu überbrücken und dann den Start in eine neue Etappe zu wagen... Und ich bin bereit dafür! ;o)

    Danke für's Lesen!
    LG Pearl

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