Hallo zusammen

alles so Neu und ungewohnt hier :-) merke gerade mal wieder wie sehr ich alt gewohntes schätze und mir Neues immer auch etwas Überwindung abverlangt.

ich bin vom Status Angehörige selber zur Spielrin geworden. Ich bin fast 30 Jahre mit meinem Mann zusammen . Einige Jahre gingen wir gemeinsam spielen, dann konnte mein Mann ohne Terapie und ganz für sich alleine den Weg heraus finden. Wir haben gemeinsam ein beErwegtes Leben hinter uns gebracht. Er spielt schon über 10 Jahre nicht mehr unkontolliert...ich kann nicht sagen er spielt gar nciht mehr..weil er spielt manchmal Fussballwette für ein bisschen Kleingeld...etwas was voll im Rahmen bleibt. Für mich ist er dennoch aus der Sucht ausgestiegen. Weil kein Kontrollverlust mehr ist.

ich dagegen spielte weiter....versuchte auf zu hören..fing wieder an..und das öfter...

Mein Mann hatte immer Schuldgefühle..manchmal denke ich er besteht nur aus Schuldgefühlen.
Er sagte mal zu mir..er konnte aufhören mit dem spielen, weil ich angefangen hatte....Er meinte damit unsere Ehe/bezieuhng und und´ser Leben retten zu können. Er fühlte sich da verantwortlich, das gab ihm wohl die nötige Motivation und Kraft.

Ich dagegen..konnte vieles nicht wirklich verzeihen, was vorher geschehen war...oberflächlich schon..vom Kopf her..aber nicht aus meinem inneren tiefen Gefühlen. Den Mut Konseqenzen zu ziehen und für mich Verantwortung da zu tragen hatte ich nie.
Da waren mehr Verletzungen wie die Lügerei wegen Spielen...da waren traumatische tiefe Verletzungen geschehen..durch betrügen.
Eine weitere Sucht..nämlich sexsucht...die Erklärungen er wäre krank...konnte ich nicht glauben, noch verstehen...ich meinte es wäre ne billige Ausrede.

Aus dem Konflikt, keine Konseqenzen der Trennung wegen Verletzung zu ziehen, wurde ich Spielrin. Ich tat es aus Trotz..später aus Langeweile, Erfolgs-Lust/Bestätigung und Abhängigkeit...

Es wurde immer schlimmer. manchmal verbrachte ich mehr als 30 Std am Stück vor Automaten und konnte nicht aufgeben..mein Geld zurück zu gewinnen, was ich zuvor verloren hatte. Es brachte mich mehrmals zu Nervenzusammenbrüchen. Wo ich mich selber abrundtief hasste und sehr viel Aggressionen gegen mich hatte..mit gleichzeitiger Hilflosigkeit und Selbstmitleid. Einfach völliges Chaos.

Ich begann mit dem Spielen vor über 26 Jahren und versuche wirklich ernsthaft seid 7 Jahren auf zu hören. Doch das gestaltete sich sehr schwierig. Immer wieder hatte ich Rückfälle..mal längere...wenn sich der geldliche Verlust in Grenzen hilt...mal nur Kurze..wenn mich schnell mein vertretbares Limit eingeholt hatte.

Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon oft..aber Schuldgefühle..nicht so. Jedenfals nahm ich sie nicht so wahr.
Im Gegenteil...ich ging immer spilen..mit dem Motiv..mir etwas zu gönnen..mir etwas zu erlauben...da war viel Trotz dabei.

Mit meinem Mann reden..kann ich manchmal sehr gut..manchmal überhaupt nicht. Es hat verschiedene Gründe...und die liegen auch an mir selber.

Schuldgefühle..hatte ich nicht wegen Spielen..aber wegen anderen Dingen. Zbsp...nicht zu genügen...nicht gut genug zu sein usw

Ich lernte mein Mann kennen, da hatte ich schon eine Ehe mit einem Alkohliker. ich konnte aus dier Beziehung nur aussteigen durch den Ersatz der Neuen. Ich brachte in beiden Beziehungen meine psychischen Störungen mit..und traf auf den Deckel..der passte..

Die größte Abhängigkeit die ich habe..ist meine Beziehungsabhängkeit..und Störung damit. Erst daraus haben sich andere Süchte und destruktive Verhalten entwickelt.

Seid ich es nun schaffe..mich daraus immer etwas mehr zu befreien..klappt es auch mit meiner Spielfreiheit besser...Kann ich verzeihen und Schuldgefühle wegen Wertlosigkeit endlich immer öfter loslassen.

Verstehen, Annehmen , verzeihen und loslassen sind für mich wichtige Hilfen geworden...die mir die nötige Stabilität bringen um spielfrei zu bleiben.

Es war nicht leicht oder einfach dahin zu kommen...es hat mein halbes Leben gedauert.

Aktuell bin ich mit mir zufrieden, ich spiele schon einige Monate nicht mehr..und auch davor gab es längere spielfreie Zeiten. Im Moment habe ich kein Bedüfnis zu spielen und merke durch die spielfreie Zeit auch, dass ich das Spielen zum Leben nicht mehr brauche. Trotzdem weiß ich, dass sich dies schnell auch wieder ändern kann und ich auf mich weiter achten muss.

Das ist mein Ding...nicht das meines Partners. Das Ding meines Mannes ist...für sich zu entscheiden..in wie weit..er meine Probleme mit mir zu tragen bereit ist...oder sich davon trennt /abgrenzt.

Ich habe deshalb auch keine Schuldgefühle. Weil es seine Verantwortung ist für sich zu sorgen..und nicht meine.
Wenn ich Verantwortung teile oder Übernehme..dann freiwillig und nicht weil es sein muss oder verlangt wird.

Ich wünschte...das würde er genauso sehen..und sich für mich nicht mehr verantwortlich fühlen..und mir endlich meine Verantwortung allein mir überlässt..denn das würde mich zwingen und es mir leichter machen..sie auch immer zu Übernehmen..und nicht wenn es mal unbeqeum wird..dann abzutreten. Denn das hält mich ja nur in der Beziehungsabhängigkeit gefangen...und ich glaube..genau das will er auch !!

Es liegt aber an mir..da auf mich auf zu passen.

viel geschrieben, aber es wollte heute so raus...

wer nicht folgen kann /konnte...ist nicht schlimm..hab es auch mehr für mich selber hier gelassen..als für andere....
denn es hat ja jeder sein Eigenes...was beschäftigt und genügt.

lg charlotte