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Thema: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

  1. #11
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    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    Hallo,
    Schuldgefühle und Scham, ein Kreislauf.
    Mein Mann spielt schon mehr als die Hälfte seines Lebens... und ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich dies jemals ändert.
    Eben hat er angerufen und gesagt, er wäre in der Spielhalle, wann er kommt, wisse er noch nicht.
    Jedes Mal wieder ein Stich ins Herz. Verzweiflung. Halte mich mit Schuldzuweisungen zurück, damit sein Schuldgefühl nicht schlimmer wird...
    Wut und Verzweiflung steigt auf, wieder werde ich als "Angehörige" meine Gefühle runter schlucken um seine Situation nicht zu verschlimmern.
    Bin schon länger hier angemeldet, habe mich noch nicht getraut, etwas zu schreiben... Es kostet Überwindung... und fällt mir nicht leicht.

  2. #12
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    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    @Lilly36
    Ich bin auch Angehörige; mein Mann spielt seit 10 Jahren. Er ist in einer Therapie, die aber bisher nicht geholfen hat.
    Ist dein Mann in einer Therapie. Bist du in einer Therapie? Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, DU brauchst AUCH Hilfe.
    Ich wollte früher nie zum Therapeuten. "Ich schaffe das schon". Nein ich schaffe das nicht. Nach 10 Jahren merke ich jetzt, dass ich krank dadurch werde.
    Aber ich habe nicht die Kraft mich zu trennen.

    Wieso bist du bei deinem Mann geblieben?

    Für mich ist das allerschlimmste die Lügen. Ich weiß auch,d ass ich das nicht persönlich nehmen darf; gehört zum Krankheitsbild dazu, aber es macht mich kaputt.

    Hole dir Hilfe, dass ist der einzige Rat den ich dir geben kann.

    LG
    Nicole

  3. #13
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    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    Hallo Lilly36,

    schön, dass Du Dich überwunden hast.

    Es macht mich traurig, von Deiner Hoffnungslosigkeit zu lesen. Vielleicht findest Du ja hier im Forum etwas Entlastung und Klarheit.

    Als Spieler waren mir Schuldgefühle, Scham und Schuldzuweisungen häufige Begleiter. Auch meine Frau hat sich jahrelang mit Schuldzuweisungen zurückgehalten. Mit Blick zurück auf diese Zeit kann ich sagen: Ich habe es nicht so empfunden, dass Sie mich damit vor meinen eigenen Schuldgefühlen schützt. Ich habe mir darüber meistens keine Gedanken gemacht. Ich wollte spielen, und nichts anderes. Klar gab es immer wieder die Phasen voller Selbstmitleid und Scham, aber aufhören wollte ich in letzter Konsequenz nie.

    Irgendwann konnte sie dann nicht mehr. Plötzlich war sie nicht mehr nur die wehrlose Angehörige. Sie wollte mehr vom Leben, sich mit sich selbst wohlfühlen, glücklich sein. Und ging den Schritt raus aus ihrer eigenen Abhängigkeit von mir. Ich hätte nie gedacht, dass sie mich verlässt.

    Für mich ist das ein erfolgversprechender Weg: Mich selbst mit meinen Bedürfnissen fühlen und achten, den Dingen ihren Raum geben, die ich brauche, um mich wohlzufühlen. Ich glaube, das gilt auch für Angehörige.

    Lieben Gruß, Andreas

  4. #14

    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    Hallo liebe UserInnen,

    schön, dass das Thema scheinbar doch Viele bewegt und zum Schreiben motiviert.

    @ Andreas: Deine Schilderung finde ich sehr nachvollziehbar. Sie zeigt mir auch noch einmal, wie wichtig es ist, dass Angehörige sich Unterstützung suchen, wie deine Frau es getan hat, um die Stärke zu entwickeln, für sich die notwendigen Schritte machen zu können, die dann letztendlich möglicherweise indirekt auch dem Betroffenen helfen, einen Weg aus der Sucht zu finden, wie es bei Dir der Fall war (langer Satz :-)).

    @ Charlotte: Schön, dass Du auch als langjährige Userin, mit vielen Beiträgen, noch einmal deine Geschichte ausführlich geschildert hast. Ich glaube, dass sich Viele, wenn sie sich die Zeit nehmen, sie zu lesen, möglicherweise wieder finden. Besonders in dem Punkt Schuldgefühle „nicht zu genügen/nicht gut genug zu sein“. Es freut mich auch, dass Du das Schreiben für dich nutzen kannst, um Dinge mal raus zu lassen und für dich zu reflektieren.

    @ Lilly36: Ich kann mich Andreas anschließen. Ich finde es auch gut, dass Du dich getraut hast zu schreiben, besonders, weil Du ja scheinbar viele negative Gefühle runter schluckst, um beispielsweise die Schuldgefühle deines Mannes nicht zu verschlimmern. Du nimmst ihn und sein Wohlbefinden damit wichtiger, als dein Eigenes. Nach meiner Erfahrung in der Arbeit mit Betroffenen und Angehörigen hilft das weder den Betroffenen aus ihrer Sucht auszusteigen (siehe Schilderung von Andreas weiter oben), noch geht es dir damit gut. Hier zu schreiben war ein Schritt etwas für dich zu tun und dich zu entlasten, anstatt immer alles runter zu schlucken. Als Anregung zu diesem Thema finde ich auch den Beitrag zum Thema Co-Abhängigkeit, den Kate in der Rubrik „Angehörige“ eingestellt hat, hilfreich. Vielleicht findest Du dich da ja in einigen Punkten wieder. Ich wünsche dir, dass Du weiter etwas für dich tust und dich selber und deine Bedürfnisse wichtig nimmst.

    @ Nicole: Deinem Rat kann ich mich auch anschließen. Für Angehörige ist Unterstützung in ihrer Situation sehr wichtig. Adressen von Beratungsstellen sind auf unserer Homepage aufgelistet. Diese führen auch Angehörigengespräche und können auf Wunsch oft auch Therapeuten empfehlen.

    Ich wünsche Euch Allen ein schönes, sonniges Wochenende. Sorgt gut für Euch!

    Liebe Grüße

    Katharina Weege
    (Fachstellenteam)

  5. #15

    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    Hallo liebe UserInnen,

    an dieser Stelle verabschiede ich mich für 3 Wochen in den Urlaub. Ich hoffe, dass der Austausch hier in dieser Zeit weiter von Euch genutzt wird und habe auch schon eine Idee für das nächste Thema des Monats, wenn ich wieder da bin. Falls ihr selber aktuell auch Themen oder Fragen im Bereich Spielsucht habt, die Euch beschäftigen, könnt ihr die gerne posten. Sie können dann auch beim Thema des Monats berücksichtigt werden.
    Während meiner Abwesenheit ist Verena Verhoeven zuständig für das Forum.

    Liebe Grüße und ein erholsames Wochenende

    Katharina Weege
    (Fachstellenteam)

  6. #16
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    318

    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    Hallo Katharina,

    Wünsche erholsame Urlaubstage und bedanke mich für deine Unterstützung

    lg charlotte

  7. #17
    Registriert seit
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    Standard AW: Ein weiterer Versuch zum Thema des Monats: Spielsucht und Schuldgefühle

    Hallo Charly,

    ja ich bins nochmal kurz, habe gerade diesen Beitrag von dir gelesen, da spiegelt sich viel wider, was auch ich als Angehörige und nicht Spielerin immer wieder falsch mach, die Verantwortung ihm abzunehmen, doch da bin ich jetzt dran!! Er muss selbst für sich sorgen, wenn das funktioniert, dann können wir auch Urlaub etc. Freizeitgestaltung miteinander planen, sonst nicht mehr!! Das hab ich mir fest vorgenommen. 1 Zimmer für Winterurlaub mit meinem SOHN hab ich schon gebucht, OHNE PAPA

    lg grüße und ich hoffe bis bald

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