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Thema: Die Sucht im Griff - Aber die Spätfolgen belasten

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Die Sucht im Griff - Aber die Spätfolgen belasten

    Ich habe lange und hart gegen meine Spielsucht gearbeitet, daß tue ich auch heute noch zu 100%. Ich fühle mich heute wie nie zuvor, denn ich kann das Leben endlich wieder bewußt erleben.
    Das tut mir sehr gut und es macht wirklich wieder Spaß zu leben.
    Ich habe zwar keine Spielschulden, aber ich bin in der Insolvenz und das halbe Jahr mit Krankenhaus und Therapie (Münchwies) haben mich leider finanziell sehr weit runter gebracht!
    Das krankengeld war weniger als mein Gehalt und als ich in Therapie kam, bekam ich daß Übergangsgeld was noch weniger war. Außerdem fehlten mir meine Spesen, von denen nichts abgezogen werden konnte.
    So habe ich in diesem halben Jahr meines Spielentzuges ca. 5000 € eingebüßt. Die laufenden Kosten sind aber stets geblieben.
    Nach meiner Therapie habe ich sofort wieder voll gearbeitet, wie auch vorher immer schon.
    Die laufenden kosten wieder aufzuholen ist ein sehr langer Prozess der mich heute sehr belastet.
    Jetzt spiele ich nicht mehr und trotzdem hakt es finanziell an allen Ecken und Kanten.
    Eine Nachwirkung an die ich vorher nicht gedacht habe.
    Meine Frau ist verzweifelt da alles so eng ist. Dazu kommt natürlich das Glück, daß laufend irgendwelche größeren Sachen an unserem Haus kaputt gegangen sind die nicht gerade billig waren und unseren finanziellen Rahmen zusätzlich gesprengt haben.
    Am meisten tut mir so weh, daß meine Frau so verzweifelt ist. Sie hat vor meiner Zeit immer normal und verantwortlich gelebt und hat keine Schuld an unsere Misere. Sie ist so ein lieber Mensch, herzlich, ehrlich und hat immer zu mir gehalten. Ich hatte geträumt, nach der Therapie ist alles wieder gut. Aber mit nichten, jetzt wird mir erst richtig bewußt in was uns meine scheiß Spielucht uns geritten hat.
    Die Schritte werden immer kleiner, weil es jetzt an's eingemachte geht. Mir ist nun bewußt geworden wie lange es noch dauern wird bis wir wieder, auch finanziell, wieder gut leben können. Es wird noch dauern, aber wenn ich jetzt sehe wie sehr sich meine Frau gefreut hat daß ich die Sucht im Griff habe, umso mehr tut es mir weh, wie ich sehe daß sie so leidet.
    Nein, daß darf mich nicht verzweifeln lassen. Sondern mir ist bewußt geworden das es mehrere Schritte sind um wieder normal leben zu können.
    Und genau deswegen werde ich weiter kämpfen. Für mich, für meine liebe Frau und für unsere gemeinsame Zukunft.
    Ich habe einen Engel auf Erden und ich werde dafür sorgen, daß mein Engel sich nie wieder die Flügel verbrennt.
    Wir werden es gemeinsam schaffen und jeden Tag werde ich mir das vor Augen führen.
    Es wird ein guter Weg werden, davon bin ich von herzen überzeugt und dafür werde ich immer weiter an mir arbeiten!!

  2. #2
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    15

    Standard AW: Die Sucht im Griff - Aber die Spätfolgen belasten

    Lieber Peter,

    deine Einstellung zu deinem neuen Leben und was du bereits erreicht hast, finde ich richtig gut, aber leider ist der gesamte Weg auch oft so schwierig wie du ihn beschreibst. Doch dieser Weg lohnt sich aber langfristig für alle und hat ein Ende. Halte(t) daran fest! Den Schritt den Du und Ihr bereits geschafft habt, ist der wichtigste und schwierigste von allen Schritten. Vielen Menschen hilft es oftmals nicht nur die Schritte, die noch vor Ihnen liegen zu betrachten, sondern auch die die bereits gemeinsam geschafft worden sind. Auch ist es in Partnerschaften auch oftmals wichtig, miteinander über diese Gefühle zu sprechen und sich gegenseitig für die bisherige Unterstützung zu bedanken, um weiter zu kommen. In jedem Fall besteht für Dich und Euch auch die Möglichkeit ggf. erneut professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es nötig sein sollte. Das du hier über deine Gefühle offen sprichst, halte ich auch für einen guten Schritt von Dir und bin gerne bereit, Dich und Euch hier im Forum weiter zu unterstützen.

    Viele Grüße

    Michael

  3. #3
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    Standard AW: Die Sucht im Griff - Aber die Spätfolgen belasten

    Hallo Michael.
    Erstmal vielen Dank für Deine Zeilen. Ich schreibe ganz bewußt in den Foren über meine Gefühle und meine Gedanken.
    Erstens lassen sich so die belastungen viel besser verarbeiten, aber hauptsächlich möchte ich die Anderen bemutigen weiter zu kämpfen.
    Vielleicht können meine Gedankengänge hierbei hilfreich sein.
    Denn eines ist sicher, trotz dieser Belastungen geht es für mich Step bei Step immer weiter und es geht mir immer besser dabei.
    Es ist für mich auch völlig klar das ich nicht mehr Spielen werde.
    Das schreiben hilft mir außerdem immer wach zu bleiben und meine Ziele und Gefahren nicht aus den Augen zu verlieren.
    Für mich darf die Abstinenz auf gar keinen Fall Alltag werden. Nur das wache Bewußtsein schützt mich vor dem Rückfall und die Arbeit mit der Selbsthilfegruppe
    macht mich nur noch stärker.
    Liebe Grüße
    Peter

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