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Thema: Thema des Monats März: Mein Weg aus der Sucht

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Registriert seit
    05.08.2013
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    5

    Standard AW: Thema des Monats März: Mein Weg aus der Sucht

    Hallo Katharina,

    in der Nachbetrachtung ist für mich eine entscheidende Situation, dass sich meine Frau von mir trennte. Ich habe das zuerst als befreiend empfunden, konnte endlich weiterspielen, ohne mich meiner Umgebung erklären zu müssen. Ein paar Monate später war das Alleinsein bei mir angekommen. Keiner mehr da, auf den ich Verantwortung abschieben konnte, niemand, an dem ich meine Wut, meinen Selbsthass, meine Verzweiflung auslassen konnte. Niemand außer mir selbst. Mein Vater hat mir früher mal gesagt, in seinen Augen wäre das mit dem Aufhören kein Problem, man/ich müsse nur wollen. Ich fand das verletzend und irgendwie auch ignorant, ich wollte doch aufhören.
    Heute weiß ich, ich wollte nie. Erst, als ich allein für mich meine Entscheidung getroffen hatte war es mir möglich. Dazu brauchte ich dieses Bauchgefühl, wirklich nicht mehr Spielen zu wollen. Ich mag dieses Wort nicht, aber wenn mich einer fragt, womit bei mir die Abstinenz begonnen hat, dann sage ich: "Ich wollte nicht mehr Spielen." Oder anders gesagt: Vor der Veränderung ist erst einmal eine Entscheidung nötig. Wenn mein Vater das mit Wollen gemeint hat, ok, dann kann ich da jetzt was mit anfangen...

    Liebe Grüße, Andreas

  2. #2

    Standard AW: Thema des Monats März: Mein Weg aus der Sucht

    Hallo Andreas,

    so, wie Du deine damalige Sitution beschreibst, stelle ich es mir so vor, dass Du dann, nachdem Du deine Entscheidung getroffen hast, auch wirklich nur für dich aufgehört hast (komplizierter Satz, ich hoffe trotzdem verständlich :-) ). Ich erlebe es in Beziehungen zwischen Angehörigen und Betroffenen häufiger, dass die Betroffenen sich fremdbestimmt fühlen, wenn die Angehörigen von ihnen verlangen/sich von ihnen wünschen, dass sie aufhören mit dem Spielen und sich Hilfe suchen. Manche Betroffenen reagieren dann mit Trotz "jetzt erst Recht" und spielen teilweise auch heimlich weiter. Kennst Du solche Beziehungsdynamiken auch?

    Du hast geschrieben, dass Du nach deiner Entscheidung eine stationäre Therapie gemacht und seit dem eine Selbsthilfegruppe besuchst. Was würdest Du denn bei diesen beiden Hilfeformen als besonders hilfreiche Aspekte beschreiben (außer dem Kontakt zu dem Spieler, der seit 10 Jahren spielfrei war)?

    Ein schönes Frühlingswochenende und liebe Grüße

    Katharina Weege
    (Fachstellenteam)

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