Hallo,

ich bin 26 Jahre alt und seit acht Jahren extrem spielsüchtig. Ich will nicht erzählen wie ich in die Sucht hineingeraten bin, denn da geht es mir wie den meisten Spielern.

(Mit 18 in die örtliche Spielhalle - ein bisschen was gewonnen - am nächsten Tag wieder gespielt - verloren - gespielt um Verluste reinzuholen - usw)

Die nächsten Jahre sind sehr schlimm gewesen. Immer wenn ich Geld hatte, habe ich es in die Automaten gesteckt. Tage an denen ich meinen ganzen Lohn verspielt habe, waren keine Seltenheit. Ich habe Arbeitsstellen verloren weil ich Nachts von Kronen u. anderen Gewinnsymbolen geträumt habe und dann morgens lieber in die Spielhalle, anstatt zur Arbeit, gegangen bin. Soziale Kontakte hatte ich am Ende gar keine mehr.

Ich war noch in der tiefsten Geldgewinnautomatenspielsuchtphase als ich vor knapp zwei Jahren wirklich Glück hatte, allerdings nicht in der Spielhalle. Ich habe fast eine halbe Million Euro im Lotto gewonnen und habe dann auch einige Monate überhaupt nicht mehr gespielt. Wozu auch, um max. ca. 300 Euro in der Spielhalle an den Automaten zu gewinnen?

Leider ging es mir schon lange nicht mehr um das Geld was ich in der Spielhalle gewinnen konnte. Geld brauchte ich nur dazu um länger in der Spielhalle bleiben zu können. Ich wusste jedes Mal das ich ohne Geld wieder hinausgehen würde und doch ging ich auch jedes Mal hinein.

So bin ich vor einigen Monaten, nachdem das Automatenspiel den Reiz für mich verloren hatte, auf die Idee gekommen, nach Aachen ins Spielcasino zu fahren ... ganz nach dem Motto "wenn schon spielen, dann aber richtig". Klar habe ich auch da über die Monate einige Tausend Euro verloren, teilweise auch gewonnen, aber Vorgestern ist es total eskaliert. 40.000 Euro in ein paar Stunden beim "fairsten" Spiel überhaupt (Roulette) verloren.

Ich kann aber nicht sagen das ich das Casino dafür hassen würde. Eigentlich gefällt es mir dort sehr gut. Ich werde jedes Mal sehr respektvoll behandelt, die Angestellten sind freundlich, die Atmosphäre ist ruhig und friedlich. Das Spielcasino ist für mich zu einer zweiten Welt geworden, wo alles ganz wunderbar ist und niemand Probleme. Man lässt Alles einfach vor der Eingangstür.

Ich habe wirklich Angst, denn ich sehe den Tag kommen, an dem ich wieder die dummen Automaten mit Cent-Beträgen in der Spielhalle füttern werde, obwohl ich mir z.Z. wirklich nicht vorstellen kann, jemals wieder eine SpielHALLE zu betreten.

Ich will kein Spieler mehr sein u. trotzdem das was mir im Casino geboten wird, abgesehen vom eigentlichem Spiel, nicht missen.