Hallo liebe Freundinnen und Freunde,
ich bin Heute an einem Thema, das für mich in dieser Zeit vielleicht überlebenswichtig ist.
Heute Morgen bekam ich Spieldruck, vielleicht eine Sekunde, aber unverleugbar! Grund: Mein Fernseher hat pünktlich zu Olympia seinen Geist aufgegeben und meine Mutter bot mir (Arbeitslosenhilfeempfänger) Hilfe an. So habe ich jetzt ein schickes Gerät bekommen und konnte ordentlich Wettkämpfe beobachten und mich an den Emotionen der Sportler erfreuen. Nur dieser Fernseher hat im gegensatz zum Alten = Scartkabekanschluß und ich glotze immer in den Videotheken nach DVD's. Weiß aber, das kostet ein Schweinegeld. Nicht der DVD - Pläyer, sondern die DVD's, -jene mit bewegten Bildern. Also Spielen und Schwarz oder Weiß.Duiese Sucht - wirklich nie genug zu bekommen - Unersättlich nach Kick und Zuwendung. Der Kick hiel liegt im Kaufen. Dann bin ich - gleich dem Spiel - der Größte!
Nur eine unterbewußte Sekunde, nur eine Sekunde nicht im Programm, eine Sekunde ohne Demut?
Nein ist für mich Süchtigen ein schweres Wort. Aber - meine Realität begreifen - führte mich schon so oft - bewußt oder unbewußt in die Spielstätten.
Nur Heute nicht!
Ich habe Heute meine GEZ - Befreiung beim Sozialamt beantragt und erhalten, einen Sozialtarif beim "Rosa Riesen"; das heißt - ich saß mit der Wartemarke in der Hand mit Menschen in einem Raum, in dem sozial schwache Menschen sitzen. Und Heute brauchte ich mich nicht besser als sie fühlen, mußte micht der Starke, Toffe sein, der alles im Griff hat und nur ein müdes Lächeln für die Asozialen übrig hat. Heute fühlte ich als ganz großes Geschenk - DEMUT - das heißt wirklich, meinen Stolz und Überego loszulassen und auf gleiche Augenhöhe mit den Menschen gehen. Das ist mir auch beim Verwaltungsangestellten gelungen, der mich freundlich beraten hat und bei der netten jungen Dame von der Telecom...
Wie schwer ist es Hilfe anzunehmen, für mein olles Helfersyndrom, und doch lebe ich aus der Zuwendung - von Menschen, denen ich mich durch mein Spiel stets abgewendet habe. Wieder Scham und Schuldgefühl, Ernidrigung, aber nur von alten Verhaltensstrukturen.
Vom Glücksspiel bin ich nur die Distanz einer Münze entfernt, von einem konstruktiven Gedanken nur einen Augenblick.
Wie wichtig also, auf Augenhöhe zu gehen, also Arsch hoch - und auf die Beine.
Wozu brauchte ich denn diesen DVD?
Ich habe doch meine Truppe von genesenden Spielern!!!
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen
Andreas