Liebe Forum-Teilnehmer

in letzter Zeit hatte ich einige Chat-Partner, die ebenfalls vor kurzem mit dem Spielen aufgehört haben. Bei einigen war es noch ganz frisch, bei anderen schön länger, bei mir nun 11 Wochen. Bei den Gesprächen kam häufig zur Sprache, dass viele Male mit dem Spielen, entgegen der zuvor getroffenen guten Vorsätze, entweder aus einer niedergeschlagenen oder aber euphorischen Stimmung begonnen wurde.

Das sind vermutlich die gefährlichsten Momente, ich habe sie wie sicher viele von euch - zuvor schon etliche Male erlebt. Vor wenigen Tagen hatte ich mal wieder so ein besonders schlimmen Tag, gespickt von Hiobsbotschaften der ersteren Kategorie, aber ich hatte ihn, trotz Geld in der Tasche spielfrei erlebt. Auch wenn ich keinen Spieldruck verspürt habe, so habe ich mich allerdings schon gefragt: war wäre, wenn ich jetzt in der Spielhalle nach Ablenkung gesucht hätte? (Nun die Antwort ist ja wohl klar, Probleme geblieben, Geld weg) Aber, obwohl ich nicht gespielt habe, gings mir dennoch nicht besonders gut und auch mit diesen eher trüben Tagen muss man sich zurechtfinden.

Wenn die Euphorie des Nicht-Mehr-Spielen-Wollens sich legt, und die Alltagsprobleme sich in der ganzen Tragweite (z.B. Schulden) bemerkbar machen, muss - das wird mir immer klarer - ein tragfähiges Gerüst her, dass uns seelisch und körperlich aufrecht hält. Viele im Forum haben beschrieben, wie sie in der Familie und Partnerschaft neuen Halt und Sinn gefunden haben, wie auch immer, ich wünsche meinen Chat-Partnern insbesondere, dass wir uns ein solches Gerüst aufbauen. Es wird leider dauern, manchmal länger als gehofft, aber Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut.

Beste Grüße

Thomas