Hallo zusammen,

Gerri hat einen schönen Beitrag geschrieben als er etwas von sich erzählte. Das möchte ich erstmal sagen.

Ich möchte auch mal etwas zu mir schreiben und versuchen zu erklären warum ich zwar schon 9 Monate hier bin, aber keineswegs trocken bin.

Vielleicht gibt das auch den vielen Angehörigen die hier sind die Chance ein bisschen auch den Spieler zu verstehen.

Gestern Abend war ich wieder los. Sogar mehrere Stunden. Zu Hause wäre niemand gewesen, ich wäre allein gewesen. Ich hatte gerade einen sehr anstrengenden Flug hinter mir und wollte abschalten.

Mich haben in letzter Zeit viele Sorgen gegrämt. Als ich aus der Spielo rauskam (mein Mann hat per Telefon Druck gemacht, von der Arbeit aus)
fiel mir auf, dass ich zwei Stunden mal wieder in meiner eigenen Welt war. Ich habe an nichts gedacht, ich hatte keine Sorgen.

Ziege spricht immer von Dämonen. Meine Dämon ist ein massives Schuldgefühl verbunden mit Hass auf meine engste Umwelt. Immer immer wieder. Woraus das resultiert, darauf möchte ich jetzt nicht eingehen, aber es verfolgt mich über Jahre. Jahre, Jahre..... Ich kann mir nicht verzeihen und ich möchte den anderen nicht verzeihen. Ich habe es versucht, aber ich kann nicht weil ich im tiefsten inneren nicht will. Punkt.

So was bringt mir hier das Spiel.
Ich habe mir gestern für Geld ein leeres Gehirn für ein paar Stunden erkauft. Ich schalte ab, ich denke an nichts mehr, ich schaffe mir eine Welt in der meine Sorgen nicht mehr existieren.

Manchmal denke ich dann auch, wenn meine Eltern das jetzt wüssten. Vater würde brüllen und meine Mutter würde flennen. Und jetzt kommts. Wenn ich das fühle habe ich ein gutes Gefühl, fast ein Gefühl von Macht, fast ein Gefühl von Rache.

Ich habe mich gebessert zu früher , ja das stimmt, aber ich sehe im Moment keinen Benefit im aufhören. Was habe ich davon? Ein paar hundert Euro mehr im Monat? Und sonst? Wenn ich wirklich endgültig aufhören will, dann nur für mich. Niemals für meine Umwelt. Ausser mein Mann würde sehr leiden. Das wäre das einzige.

Ich habe ja mein Spiel reduziert, ich hatte sogar eine längere trockene Phase. Ich habe auch viel überlegt. Immer wieder, ich habe mein Verhalten reflektiert. Das Gefühl was andere zum Beispiel haben wenn sie sich teure Kleider kaufen. Ein Gefühl von sich selber etwas gutes tun und etwas gönnen. Das fühle ich beim Spiel am Automaten. Geld ganz für mich alleine ausgegeben. Nur für mich, mein persönlicher Luxus. Das fühle ich, obwohl ich sehr wohl weiss dass ich süchtig bin. Ich weiss dass widerspricht sich teils, aber ich fühle so.

Und niemand kann mir reinreden. Meine Umwelt (ausser mein Mann) könnte einen Kopfstand machen....

Ja, das ist mein denken. Das ist mein fühlen,

ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt.

Gruss
Monika