hallo zusammen
ich war sehr lange nicht mehr im forum. mir ging es sehr schlecht. zeitweise einfach nur noch verzweifelt.
mein leben ging sowas von den bach runter. mein mann, der nun seit mehr als ein jahr spielfrei ist, hatte einnen rückfall. so sah ich das. da war es das versagen auf das ich so lange gewartet hatte. ich lies ihm gar keine chance für erklärungen sondern donnerte sofort los. ich lies meiner wut freien lauf.
ich kapselte mich vollkommen ab. lies keinen mehr an mich ran. noch nicht mal meinen sohn.
ich verfiel wieder in meinen kontrollzwang. lotete alle möglichkeiten aus, wie es bei einer trennung mit mir weiter gehen könnte.
eine wohnung hatte ich, mit meinem arbeitgeber hatte ich auch geredet, mit freunden gesprochen und die situation mit meiner therapeutin besprochen.
nur mit meinem mann hatte ich nicht mehr geredet.
meine therapeutin fragte mich warum ich so überstürzt handeln würde,
so vollkommen kompromisslos.
ich sagte er habe eine regel gebrochen und sein versprechen nicht gehalten und nun müsse er die konsequenz dafür tragen.
also eine bestrafung.
aber war es wirklich so.
in all mein bestreben eine beziehung aufrecht zuerhalten mit meinem perfekten bild davon konnten wir beide nur verlieren.
menschen machen fehler. ein perfekt gibt es nicht. meine therapeutin sagte, wenn ich das gefühl habe zu gehen, dann müsse ich das tun, aber nicht ohne vorher mit meinem mann darüber zu sprechen.
alles streubte sich in mir ein gespräch zu führen.
letzendlich war es mein mann der dafür sorgte das wir redeten. er besorgte einen babysitter und zwang mich mehr oder weniger mich mit ihm auseinander zu setzen.
da waren wir nun und mein mann fing an zu erzählen. ja er war spielen, aber nicht um geld. er wollte sich testen. er wollte mir davon erzählen aber ich lies ihm keine möglichkeit. jedesmal wenn er versuche einen schritt nach vorne zu machen ginge ich zwei zurück.
er wüsste das ich enttäuscht bin und wütend. das das alles auch manchmal zu viel ist. aber ich müsse nicht alles alleine machen er wäre auch noch da.
aber ich müsse ihm auch die möglichkeit geben zu helfen. verantwortund abzugeben wo es geht und die kontrolle darüber behalten wo es nötig ist.
wenn einer immer in lauerstellung ist und darauf wartet das der andere versagt, kann das auf dauer nicht gut gehen.
ich müsse lernen das bild von früher aufzugeben. ich würde nur noch die nagativen seiten sehen. den blick für das gute hätte ich verloren.
das was sich über jahre eingespielt hat lässt sich nicht von heute auf morgen änderen.
geduld braucht es und zeit. er möchte mich nicht verlieren und will kämpfen.
aber ich müsse es auch zulassen. das es einfach ist hätte keiner behauptet.
das es nicht einfach ist mit wenig geld auszukommen auch nicht. ich dürfe auch mal schwach sein. ich muss nicht alles perfekt machen.
dinge die ich nicht hören wollte, aber der wahrheit entsprachen.
er wäre da, ich müsse nur auf ihn zugehen.
das ganze ist jetzt ein paar wochen her. ich bin geblieben.
nicht weil ich das gefühl habe es zu müssen, sonder weil ich es möchte.
es ist anderes geworden zwischen uns. offener.
ich kann gefühle wieder zulassen. momentan bin ich glücklich.
ich habe gelernt verantwortung abzugeben und habe bemerkt, dass das gerüst was ich gebaut habe nicht einstürzt, wenn mein mann dinge erledigt die ich ihm vorher nicht zugetraut habe. ich bin nicht allein.
ich kann wieder lachen und geniese die zeit die wir als familie verbringen und die zeit die jetzt für mich bleibt.
ich habe aufgehört über die dinge nachzugrübeln die hätten sein können wenn er nicht gespielt hätte.
das jetzt und hier zählt.
und so wie es momentan ist ist es gut.
alles auf anfang und neu starten.

nane