Hallo Mikesch,
Danke für Deine offenen Gedanken und Deine Gefühlsbeschreibung.
Kann ich gut lesen und sehe ja immer wieder einen Spiegel meiner selbst.
Bin leider gerade auch nicht in positiven Gedanken meiner Ursprungsfamilie gegenüber.
Was auch immer wieder verantwortlich dafür ist, daß ich in dieser Familie "Das fünfte Rad am Wagen" bin, ich kann es im Kreise meiner Verwandschaft nicht lösen. Bemerkenswert ist der 85. Geburtstag meines Vaters.
Die Zweitfrau meines Alten Herrn lobte die hervorragende Arbeit meiner beiden Schwestern mit ihm im Rahmen "seiner" Kunstaustellung und sie schwellte im Stolz über ihren großartigen Mann - und wie meine Schwestern sich um ihn bemühen.
Das ist wohl richtig und ich kann es aus nächster Nähe auch so sehen.
Auch ich habe geholfen, wenn auch nicht im ""großen Rahmen", kann aber nicht verkennen, daß mein Vater nie , nie meine Arbeiten gewürdigt hat. Bin nuneinmal langsam und Linkshänder und das passt nicht zu seinem Perfktionismusbild eines Menschen.
Dafür bin ich genau so zwanghaft wie mein Halbbruder - und wir sahen uns angesichts dieser Laudatio verständnislos - verloren an. Auch er hatte geackert. Aber nur die Schwestern zählen, die Lieblinge des Vaters.
Mein Part war, als mein Vater meine Schwester vor Gericht zitieren wollte, daß ich diese ewig leidvollen Geschichten von Mißbrauch mir anhören durfte, von meinem Vater, der daran seinen Lebensmut verlor. Daß die Zweitfrau Gift über die Ehe goß und sich mir gegenüber äußerte, daß der Vater sowieso bald stürbe...
Aber Geburtstag - immer nur lächeln...
Als meine jüngere Schwester ihren sexuellen Mißbrauch aufdeckte, gegann ich gerade mein Leben, - frei vom Glücksspiel. Da ich nach dem Umweg über den Bahndamm die - meine Selbsthilfegruppe fand , war das Thema auch nicht meht Familienrelevant.
Ich habe ja dort in der Familie nie etwas geleistet. Davon einmal abgesehen, daß ich zuhause auf die Mutter, meine Mutter aufpassen durfte, wenn Vater, Zweitfrau und meine Schweastern im Urlaub an die See und in die Berge fuhren, daß ich mir ihr den Haushalt führte und auch alleine, weil der Alte keine Unterstützung zahlte...
Meine Mutter, war nicht zum Geburtstag geladen....
Daß ich Heute hochgradig Beziehungssüchtig bin brauche ich wohl niemandem zu erzählen. Wer will diesen Schmarrn denn verstehen. Also habe ich ordentlich meinen Teller im Restaurant aufgegessen und (leider) nur ein Glas Wein getrunken. Ein zweites Glas könnte mich wieder in die Spielhalle bringen.
Stop! Ich habe Heute nicht gespielt.
So chaotisch meine Ursprungsfamilie auch sein mag, nie hat einer von denen mir die Heiermänner in der Geldeinwurfschlitz getan. DasGeld habe ich selber in die Automaten geworfen. Für meine Glücksspielsucht und für meine anderen Süchte, für meine Zwänge und Depressionen bin ich alleine verantwortlich und kann sie nur mit Gottes Hilfe und mit der Kraft meiner Selbsthilfegemeinschaften lösen. Nie alleine. Alleine zwänge ich mir wieder die Kandarre über- für Liebe etwas leisten zu müssen.
Nein!
Ich bin Gottes geliebtes Kind.
Was ich in meinem Leben ausgefressen habe, habe ich ihm bedingungslos übergeben.
Heute bin ich dankbar dafür , daß ich auf meinem - noch unbezahlten -Abeitsplatz mit Menschen zusammen arbeite, die bereit sind unvoreingenommen ihr Herz , ihre Ohren und ihre Augen für ein Leben in Würde zu öffnen.
Ich danke für die Ruhe im Herzen
Andreas