Hallo

@ Selina: ich kann meinen Mann über alles lieben, weil ich weiß das seine Sucht eine Krankheit ist, von der er versucht los zu kommen. Er hat mich grad am Anfang unserer Beziehung belogen, betrogen und bestohlen. Ich hatte auch schon ein paar mal die Beziehung beendet und letztes Jahr sogar unsere für Juli geplante Hochzeit 2 Wochen vorher abgesagt. Es war alles gekauft und geplant. Dies hat meinen Mann wach gerüttelt das er mit seiner Spielsucht alles kaputt macht. Er hat sich dann nach einem gemeinsamen Gespräch bei der Eheberatung bei der Suchttherapie angemeldet. Damit hat er mir ja schon ein Signal gesetzt das er versucht etwas zu ändern. Die Therapie tut Ihm sehr gut. Es ist viel besser geworden als vor 2 Jahren aber er ist halt noch nicht ganz Spielfrei. Ich werde Ihn solange ich kann bei der Therapie unterstützen oder auch bei dem was danach kommt. Mir ist natürlich klar das ich dies nicht bis zur Selbstaufgabe machen kann und werde aber ich halte ihm zu Gute, das er sich bemüht seine Sucht in den Griff zu kriegen. Es war von mir zu blauäugig zu denken ( damit auch auf die Antwort auf Harrys Frage) das wenn er in Therapie geht, das alles sofort vorbei ist. Ich habe viel und lange nachgedacht, viel mit meinem Mann gesprochen. Ich habe jetzt erst richtig erkannt, das die Spielsucht meines Mannes ziemlich viel Ähnlichkeit hat mit der Alkoholsucht meines Vaters. Mein Vater hat damals auch mehrere Rückfälle gehabt aber es nachher doch geschafft. Meine Mutter hat immer hinter meinem Vater gestanden hat aber nicht alles akzeptiert oder geduldet was er in seinem Suff gemacht hat. Er mußte mit gewissen Konsequenzen leben. Genau so mache ich es mit meinem Mann jetzt auch.
Ich fühle mich nicht von Dir angegriffen denn ich habe mir diese Frage auch schon ein paar mal gestellt bis ich eben das was ich oben geschrieben habe für mich erkannt und akzeptiert habe. Jeder hat seine eigene Schmerzgrenze und muß für sich entscheiden wie weit er einen Suchtkranken begleitet. Wenn für Dich deine Schmerzgrenze jetzt erreicht ist und Du sagst Du kannst nicht mehr, dann sollte auch niemand anders Dir da reinreden. Du mußt dann meiner Meinung nach auch kein schlechtes Gewissen haben. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für deine Zukunft

LG
Springmaus