Hi alle die dies lesen,

weiss gar nicht wo ich anfangen soll,
bin seit 3 Jahren Spielsüchtig, Spielautomaten in der Halle,
und habe meine 2en Rückfall. Ich habe nun schon einige Briefe hier gelesen und Versuche mich genauso zu öffnen wie alle anderen es auch hier machen.
Ich halte mich nicht mehr für normal, irgendwo gestört in der Birne, alles aufs "Spiel" zu setzen, Familie mit 2 Kindern. Es ist doch Wahnsinn, über alle Konsequenzen bin ich mir bewusst, jedesmal, aber solang ich Bargeld in der Tache habe setzt mein Verstand einfach aus. Da verlier ich die Selbskontrolle, na klar habe ich Wege eingeleitet nicht an Bargeld zu kommen, aber was nützt es denn, Spieler sind doch sehr einfallsreich, habe damit sogar meinen Traumjob aufs Spiel gesetzt, weiss nicht mal ob ich nächsten Monat noch Arbeit hab. Ich möchte hier nicht auch in Selbstmitleid versinken, das tue ich schon oft genug, wie jeder Spieler, bei jedem gleich.
In Therapie befinde ich mich auch, aber was nützt es denn wenn ich meine Therapeutin belüge und mich ihr nicht öffne.
Nun stehe ich auch davor alles zu verlieren was ich liebe und die Menschen die mich lieben. Die ganze Zockerei ist ein "falsches Spiel". Und dann immer das Verdrängen der Probleme, ich kann nicht mehr ganz dicht sein. Nun kann ich nicht mehr erwarten das jemand verständnis für mich aufbringt, erwarte es wirklich nicht mehr. Nur der Spieler selbst ist seine "glückes Schmied". Er hat alle für die Zukunft in der Hand. Kein anderer. Ich weiss nicht mal warum ich Spiele, aber eine Portion Egoismus gehört wohl auch immer dazu. Bin schon sehr wütend über mich, wieder alle entäuscht zu haben, aber hinterher ist der Spieler immer Schlauer.
Nächste Woche werde ich bei mir in der Nähe die Sekis aufsuchen, um weitere Hilfe zu bekommen. Viel Zuversicht habe ich aber zur Zeit nicht, nun muss die Zeit einige Wunden wieder verheilen lassen. Schlimm genug ein Sozialfall zu sein.
Nun, das sind meine Erfahrungen die ich gemacht habe.
Vielleicht kann ja damit einer was anfangen und ist mit ähnlichen negativen Erfahrugen konfrontiert.

Schöne Grüße von Jürgen, 29 Jahre