Hallo Katze,

will er von Dir nur an die Hand genommen werden, oder will er aufhören zu spielen?
Ich denke, Dir ist klar, dass nur er den ersten Schritt gehen kann. Du kannst ihm Adressen raussuchen oder Kontakte knüpfen. Aber ohne dass er sich irgendwann irgendjemandem offenbart, wird es nicht funktionieren. Ein guter Ansatzpunkt kann ein Arzt oder Therapeut sein, der sich mit Sucht auskennt. Eine Suchtberatung ist sicherlich eine geeignetere erste Anlaufstelle für ihn. Eine Selbsthilfegruppe die aus Menschen besteht die auch irgendwann einmal ihr erstes mal in der Gruppe waren und die selbst genau wissen wie wir Spieler so ticken, ist sicherlich auch nicht so schlimm. Dort wäre es nur schlimm, weil man es dort wohl am schwersten haben dürfte, sein Spielen zu bagatellisieren. Ein Vorteil hier könnte jedoch sein, dass man sich unter Gleichgesinnten nicht schämen muss, wenn doch alle dort selbst einmal in genau derselben Situation gesteckt haben, wie Dein Freund. Andererseits kann es ganz schön motivieren Menschen zu begegnen, die einen Weg gefunden haben ihre Sucht in den Griff zu bekommen...
Den Kopf abreißen wir ihm garantiert niemand in einer der genannten Anlaufstellen. Alle bieten einen geschützten Raum, in dem er sich offenbaren kann, wenn er dazu bereit ist.

Aber mein Eindruck, den Deine Schilderung erweckt, ist nicht so postitiv. Ich vermute fast, er ist noch gar nicht so weit, dass er aufhören will...

Ich kann Dir nur sagen, dass Du ihm eigentlich gar nicht helfen kannst. Wenn er es nicht will, wird er sich auch nicht helfen lassen. Auch wenn er es ernsthaft will, dann wirst Du nicht für ihn die Schritte gehen können, die nur er gehen kann. Du kannst ihm nur die Richtung aufzeigen. Hier ein link, der ihm oder Dir helfen könnte:
http://tinyurl.com/zukwp
oder in langer Form:
http://caritas.erzbistum-koeln.de/neuss_cv/sucht_hilfe/gluecksspiel/beratungsstellen/plz1.html

Dort wird man Dir sicherlich konkrete Adressen vor Ort geben können, bzw. etwas mehr zu den einzelnen Angeboten wissen.

Aber erst, wenn er selbst aus seinem Teufelskreis ausbrechen will, wird er auch die Kraft finden es zu tun...

Dir wünsche ich, dass Du nicht noch ein paar Jahre lang mit ansehen musst, wie er sich selbst weiter ruiniert... mehr als ihm eine Richtung zu zeigen, kannst Du einfach nicht. Nur er kann den nötigen ersten Schritt gehen.

Ziggy