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Thema: Spielsucht meines Mannes

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo Gerri,
    mich würde mal interessieren wie du vor 7 Jahren spielfrei geworden bist, und wie du dir das dieses mal vorgenommen hast.

    Ich rede meine Beiträge manchmal mit Heidi durch, nur selber schreiben will sie nicht, aus bekanntem Grund. Vielleicht kann ich dir dadurch schreiben was da in einem Angehörigen im Kopf vorgeht.

    @ Mikesch
    das mit dem Druck von außen, muss ich aber in meinem Fall total für gut befinden. Der ging überhaupt nicht nach hinten los. In der Langzeittherapie habe ich in dem dort geschützten Bereich, erst mal bemerkt, dass ich nicht alleine bin mit dem Problem. Erst dort hat sich nach und nach (bei mir nach 4 1/2 Monaten), bei mir die Gewissheit eingestellt, dass ich süchtig , mit allen Konzequenzen, bin.
    OK es war eine Alkohol Therapie, man kann nie in der Sucht 2 Dinge miteinander vegleichen, aber ich denke nach wie vor, Sucht ist Sucht, wenn auch mit verschiedenen Auswirkungen, und wenn ich richtig weiss, wird Alkohol- und Spielsucht auch heute noch miteinander behandelt.

    Lieben Gruß
    Harry

  2. #2
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    hallo gerri..
    ich muß dir eigentlich in allen punkten recht geben!
    aber andererseits....wie mach ich es denn jetzt als angehöriger RICHTIG....???? wenn ich zum 'meinem' spieler sage..ich bleib bei dir..egal was passiert...ich nehm rückfälle hin und halt zu dir!'..dann laufe ich ja gefahr dem rückfall aus der sicht des spielers n freifahrtschein zu geben.
    wenn ich sag...'SO,rückfall und ich geh!!' ist es auch verkehrt...
    ich denke ganz einfach man kann bei süchten ÜBERHAUPT nichts pauschalisieren,sonder muß imer den einzelnen fall und die besonderen personen betrachten.
    was bei dem einen gut ist,wäre bei dem andern grundverkehrt!das gilt für den süchtigen genauso wie für den angehörigen!
    was ICH grundverkehrt finden würde,wäre wenn ich sage..'ich halte zu dir in deiner sucht.ich bin immer für dich da.'
    ICH sage klipp und klar:'ich bin für dich da,weil ich dich liebe.aber tust du nichts dich gegen deine krankheit zu wehren...fängst du wieder an mich zu hintergehen..dann siehst du mich von hinten!'
    kommt mex zu mir wenn er merkt es geht ihm schlecht...immer schlechter..und er redet mit mir..wäre ich immer für ihn da! weil WIR BEIDE die sucht nicht aufhalten konnten!
    vertuscht er daß es ihm dreckig geht...zeigt er nasses verhalten.ich merke es und er wiegelt ab,und geht dann zocken...TJA..mein lieber,dann bye bye!
    alles liebe!
    sheepyi

  3. #3
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo sheepyi,
    ich denke genau so ist es auch richtig. Man muss unterstützen, aber sich dabei nicht selber aufgeben.

    Lieben Gruß
    Harry

  4. #4
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo zusammen,

    ich glaube das es sehr schwer zu beurteilen ist was richtig und falsch ist.
    Ich schwanke immer zwischen richtig und falsch!!!!
    Sheepi hat da ganz recht man muss jeden Fall einzeln betrachten.
    Die einen sehen ein das sie ein problem haben und versuchen dagegen anzukämpfen andere wiederrum tun gar nichts - weil sie kein problem sehen!!!!
    Wenn jemand seiner Sucht bewusst ist kann man helfen und vielleicht auch den einen oder anderen " Rückfall " verzeihen.n Man sollte jemand dann auch nicht hängen lassen.
    Aber wie in meinem Fall muss ich mich leider geschlagen geben. Es ist zuviel passiert und irgendwann fällt es schwer zu verzeihen. Ich bin schon darüber hinaus. Ich weiß es ist eine Krankheit, trotzalledem kann man nicht alles damit entschuldigen. Und manche Spieler sollten sich auch mal in die Lage des Angehörigen versetzen was sie mit ihnen anrichten!!!!!!!!!!!!!

    Viele liebe Grüße

  5. #5

    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Zitat Selina: Und manche Spieler sollten sich auch mal in die Lage des Angehörigen versetzen was sie mit ihnen anrichten!!!!!!!!!!!!!

    Hallo Selina,
    und genau das ist der Grund warum ich zurzeit keine Partnerschaft eingehen werde. Das gehört für mich zum Genesungsprozess…………………..von dem Egotrip weg. Ich hoffe Dir geht es Heute etwas besser wie gestern Abend…………..

    Danke fürs Teilen!
    Liebe Grüße
    Jürgen

  6. #6
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo Ihr Selina, Gerri, Springmaus, Mikesch, Winnetou, Sheepyi!

    Als ich damals von der Spielsucht meines Mannes erfuhr, ich schrieb das schon mal, war ich erleichtert, erleichtert, so paradox das klingt, weil ich eine Erklärung hatte für sein schizophränes Verhalten, die Lügen, die Wesensveränderung, die sich in den 2 Jahren davor eingestellt hatte und immer offensichtlicher wurde.
    Ich habe die Spielsucht, von anfang an als Krankheit gesehen, habe mich damit auseinandergesetzt, beraten lassen, Hilfe gesucht, schon lange bevor ich hier auf das Forum gestossen bin.
    Ich habe dann ziemlich schnell festgestellt, das er trotz des Outings und trotzdem wir viele besonders finanzelle Dinge ziemlich schnell geregelt haben, immer noch weiter log, mir immer noch Dinge verheimlichte usw.
    Daraufhin habe ich mich hier im Forum angemeldet, ich wollte wissen, wie ticken Spieler wirklich.
    Ich habe hier auch sehr viel erfahren, viele liebe Menschen , ob Spieler oder Angehörige ,kennengelernt und gelernt, das hinter der Spielsucht, oft auch eine Persönlichkeitsstörung steckt, wie hoch die Gefahr von Rückfällen ist, und das es ebend nicht reicht, NUR mit dem Spielen aufzuhören.
    Und lieber Gerri, um Deine Frage zu beantworten, ich habe immer versucht Ihm das zu vermitteln, hab ihn hier lesen lassen, ob er wollte oder nicht, hab ihn zur Beratung geschleift, ob er wollte oder nicht, hab immer wieder , auch und vorallem in der Spielfreien Zeit, gewarnt, nimm das Thema ernst, klar hast du andere Probleme, die vielleicht auch der Grund sind warum du gespielt hast, aber nimm das Thema ernst, kümmer Dich drum!
    Oft kam dann von Ihm, ich spiel doch nicht, was willst Du denn....
    Ich muss die anderen Dinge regeln, spielen ist nicht mein Hauptproblem....
    Als er dann im Juni den Rückfall hatte, war ich nicht mal überrascht, ich habe ihn nur in den Arm genommen und gesagt, bitte nimm das Thema jetzt ernst, es reicht nicht NUR nicht zu spielen.
    Warum glaube ich Ihm die Geschichten von den alten , nicht gesagten Schulden, und vom Neckar....
    Gut, es klingt unglaubwürdig , es klingt bescheuert, es stinkt nach Lüge, aber ich schwanke...
    Ich kann es ihm nicht als Lüge nachweisen, und als er in Juni spielen war, hat er es ja auch gesagt, hätte er nicht auch da sonst eine dieser Ausreden gebraucht, wenn es so wäre?????
    Tausend Fragezeichen, die Wahrheit kennt nur er und im Grunde geht es auch nicht darum, sondern um dieses Verhalten, das er an den Tag legt.
    Er will soviel und macht so wenig...
    Nach den letzten Vorfällen ist er allerdings wesendlich offener geworden, fürs Forum, für den Chat, für Gespräche
    Er will in die offene Gruppe und geht heute zum dritten Mal, er will zum Pychologen und wenn der erste nicht gut war, dann zum Nächsten...
    Es gibt einen grossen Unterschied, ich halte mich raus, ich habe ihm am Samstag meine Grenze gezeigt, sehr deutlich und wie ich schon schrieb, sehe ich jetzt und in nächster Zeit, er sucht den Weg richtung Ausgang, dann bin ich an seiner Seite, läuft er weiter im Kreis , wie die letzten Monate , ob nun Spielfrei oder nicht, läuft er allein.
    Das hat nichts mit Fallen lassen nach dem ersten Rückfall zutun. oder seh ich das falsch!!!

    Liebe Grüsse Kiki

  7. #7
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo Kiki,

    nein ich finde nicht das du das falsch siehst.
    Du streckst deinem Mann beide Hände aus, du bist bei ihm, du unterstützt ihn wo du kannst - vielmehr kannst du auch nicht tun.
    Letztendlich muss er auch sehr sehr viel dafür tun, du kannst ihm eine Stütze sein, ihn auffangen wenn es ihm schlecht geht und vielleicht auch das eine oder andere noch verzeihen.
    Aber wie du schreibst wenn er nicht aufhört sich im Kreis zu drehen, wirst du wahrscheinlich ( was ich nicht hoffe ) irgendwann keine andere Möglichkeit mehr haben.
    Es ist immer schwer einen Menschen den man liebt oder der einem nur am Herzen liegt fallen zu lassen , ich glaube es gibt nichts schlimmeres.
    Meine Mutter musste meinen Bruder damals ( er war viele Jahre schwer Drogenabhängig ) auch fallen lassen, erst dann hat er sein Problem erkannt wo er ganz unten war. Heute viele Jahre später ist er ihr dankbar. Hätte sie das nicht getan, wäre er vielleicht heute nicht mehr hier!!!!!!!!!!!!!!!!
    Man kann nie vorher wissen was der Richtige Weg oder der falsche ist man kann nur hoffen das es besser wird. Ich hoffe das mein Weg der richtige ist, wenn nicht werde ich auch damit leben müssen!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    @ Winnetou : Ich finde es nicht unbedingt schlecht das du momentan auf eine Partnerschaft verzichtest. Trotzalledem hoffe ich das du auch wieder ein Partnerin an deiner Seite findest, die dich so nimmt wie du bist. Es kann ja nicht immer regnen!!!!!! Ehrlichkeit und Vertrauen ist nunmal das wichtigste und das kann man bei ständigen Lügen leider nicht aufrechterhalten, auch Liebe hält nicht alles aus. Ich wünsche euch allen alles alles liebe

    Ganz herzliche Grüße

  8. #8

    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo Selina,
    ich verzichte darauf zurzeit gerne, denn nur so kann ich meine Energie für meine Genesung nutzen. Sobald ich mich gesund fühle, strahle ich dieses automatisch aus. Und dadurch ziehe ich dann auch etwas gesundes an…………………..das ist mein Ziel.

    Danke fürs Teilen!
    Liebe Grüße
    Jürgen

  9. #9
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    'es ist eine krankheit,trotzdem kann man nicht alles damit entschuldigen!
    genauso sehe ich es auch selina!
    man darf als angehörige auch ruhig mal böse werden...oder dem verzeihen ein ende machen,wenn man merkt alle hilfe fruchtet nicht.
    selina,ich finde deine entscheidung richtig und mutig!
    dreh ihm den rücken zu und kümmer dich mal wieder um dich und die kids!
    ihr habt es verdient.
    liebe grüße!
    sheepyi

  10. #10
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    Standard AW: Spielsucht meines Mannes

    Hallo Sheepyi,
    ich sage ja nicht, bedingungslos einen Suchtkranken unterstützen. Das ist natürlich total falsch.
    Vielleicht hast du überlesen, das ich sage, es kann nur gemeinsam gehen, wenn der Betroffene auch in guten Zeiten ..also trockenen .. für sich was tut, das ganze nicht herunterspielt.
    Zumindest eine Gruppe müßte begleitend sein. Egal wie gut sich der Betroffene fühlt. Das mache ich mir selbst auch zum Vorwurf. Denn nur so war es möglich, das ich mein Gleichgewicht verlor - und nicht zurück in die Spur kam.. Genau aus diesen Grund verstehe ich auch die Handlungsweise meiner Ex- Partnerin.
    Doch ein Rückfall sollte nicht der Grund einer Trennung sein. Der gehört mit zu dem Krankenbild und den Genesungsweg eines Suchtkranken. Wer das als Mitbetroffener nicht miterleben kann.. will, der sollte sich doch direkt trennen.
    Entscheident kánn nur der Wille sein tatsächlich zu ändern - und das beinhaltet natürlich auch längere Zeiten der Abstinenz - und nicht die ständige Sorge um einen Rückfall.
    Wie der Suchtkranke in sogenannten guten Zeiten mit seiner Suchtkrankheit umgeht - das ist wichtig. Ein Diabetiker wirft auch sein Insolin nicht weg, weils ihn scheinbar besser geht - sündigt aber dennoch.
    Unser Insolin ist die Vorbeugung .. aber vorbeugen ist ja nur möglich, wenn bereits eine Spielfreiheit erreicht ist.
    Kommt dieses nie Zustande, ist ein Zusammenleben mit einen Suchtkranken..egal ob Spieler oder Alkoholiker nicht möglich.
    Die Kriterien frür einen Mitbetroffenen müßten also sein, wie geht mein Partner in der trockenen Zeit mit seiner Suchtkrankheit um..macht er genug für sich? Treibt er Vorsorge im punkto Schutz für sich..Schutz für die, die er liebt?
    Läßt er diese Verantwortung außer Betracht, ist eine Trennung wohl unumgänglich, denn dann kommt es zwangsläufig irgendwann in aller Heftigkeit zum Suchtverhalten.
    Ich habe für mich geglaubt diesen Schutz nicht mehr zu brauchen - und somit einen Absturz ins totale Suchtverhalten erlebt. Verständnis für meine Partnerin.. auch für die Trennung. Schmerz über die eigene Leichtsinnigkeit und Unterschätzung meiner Sucht. Die hat mich in einer für mich schweren Zeit einfach überrannt.
    Nun.. natürlich sage ich, ich fühle mich im Stich gelassen, denn das ist meine Wahrheit. Weiß jedoch aber auch um die Last, die ich meiner Partnerin mit meinen Verhalten auferlegte.
    Für mich sage ich, war lange abstinent..warum hatte sie nicht das Vertrauen, das ich es wieder schaffe..und lasse bei diesen Gedanken ihren erlittenen Schmerz außen vor.Ja, sehe da mich..und ich denke, das ist auch ein gesunder Egoismus. Doch meiner Fehler bin ich mir bewußt.
    Ich schreibe hier nur noch sehr sachlich, da über Gefühle ja hier gelästert wird. Habe ich zu deutlich mehrfach erlebt.
    Ist auch für mich ein Grund, warum dieses Forum für mich deutlich an Stellenwert verlor.
    Bin nun wieder einige Monate abstinent..und ich werde meinen Weg weiter gehen. Bade nicht in Selbstmitleid, sondern bin aufgestanden.
    Sage aber weiterhin ehrlich was ich denke.
    Und ein Spieler der ernsthaft an sich arbeitet hat Chancen verdient, auch wenn er Rückfälle hat.
    Ein Spieler der grundsätzlich nass bleibt ist nicht partnerschaftsfähig..unmöglich eine Beziehung aufzubauen..selbst bei großer Liebe nicht.

    Lieben Gruss
    Gerri

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