Hallo Detlef,
als ich vorhin aufwachte, habe ich sofort an Euch gedacht, und hab den PC hochgefahren.
Als ich dann Deine Nachricht lass, war ich erstmal erschüttert, habe aber nach Sheepyis letztem Beitrag auch irgendwie sowas befürchtet.
Ja, Mensch was soll ich sagen..... mir fällt nichts vernünftiges ein....
Was sagt man in so einer Situation.... Kopf hoch, das wird schon.... Blödsinn!!!
Ich, als Angehörige, kenne diese hochemotionalen Situationen sehr gut, ich kann verstehen und fühlen was in Sheepyi vorgeht, ich habe es ja selber schon 100ert mal durchlebt. Ich fühle aber auch mit Dir und weiss, das diese Verhaltensweisen untrennbar mit dem Teufel Spielsucht Hand in Hand gehen und Gerri Recht hat wenn er sagt, der zweite Schritt, nämlich das Verhalten zu ändern ist der schwerer und langwierigere, es braucht Zeit.
Wir, Rocken Roller und ich, kämpfen jetzt seit drei Jahren gegen die Sucht, wobei ich in den ersten zwei Jahren, nicht wusste wie der Gegner heisst, nur das er den Menschen Anton den ich kenne und liebe, Stück für Stück demontiert hatte.
Als der Gegner einen Namen hatte, war es fast eine Erleichterung, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!!! von wegen, da ging der Kampf erst richtig los...
Die Aufarbeitung der Folgen, der Spielerei (Schulden e.c.t) war oder ist eigendlich der leichteste Teil daran, musste ich lernen.
Viel schlimmer und immer noch (wenn auch deutlich seltener, wie noch vor ein paar Wochen) sind die Verhaltensweisen , das Lügen, die Unzuverlässigkeiten, die Heimlichkeiten, die es immer wieder gibt.
Es zermürbt, lässt einen Zweifeln, ob das ganz überhaupt einen Sinn hat.
Für mich, genau wie für Sheepyi, sind die Lügen das Schlimmste.
Man versucht alles , zu helfen, zu verstehen, zu trösten, und wird belogen.....

Als ich lass, das Sheepyi schrieb, sie war naiv und bescheuert, dieses Projekt Haus mit Dir zu beginnen, dachte ich, das bin ich auch...
Naiv und bescheuert, als ich vor ein paar Wochen "Ja" sagte, als Rocken Roller mir den Heiratsantrag machte.
Ich habe vor dem Einschlafen noch lange darüber nachgedacht und kann heute nach dem Aufwachen sagen, NEIN, das bin ich nicht.
Weil, nicht der Spieler hat mir diesen Antrag gemacht, sondern der Mann der mich liebt und ich habe nicht zu dem Spieler ja gesagt, sondern zu dem Menschen, der gegen den Spieler und diese verdammte Krankheit Sucht kämpft, zu dem Mann den ich liebe.
Und unsere Lebensaufgabe wird es sein , diesen Spieler in den Keller zu sperren und kleinzuhalten, so das er nie wieder Macht gewinnt über unser Leben.

Das wollte ich Sheepyi heute morgen eigendlich noch schreiben, den es ist klar, Sucht ist nicht heilbar und ich werde auch einbisschen den Spieler mit heiraten müssen, genau wie ein bisschen Spieler mit in Euer Haus zieht.
Nur wenn man die Sucht, als Krankheit sieht, und nicht als schlechten Charakter, kann man auch als Angehörige damit leben.
Voraussetzung, das der Suchtkranke, dagegen angeht, sonst kann man es nicht.

Was soll ich Dir sagen Detlef, natürlich wünsche ich Dir von Herzen, das Du Deinen Weg nicht verlässt, das Du weiter kämpfst, Du tust es für Dich und Dein Leben.
Und irgendwie hoffe ich auch, das die Suppe nicht so heiss gegessen wird wie man sie kocht und wenn die Emotionen etwas runter kühlen, sich die Situation bei Euch wieder ändert. (so ist es bei mir immer)

Grüsse an Sheepyi

Liebe Grüsse KIKI