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Thema: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Registriert seit
    30.07.2009
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    132

    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Hallo Sternchen,
    nach einer Nachschicht, in der man viel gegrübelt hat, sollte man möglichst erst einmal schlafen, bevor man seine Gedanken in einen Forum erläutern will.
    Was ich von mir gab ,sind natürlich Gedanken ,die ich mir über mich und meinen privaten Erfahrungen gemacht habe.
    Was ich sagen wollte, ist, das ein Mitbetroffener selbst nach jahrelanger Abstinenz nicht darin Vertrauen darf, das es niemals mehr einen Rückfall geben wird.
    Mit diesem falsch gesetzten Vertrauen entsteht eín Erwartungsdruck auf den Spieler, den er irgendwann nicht gewachsen sein wird. Bei mir war es jedenfalls so.
    Die für den Mitbetroffenen daraus resoltierende Enttäuschung war emmens - sich betrogen und belogen fühlen und somit die gesamte Beziehung zu kippen.
    Vergessen das ein Spieler ein Spieler bleibt - und er trotz vieler Jahre Abstinenz nicht gegen Rückfälle gefeit bleiben muß.
    Ich kann diese Schlußfolgerung für mich heute so stellen, weil ich Abstand von den damaligen Vorgängen habe - und ich mit jemanden zusammen bin, der genau weiß, was mit mir ist.
    Es ist so, das ich wieder glücklich bin - aber um eine harte Erfahrung in meinen Spielerleben gereift bin.
    Nicht sie ist - war - schuld. Auch ich nicht.
    Schuld war meine Suchterkrankung, der ich nicht mehr die nötige Sorgfaltspflicht entgegen brachte.
    Ich freue mich, das Du dir die Mühe machtest und versuchtest meine etwas wirren Gedanken Sinn zu geben.
    Aber so kenne ich dich auch - immer bemüht, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Ich wünsche dir einen schönen Abend - und würde mich freuen wieder öfters von dir zu lesen.
    Rudi

  2. #2
    Registriert seit
    04.03.2007
    Beiträge
    344

    Standard AW: Vertrauen zu einem Spielsuchtkranken?

    Puh Gerri,

    "Nicht sie ist - war - schuld. Auch ich nicht.
    Schuld war meine Suchterkrankung, der ich nicht mehr die nötige Sorgfaltspflicht entgegen brachte."


    Mmh, also warst Du doch schuld! weil "... der ich nicht mehr die nötige Sorgfaltspflicht entgegen brachte..."

    Das genau ist nämlich in meinen Augen der springende Punkt.

    Ich habe gespielt! Ich habe irgendwann begriffen, dass das nicht richtig war. Ich habe betrogen, gelogen, enttäuscht, mich selbst und alle Menschen, die mit mir zu tun hatten. Ich habe diesen Fehler begangen und gelernt das es eine Krankheit ist. Eine chronische Krankheit, die für den Rest meines Lebens in mir steckt, die nie wieder völlig verheilt, die ich aber zum Stillstand gebracht habe!!!!!!!!weil ich es wollte.

    Und das genau ist der Knackpunkt: Ich habe sie zum Stillstand gebracht. Und ich, ich ganz allein, bin dafür verantwortlich, wenn sie wieder ausbricht. Warum? Weil ich jetzt von ihr weiß und weil ich sie dann ganz bewußt wieder ausbrechen lasse, wenn ich spielen gehe. Im vollen Bewußtsein, dass die Krankheit sofort wieder mein Leben beherrscht, obwohl ich es hätte verhindern können!!!!! indem ich nämlich nicht spielen gehe sondern mir Hilfe suche, wenn ich allein nicht damit klarkomme. Ich habe gelernt, das es Mechanismen gibt, die zu mir gehören, in diesem Moment kann ich sie, wenn sie auftauchen, egalisieren. Wenn ich es nicht tue, dann bin ich - ich ganz allein schuld an der Misere, in der ich mich wiederfinde.

    Früher habe ich gespielt, weil ich es nicht besser wußte. Heute weiß ich es besser, also handele ich danach.

    Auch ich habe meiner Familie gesagt, dass ich nie voll und ganz versprechen kann, nie wieder zu spielen. Aber ich habe versprochen, dass ich alles dafür tun werde, um nie wieder spielen zu gehen!

    Ich hoffe, dass kommt jetzt einigermaßen verständlich rüber

    Marlies

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