Hallo an alle, die hier geantwortet haben....

Ich habe Rudis Zeilen auch 2 Mal langsam gelesen und für mich als Angehörige einen "Sinn" erkannt. Will sagen: Sie sind mir nahe gegangen, ich habe uns in unserer Situation erkannt.

Ich stehe mal wieder nach einem Rückfall an den Punkt mich zu fragen, ob ich noch vertrauen kann/darf ... und will. Nach 18 Jahren Partnerschaft ist mir die Spielproblematik schon lange nicht mehr unbekannt, auch habe ich immer versucht, offen mir ihr in unserer Beziehung umzugehen. Trotzdem ist das "Enttäuscht sein" nach einem Rückfall jedes Mal ein bisschen größer, vielleicht, weil man doch offen mit dem Thema umgehen wollte und - aus meiner Sicht betrachtet jedenfalls - immer versucht hat irgendwie eine Unterstützung als Partnerin zu sein. Leider weiß man als Angehörige nie, was man denn eigentlich tun sollte: Soll man versuchen, das Thema öfter anzusprechen, Gespräche zu suchen? Ich hatte immer den Eindruck, dass mein Mann das nicht wollte... Soll man gemeinsam eine Therapie besuchen? Mein Mann war ambulat in Behandlung, aber er und auch die Therapeutin haben mein Angebot nicht aufgegriffen... Soll man intensiv Nachfragen, wenn man irgendwie das Gefühl hat, das es wieder angefangen hat? Vielleicht Kontrollieren? Oder warten bis sich vielleicht wieder ein Schuldenberg angesammelt hat? Man soll doch aber auch vertrauen und eben nicht immer so misstrauisch sein...

Nach dem Rückfall läuft es eben weiter wie gewohnt - so wie Rudi beschrieben hat - mit einem aufmerksamen, liebevollen, besonderen Partner und Vater - bis zum nächsten Erwachen?!

Ich will schon auch weiterhin mit meinem Mann zusammen bleiben, aber die Fragen und die Ungewissheit ist wieder diesselbe wie früher. Ich fühle mich ausgegrenzt, weil er nicht über seine Sucht mit mir spricht. Ich weiß nicht, ob er nach fast einem Jahr seit dem Rückfall wieder spielt - ich glaube nicht. Aber ich bin unsicher, wie ich mich verhalten soll. Ich würde gern in einer Therapie gemeinsam arbeiten, weil wir das alleine nicht hinbekommen. Aber darf ich das erzwingen wollen? Wohl nicht. Inzwischen bin ich auch schon ziemlich müde und wenn mal die Zeit wäre, über dieses Thema zu sprechen, habe ich keine Kraft dafür. Mir macht das Angst, dass wir uns verlieren.

Wie seht ihr das?

Liebe Grüße Nele