Hallo Charlotte,

sorry dass ich erst so spät antworte. Das liegt daran, dass ich hier gerade viel zu tun habe, weil ich nur noch bis Ende des Monats hier bin, danach in den Mutterschutz gehe und im Januar Mama werde, juchuuu!!! Es gibt schon einen netten Kollegen, der dann die Betreuung des Forums übernehmen wird und wahrscheinlich auch etwas mehr Zeit zum Schreiben haben wird, was ich sehr gut finde. Ich werde dazu Ende des Monats noch ausführlicher schreiben.

Jetzt zu Dir. Es tut mir leid, dass es Dir nicht gut geht und Du momentan anscheinend in einem Depriloch hängst.
Du schreibst, dass Du ein starkes Rückzugbedürfnis hast, was ja vielleicht auch sinnvoll ist, wenn Du schreibst, dass Dir Gespräche nicht mehr viel bringen und Du auch nichts mehr aufnehmen kannst. Oder hast Du das Gefühl, dass Du durch Rückzug/Isolation eher noch tiefer in das Loch rutschst? Ich würde ausprobieren, ob Du Dich durch Rückzug und Ruhe erholen kannst und wieder mehr Kraft bekommst, oder, ob es Dir eher schadet und die depressive Stimmung verstärkt.

Warst Du denn inzwischen beim Arzt?

Wie geht es Deinem Mann? Wenn Du aufgrund seiner Krankheit über einen längeren Zeitraum das Gefühl hast, Stärke für Euch beide aufbringen zu müssen, ist es ja auch sehr nachvollziehbar, dass Du das Gefühl hast, immer weniger Kraft zu haben. Gerade in solchen Situationen finde ich den Punkt Abgrenzung, zu dem Du etwas geschrieben hast, sehr wichtig.
Zentrale Fragen sind dann für mich:
Wo ist es wichtig verbleibende Kraft zu investieren? Was hat priorität?
Was ist nicht so wichtig? Wo kann ich mich abgrenzen? Wo können mich Andere unterstützen /Aufgaben übernehmen?
Wie kann ich Kraft tanken? Was würde mir heute gut tun?
Oberste Priorotät solltest Du selber haben. Wenn Du aus dem Loch wieder raus gefunden hast und dich stärker fühlst, kannst Du , wenn Du es möchtest, ja auch wieder mehr für Andere dasein.

Vielleicht hat sich Deine Situation ja inzwischen auch schon positiv verändert, was ich Dir sehr wünsche.
Ich würde mich freuen wieder von Dir zu hören.

Liebe Grüße aus Neuss

Katharina Weege