Liebe Steffi,

Du hast alles getan, was Du tun kannst. Mehr geht nicht. Dein Vater scheint bereit zu sein etwas zu ändern, aber das geht nicht von heute auf morgen. Die stationäre Therapie scheint eine gute Lösung für ihn zu sein, im Moment. Danach sollte er allerdings regelmäßig in die Gruppe gehen, als Nachsorge. Er wird solange spielen bis er an seinem persönlichen Tiefpunkt angelangt ist. Jeder der ihm hilft, verlängert im Grunde sein Leiden. Der Leidensdruck scheint (unglaublicherweise) noch nicht hoch genug zu sein. Manchmal bedeutet das auch eine Trennung und den Verlust von allen Bezugspersonen, Haus, Kinder, Freunde, Schulden auf Lebenszeit.... und erst dann ist eine innere Veränderung möglich. Das ist kaum zu ertragen und mit anzusehen. Ich habe meine Mutter an ihrer Sucht sterben sehen. Erst dann konnte ich anfangen etwas für mich zu tun und zu dem Zeitpunkt war ich schon selber süchtig. Seither kämpfe ich um mein Leben.
Ich kann Dir nur einen Tipp geben: Tu etwas für Dich, damit Du nicht daran zugunde gehst. Es gibt Gruppen für Angehörige von Spielern/Süchtigen. Hilf Deinem Vater, wie Du es bisher getan hast, solange Du Kraft dazu hast, aber lass Dir nicht Dein eigenes Leben kaputt machen.

Alles Liebe
Kary